• Marcel Sommer und Helen Wegmüller präsentierten Imagebroschüre und Imagefilm über Huttwil. · Bild: Walter Ryser

05.10.2018
Huttwil

Das Städtchen poliert sein Image auf

In Huttwil stehen 400 Wohnungen leer. Diese Tatsache sorgte zuletzt sogar via Fernsehen für nationale Schlagzeilen. Die Arbeitsgruppe Standortmarketing will etwas dagegen unternehmen und hat einen Imagefilm realisiert, der die Vorzüge Huttwils zeigt. Während des Käsemarktes wird der Film uraufgeführt.

Zwar läuft aktuell in vielen Huttwiler Wohnungen gar nichts, weil zurzeit rund 400 von ihnen leer stehen, doch darauf zu schliessen, dass in ganz Huttwil «tote Hose» herrscht, wäre reichlich vermessen. Das hat sich auch Marcel Sommer, Gemeinderat und Präsident der Arbeitsgruppe Standortmarketing, gesagt. «Aufgrund der aktuellen Situation haben wir uns entschlossen, aktiv Wohnmarketing zu betreiben, weil Huttwil sehr viel zu bieten hat, was die Gemeinde als idealen Ort zum Arbeiten, Wohnen und dem Verbringen der Freizeit auszeichnet», erläuterte Sommer anlässlich eines Informations-Anlasses. 

Dazu habe man verschiedene Massnahmen beschlossen. Bereits im Frühjahr erschien eine Imagebroschüre, die zahlreiche Themenblätter enthält, auf denen die Vorzüge der Gemeinde in Bild und Text dargestellt werden. Dabei wird die zentrale Lage mit überdurchschnittlich vielen Sonnentagen hervorgehoben, das umfassende Schulangebot, die vielfältigen Freizeitmöglichkeiten, aber auch die Nähe zu den Naherholungsgebieten im Emmental und dem benachbarten Kanton Luzern, mit vielen Sehenswürdigkeiten und tollen Wander-Angeboten und nicht zuletzt die beliebten Themenmärkte würden Huttwil zu einem überaus attraktiven Wohn- und Arbeitsort machen, kann in der Image-broschüre nachgelesen werden. Die Broschüre ist laut Marcel Sommer an der Eigenheimmesse in Bern an die Besucher verteilt worden.

Filmpremiere am Käsemarkt

Doch damit hat sich die Arbeitsgruppe nicht begnügt. Als weitere Massnahme wurde bei der Firma Motion Production die Realisierung eines Imagefilms in Auftrag gegeben. Während zweieinhalb Tagen wurde in und um Huttwil gedreht. Das Resultat, ein 122 Sekunden dauernder Imagefilm, wurde nun an einem Infoanlass erstmals gezeigt und wird an diesem Wochenende während des Käsemarktes im «Städtli» uraufgeführt. «In diesem Film wird Huttwil auf eine emotionale Weise präsentiert. Dabei stehen die Menschen, die hier arbeiten, wohnen und ihre Freizeit verbringen im Mittelpunkt», schilderte Helen Wegmüller von Pro Regio Huttwil, die im Auftrag der Arbeitsgruppe die geplanten Marketing-Massnahmen umsetzt.

«Es geht etwas in diesem Film», zeigte sich Wegmüller angetan vom vorliegenden Ergebnis. Sie sprach von einem ehrlichen und authentischen Film über Huttwil. «Der Film beinhaltet schöne Bilder und verbreitet ein gutes Gefühl, weil viele positive Menschen darin vorkommen.» Helen Wegmüller ist überzeugt, dass Huttwil dadurch in einem ganz anderen, strahlenderen Licht erscheint als zuletzt in einzelnen Medien-Berichten. Für Marcel Sommer stellen die 122 Sekunden einen kurzen, aber lohnenswerten Weg dar, auf dem man zu sehen bekomme, wie schön doch Huttwil ist.

Tolle Visitenkarte für Huttwil

Jetzt gelte es, diesen Film rasch und möglichst weit zu verbreiten, betonte der Präsident der Arbeitsgruppe Standortmarketing. Er wies darauf hin, dass man als nächste Massnahme Huttwil auch aktiv auf den Social-Media-Kanälen vermarkten wolle. «Wir hoffen, dass auch unsere Firmen den Imagefilm nutzen, auf ihre Webseiten stellen, bei Anlässen vorführen und nicht zuletzt hoffen wir natürlich auch, dass Privatpersonen den Film rege weiterverbreiten werden. Schön wäre es, wenn auch dieser Film landesweit gesehen würde», gab Marcel Sommer mit einem Schmunzeln zu verstehen. Auf eine entsprechende Frage, was man sich von diesem Imagefilm erhoffe, antwortete Sommer: «Das Resultat von Marketing-Massnahmen lässt sich oft nur schwer messen, wenn dadurch aber auch nur eine, vielleicht zwei oder mehr Personen nach Huttwil ziehen, dann hat sich der Aufwand gelohnt und kann der Imagefilm als Erfolg verbucht werden», gab er zu verstehen. Bleibt nur anzufügen, dass die rund 10 000 Franken, die für die Produktion des Filmes aufgewendet wurden, auch ohne Zuzüger unter der Rubrik Erfolg verbucht werden können, weil dieser Imagefilm für Huttwil schlicht und einfach eine tolle Visitenkarte darstellt.

Von Walter Ryser