• Blicken der Zukunft des ZAR optimistisch entgegen: Christoph Kurth (links, Operativer Leiter) und Mark Trinkler (Verwaltungsratspräsident). · Bild: Walter Ryser

28.05.2018
Oberaargau

Diverse Erneuerungen stehen bevor

Das Ausbildungszentrum Aarwangen blickt auf ein erfolgreiches Jahr zurück, sowohl was die Auslastung als auch das finanzielle Ergebnis anbelangt. In den nächsten Jahren soll der Betrieb den heutigen Anforderungen angepasst und die Infrastruktur erneuert werden, gab Christoph Kurth, Operativer Leiter des Zentrums, an der Generalversammlung bekannt.

Aarwangen · «Unsere Kompetenz ist die realitätsnahe, einsatzorientierte Aus- und Weiterbildung», gab Christoph Kurth ein-leitend zur Generalversammlung des Ausbildungszentrums Aarwangen (ZAR) gegenüber den 47 anwesenden Aktionärsgemeinden (von 78) zu verstehen. Der Operative Leiter des Zentrums stellte den Betrieb und seine Dienstleistungen vor.

Gesamtpaket für den Kunden
Kurth betonte, dass man sich als Kaderschule verstehe, die das Ziel verfolge, den Nutzern eine fachlich-korrekte Ausbildung anzubieten. Dabei solle der Kunde von einem erstklassigen Gesamtpaket profitieren können. Im letzten Jahr habe man 35 Feuerwehren aus dem In- und Ausland aus- und weitergebildet, 45 eigene Kurse durchgeführt und rund 140 Anlässe veranstaltet. Insgesamt hätten rund 5200 Personen das Zentrum besucht.
Damit man auch in Zukunft konkurrenzfähig bleiben sowie den Anforderungen und Bedürfnissen der Kunden gerecht werden könne, gelte es, den Betrieb weiter zu optimieren und die Infrastruktur anzupassen und auf den technisch neusten Stand zu bringen, gab Christoph Kurth zu verstehen. Aus diesem Grunde habe man eine Investitionsplanung 2019+ erstellt. Diese sieht einerseits werterhaltende Massnahmen beim Hauptgebäude vor, aber auch diverse Erneuerungen im Bereich Material/Werkzeug.

Grosse Investitionen, gesunde Finanzen
Auch im Gelände sind diverse Arbeiten geplant. So soll die «Alte Kriechstrecke» abgebrochen werden, die Unterstände erneuert und diverse Unterhaltsarbeiten ausgeführt werden. Zudem sollen auch Anpassungen an den Ausbildungsplätzen Zivilschutz vorgenommen werden. Dabei soll die Trümmerpiste erneuert werden, genauso die Unterstände und die Ausbildungsplätze Untergrund. Auch sollen neue Ausbildungsgeräte angeschafft werden und letztendlich benötige man auch ein neues Fahrzeug (Mannschaftstransporter mit Anhänger), führte Kurth aus. All dies verursache Investitionskosten in der Höhe von rund 750 000 Franken.
Die Aktionäre waren deshalb froh, dass die Jahresrechnung 2017 mit einem Gewinn von 27 433 Franken ein äusserst erfreuliches Ergebnis aufweist. Damit steht das ZAR auf finanziell soliden Füssen. Etwas mehr zu reden gab anschliessend die Frage nach der künftigen Finanzierung der ZAR. Aktuell generiert die Gesellschaft 54 Prozent des Umsatzes aus dem Zivilschutz, 46 Prozent bringen die weiteren Geschäftsbereiche ein. Das Zivilschutz-Finanzierungsmodell des ZAR ist durch einen Pro-Kopf-Beitrag ausgestaltet. Die Aktionärsgemeinden zahlen einen Beitrag pro Einwohner an die regionale Zivilschutzorganisation (ZSO). Diese wiederum zahlt aus diesem Beitrag CHF 3.50 pro Einwohner an das ZAR. Dieser Betrag deckt die Betriebskosten sowie sämtliche Investitionen. Dieses Modell habe den Vorteil, dass die Budgetierung einfach sei und zudem könne eine Zivilschutzorganisation unbegrenzt Teilnehmende in die Ausbildung schicken, ohne zusätzliche Kosten, betonte Verwaltungsratspräsident Marc Trinkler.

Finanzierungsmodell gab zu reden
Einige Zivilschutzorganisationen haben in jüngster Zeit die Pauschale von CHF 3.50 hinterfragt und dabei eine Senkung oder eine Änderung des Finanzierungsmodells diskutiert. Die Forderung wird hauptsächlich mit sinkenden Ausbildungstagen bei höheren Bevölkerungszahlen begründet, aber auch der Vergleich mit andern Ausbildungszentren wird herbeigezogen. Aus andern Zentren ist das Modell der Ausbildungstage bekannt. Anstatt eines Pro-Kopf-Beitrages zahlen die ZSO Kursbeiträge pro Teilnehmer und Ausbildungstag. Diese Kurskosten decken lediglich die Ausbildungsaufwendungen, jedoch keinen Unterhalt und keine Investitionen. Diese Kosten müssten künftig von den Aktionärsgemeinden getragen werden.
Während sich einige Aktionärsgemeinden für eine Änderung aussprachen, zeigte sich die grosse Mehrheit der Aktionäre bei einer konsultativen Abstimmung zufrieden mit dem bisherigen Finanzierungsmodell und erteilte dem Verwaltungsrat den Auftrag, auf Basis dieses Modells die Zukunft der ZAR zu planen.

Von Walter Ryser