• Bruno Habisreutinger (zweiter von links) begrüsste im Oberstufenschulhaus Hofmatt zur Premiere der Berufs- und Ausbildungsmesse. · Bild: Leroy Ryser

22.01.2019
Huttwil

100 Schülern über 40 Berufe präsentiert

Das Huttwiler Gewerbe und die Oberstufenschule haben zusammengespannt und den Schülerinnen und Schülern eine regionale, breitgefächerte Berufs- und Ausbildungsmesse ermöglicht. Dies war ein würdiger Höhepunkt der einwöchigen Intensiv-Woche zum Thema Berufswahl.

Zum Ende der Schulzeit beginnt der Ernst des Lebens, und dieser soll möglichst gut vorbereitet sein. Deshalb wird im achten Schuljahr das Thema Berufswahl verstärkt ins Zentrum gerückt, damit die Schüler die bestmöglichen Grundlagen haben, den für sie richtigen Weg nach der Schulzeit einzuschlagen. Deshalb wurde im Hofmattschulhaus in der letzten Woche gleich eine Spezial-Woche zum Thema Berufswahl abgehalten, in der Lernende und Betriebe Referate für die Schüler hielten, ausserdem wurden unter anderem Bewerbungen geschrieben und Vorstellungsgespräche simuliert.Der Höhepunkt der Woche trug sich dann am letzten Freitag zu. Unter der Leitung von Samuel Schmid, Berufswahl-Verantwortlicher der Schule Huttwil, wurde im Hofmattschulhaus eine gut zweieinhalbstündige «BAM» – eine Berufs- und Ausbildungsmesse – abgehalten. 31 regionale Betriebe haben dabei über 40 verschiedene
Berufe präsentiert und sich den potenziellen Lernenden vorgestellt.
«Ich war positiv überrascht, dass sich gleich so viele Betriebe gemeldet haben und mitmachen wollten», erklärt Samuel Schmid. Es zeigt, dass nicht nur von der Schule, sondern auch vom Gewerbe Interessen vorhanden sind, das Thema Berufswahl intensiv anzugehen.

31 Betriebe vor Ort
Entstanden ist die Idee im Gespräch mit Simon Ingold vom Elternforum. Nach einem Brainstorming habe man entschieden, Bruno Habisreutinger vom Huttwiler Gewerbeverband anzufragen, ob überhaupt Interesse besteht für einen solchen Event. «Mir war sofort klar, dass dieses besteht. Heute ist es wichtig, dass man sich um Lernende bemüht. Neue Mitarbeiter zu finden ist schwierig, am besten bildet man sie selbst aus», erklärt Habisreutinger. Dass gleich 31 Betriebe die Teilnahme zusagten, habe aber auch ihn gefreut. Dies zeige, dass ein solcher Event auch für die Zukunft Potenzial hat. «Wir sehen diesen ersten Event hier als Testlauf und werten diesen dann auch aus. Danach entscheiden wir, ob wir beispielsweise mehr Schulen oder auch weitere Betriebe einladen wollen», verraten Habisreutinger und Schmid. Am letzten Freitag haben vor allem die Klassen aus dem Schulverband Huttwil profitiert, entsprechend wurden vor allem auch Unternehmen aus diesem Gebiet eingeladen, teilzunehmen.
Diese haben in der Folge auf einem Tisch pro Beruf ihre Arbeiten vorgestellt und sich als Unternehmen präsentiert. Dabei hatten einzelne Unternehmen gar ausgefallene Ideen. Bei der Metzgerei Schlüchter konnten Interessierte eine eigene Bratwurst herstellen und nach Hause mitnehmen, bei der Nyffenegger Storenfabrik wurde ein Wettbewerb durchgeführt und bei den Käsereien aus Gondiswil und Dürrenroth konnte man Emmentaler-Stücke probieren, während auf einem Bildschirm mit einem Film der Beruf genauer vorgestellt wurde.
Profitiert haben letztlich rund 100 Schüler, grösstenteils aus der 8. Klasse. «Einzelne Schüler der neunten Klasse, die noch keine Lehrstelle haben, waren ebenfalls dabei», informierte Samuel Schmid. Während die jüngeren Schüler aufgefordert wurden, möglichst viele Berufe kennen zu lernen, durften die älteren Schüler gezielter suchen. «Den Achtklässlern haben wir die Aufgabe mitgegeben, ein Blatt auszufüllen, auf dem sie unterschiedliche Berufe in ihren Worten beschreiben müssen. So kommen sie automatisch mit ganz unterschiedlichen Branchen in Kontakt», sagt Schmid weiter. Dies sei denn auch das Ziel des Events gewesen, vielleicht würde auf diese Art und Weise ein Schüler die Faszination zu einem bisher unbekannten Beruf entdecken.
In Anbetracht dieser Möglichkeiten können Schüler und auch die Unternehmer von einer Win-Win-Situation sprechen. Berufe und Firmen erhalten ein Schaufenster, Schüler lernen regionale Möglichkeiten für die zukünftige Berufslaufbahn kennen und stellen den ersten Kontakt zu regionalen Unternehmen her. Die Huttwiler Schule hat deshalb den herausfordernden Weg bis hin zum Lehrstellenvertrag
für die diesjährigen Achtklässler ideal geebnet.

Von Leroy Ryser