• Stefan Bürki (rechts) bei seinem Hobby: Fussballspielen beim FC Roggwil. · Bild: Leroy Ryser

07.04.2017
Oberaargau

«Der UE berichtet mit positiven Texten»

Stefan Bürki ist seit bald zwei Jahren Gemeindeschreiber in Eriswil. Er schätzt die ländliche Umgebung. Zum Arbeiten ist es ruhig, die Menschen sind sehr engagiert. «Eriswil ist so etwas wie ein Naherholungsgebiet. Das gefällt mir», sagt der 29-Jährige.

Eriswil · Dass Stefan Bürki heute als Gemeindeschreiber in Eriswil tätig ist, das hat sich beinahe automatisch so ergeben. Der heute 29-Jährige ist in Roggwil aufgewachsen und hat dort die KV-Lehre auf der Gemeinde absolviert. Als er nach der Rekrutenschule nach einem Job suchte, wäre er ursprünglich gerne in die Privatwirtschaft eingestiegen. Beim damals ausgedünnten Arbeitsmarkt hat er jedoch die erste Chance wahrgenommen. Als Verwaltungsangestellter in Lotzwil war er schliesslich mehrere Jahre tätig, währenddessen absolvierte er zwei Ausbildungen. «Ich habe den Fachausweis Gemeindefachmann (FAG) gemacht und danach den Diplomlehrgang für bernische Gemeindeschreiber angehängt. Ursprünglich hätte mich auch eine Ausbildung zum Bauverwalter interessiert, das ist bei meinem jetzigen Ausbildungsstand aber immer noch möglich», sagt
Bürki. Zwei weitere Jahre hat er nach dem Abschluss der Ausbildung in Lotzwil gearbeitet, ehe er von Eriswil kontaktiert wurde. Der Zeitpunkt habe gepasst, Bürki hat zugesagt und hat im Juni 2015 seine Anstellung angetreten.

Das Führen im Blut
Seither kümmert sich Stefan Bürki um Personalführung, das Tagesgeschäft im Gemeinderat und diverse Projekte in der Gemeinde. Vieles sei ähnlich wie damals in Lotzwil, vor allem die Führungsaufgaben sind dazugekommen. Für den 29-Jährigen ist das kein Problem. Beim FC Roggwil, wo er selbst Fussball spielt, übernimmt er seit jeher Verantwortung. Seit Sommer 2011 arbeitet er im Vorstand mit, schon etwas länger ist er Captain bei der zweiten Mannschaft. «Auch in einem Kollegenkreis braucht es immer jemanden, der vorangeht. Beispielsweise beim Organisieren von Reisen und Anlässen. Und ich bin da meistens eingesprungen», erklärt Bürki. Die Ausbildung sei sehr theoretisch gewesen und habe in diesem Bereich nicht besonders geholfen. Mitarbeiter zu führen sei ihm dennoch leichtgefallen. Sein Führungsstil ist kollegial, alle Mitarbeiter sind miteinander per Du. Solange die Leistung stimmt, sei das auch kein Problem. «Für einen militärischen Führungsstil gibt es keinen Grund», sagt Bürki mit einem Lachen. Er habe eine Vorstellung von der Struktur und dem System gehabt, entsprechend habe er seine Erwartungen den Mitarbeitern weitergegeben. «Wenn man ein gutes Team hat, dann geht das alles ganz einfach.» Zu diesem Team gehören zwei Angestellte sowie zwei Lernende.

Engagierte Dorfbewohner
Auf die Frage, was ihm an seinem Job gefällt, meint Bürki zuerst lachend: die Aussicht aus seinem Büro. Von seinem Arbeitsplatz aus sieht er ins Weite, vor ihm türmt sich der eine oder andere Hügel. Dass es ihm in Eriswil wohl ist, hat tatsächlich auch etwas mit der Aussicht zu tun. «Ich mag den Kontakt mit der Bevölkerung. Das ist derweil ganz anders als beispielsweise in Langenthal», sagt er. In Eriswil seien die Menschen engagiert, während in grös-seren Gemeinden viele Gemeindebewohner alles als selbstverständlich nehmen. «Hier setzt man sich für das Gemeindewohl ein.» Bürki sagt aber auch, dass der Unterschied zwischen Eriswil und Langenthal gross ist – obwohl nur 20 Autominuten dazwischenliegen. Er selbst schätze das ländliche Gebiet aber sehr. In Eriswil sei es sehr ruhig, mit dem Ahorn oder der Fritzenfluh in der Nähe gebe es Möglichkeiten zum Wandern und zur Erholung.

Eine wichtige Informationsquelle
Als Auswärtiger schätze er nicht zuletzt auch den «Unter-Emmentaler». Dieser bringe ihn auf den neusten Stand, weil er dort Berichte finde, die es sonst nirgends gibt. «Er ist ein Informationsorgan, das über Projekte und Feste der Region berichtet. Darum ist er für unsere Bevölkerung sehr wichtig», erklärt Bürki. Die Neue Eriswiler Zeitung (NEZ) erscheine schliesslich nur vierteljährlich, da schätze er das Engagement des «UE» besonders. Und: «In anderen Zeitungen dominieren Terror und Unfälle. Der Unter-Emmentaler berichtet mit positiven Texten aus und von der Region.» Auch deshalb habe das Zeitungslesen einen festen Platz in seiner wöchentlichen Agenda. Um an Informationen aus dem Gebiet Oberaargau Süd zu kommen, gebe es keine bessere Lösung als den «Unter-Emmentaler».

Von Leroy Ryser