• Rolf Reber, Verwaltungsratspräsident der Zala AG, informiert darüber, was sich in Eriswil und Dürrenroth tut.

  • Fritz Steiner von der Wälchli & Steiner Treuhand AG, Langenthal, präsentiert eine erfreuliche Jahresrechnung 2017. · Bilder: Hans Mathys

23.04.2018
Oberaargau

Abwasser aus Dürrenroth zur ARA Eymatte

Die Zala AG (Zusammenschluss Abwasserregion Langetental) glänzt mit hervorragenden Werten. Eingangs Eriswil soll das veraltete Regenüberlaufbecken ersetzt und ab 2021 das Abwasser der dannzumal aufgehobenen ARA in Dürrenroth zur ARA Eymatte in Aarwangen abgeleitet werden.

Aarwangen · Waren 2017 an der Generalversammlung der Zala AG fast 98 Prozent der Aktienstimmen vertreten (einzig die beiden Aktionärsgemeinden Auswil und Schwarzhäusern fehlten), so waren es diesmal nur 75 Prozent, weil an der diesjährigen Generalversammlung vier Gemeinden durch Abwesenheit «glänzten»: Eriswil, Huttwil, Schwarzhäusern und Thunstetten. Die Vertreter der elf übrigen von Verwaltungsratspräsident Rolf Reber begrüssten Aktionärsgemeinden erfuhren viel Erfreuliches. Die seit dem 30. Juni 2016 schuldenfreie Zala AG, die in ihrer ARA Eymatte in Aarwangen 2017 täglich 16 900 Kubikmeter Abwasser störungsfrei reinigte (fast 15 Prozent weniger als 2016), glänzt und weist überall gute bis sehr Werte auf. Joachim Rutz von der TBF + Partner AG, Zürich (Assistenz und Sekretariat): «Im Vergleich zu anderen ARA im Kanton Bern sind dies kosten- und leistungsmässig hervorragende Werte.»  

Regenüberlaufbecken Eriswil
ARA-Verwaltungsratspräsident Rolf Reber sprach denn auch von einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2017 – aus finanzieller Sicht sogar von einem sehr erfolgreichen Jahr. Die ARA Eymatte habe «erneut störungsfrei funktioniert». Reber rechnet bei den Zala-Anlagen mit Sanierungsarbeiten von jährlich im Durchschnitt 100 000 Franken. Reber: «Langfristig ist vorgesehen, das veraltete Regenüberlaufbecken ausgangs Eriswil zu ersetzen und das Regenüberlaufbecken inklusive Pumpwerk an der Schwarzhäusernstrasse in Aarwangen den heutigen Bedürfnissen anzupassen. Die erwarteten Kosten betragen rund 1,5 Millionen Franken.
Die Zala AG wird im laufenden Jahr mit einzelnen Gemeinden Kontakt aufnehmen, da teilweise auch Bauwerke der Gemeinden betroffen sind und die Arbeiten koordiniert erfolgen müssen. Ende 2017 wurde auch der letzte noch ausstehende regionale generelle Entwässerungsplan – GEP – mit Obersteckholz, Rohrbachgraben, Walterswil und Wyssachen abgeschlossen.»

Affoltern-Dürrenroth-Walterswil
An der Generalversammlung der Zala AG im Zivilschutzausbildungs-Zentrum in Aarwangen war auch der Abwasserverband Affoltern-Dürrenroth-Walterswil vertreten – mit Präsident Reto Rettenmund und Vizepräsident Beat Flückiger. Grund: Der Verband hat im Rahmen seines GEP festgestellt, dass der Anschluss an die ARA Eymatte in Aarwangen aus wirtschaftlicher und ökologischer Sicht dem Ausbau der eigenen ARA in Dürrenroth vorzuziehen ist.
Die dortige ARA ist in die Jahre gekommen und gehört mit 1700 angeschlossenen Einwohnern zu den teuersten im Kanton Bern. An der Abgeordnetenversammlung vom 20. November 2017 wurde deshalb der Anschluss an die Zala AG beschlossen und ein Kredit zur Ausarbeitung eines Vorprojekts genehmigt. Dieser Anschluss ist für 2021 geplant. Ende 2018 wird Andreas Grütter (Langenthal), der leitende Klärwerkfachmann, in Pension gehen. Seine Position nimmt seit dem 1. Januar dieses Jahres Robert Lanz (Lotzwil) wahr, der seit der ersten Stunde der Zala AG auf der ARA Eymatte Klärwerkfachmann ist. Die Nachfolge konnte mit Marcel Bauder (Wynau) geregelt werden, der seine neue Stelle am 1. Juli 2018 antreten wird. Keine Änderung erfährt der Zala-Verwaltungsrat, dem Rolf Reber (Bannwil) als Präsident, Adrian Meer (Eriswil) als Vizepräsident sowie die drei Mitglieder Marcel Born (Langenthal), Bruno Habisreutinger (Huttwil) und Rudolf Heiniger (Niederbipp) angehören.

483 000 Franken für Gemeinden
Fritz Steiner von der Wälchli & Steiner Treuhand AG, Langenthal, stellte die Erfolgsrechnung 2017 vor, die mit einem Aufwand von «nur» 4,175 Millionen Franken 48 000 Franken unter Budget abschliesst. Gegenüber 2016 konnte der Aufwand sogar um 1,9 Millionen Franken (31 Prozent) reduziert werden. Die erfreuliche Folge davon ist, dass nun die 483 000 Franken den Gemeinden zurückerstattet werden können. Die Aktiven der Zala AG werden in der Bilanz per 31. Dezember 2017 mit rund 20 Millionen Franken ausgewiesen. Fünf Millionen davon sind Bankguthaben, der Rest Anlagevermögen. Steiner sprach von einer «hohen Liquidität». Das Eigenkapital (fast ausschliesslich aus dem Aktienkapital bestehend) beträgt 15 Millionen Franken, was 75 Prozent bedeutet. Fürs Jahr 2018 hat Fritz Steiner einen Jahresgewinn von 43 000 Franken budgetiert. Dies bei einem Betriebsertrag von 4,5 Millionen Franken, wovon 3,2 Millionen Beiträge der 15 Aktionärsgemeinden sind. 2016 wurde der Strombezug neu ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die IB Langenthal AG, mit der ein Vertrag für die Jahre 2017, 2018 und 2019 abgeschlossen wurde. Bei diesem Strom handelt es sich zu 100 Prozent um erneuerbare Energie (Wasserkraft). Obwohl sich der Strombezug 2017 gegenüber dem Vorjahr kaum veränderte, sanken die Kosten aufgrund der günstigeren Konditionen um gut 40 000 Franken.

Betriebskostenteiler neu ab 2019
Die Abrechnung der definitiven Betriebskosten erfolgt gemäss dem Ausführungsreglement vom Mai 2006. Der Betriebskostenteiler beruht hier auf den Parametern Einwohnerwerte (Gewichtung 35 Prozent), Trinkwasserverbrauch (35 Prozent) und gemessener Abwassermenge bei Trockenwetter (30 Prozent). Aus heutiger Sicht geht die Zala AG davon aus, dass die Gebühren im Jahr 2018 rund 4,8 Millionen Franken betragen werden. Bald schon werde der Betriebskostenteiler geändert. Die Erhebung werde ab 2019 jährlich erfolgen. Dies nur noch auf der Basis der Einwohnerzahl und des Trinkwasserverbrauchs.

Von Hans Mathys