12.10.2017
Sport

Ehemaliger Profi als Regio-Glücksfall

Saisonvorschau Regio Volleyteam - Die 1.-Liga-Herrenequipe des Regio Volleyteams – letzte Saison knapp dem Abstieg in die 2. Liga entgangen – strebt hohe Ziele an. Hauptgrund dafür ist das Trainerengagement von Nikolay Antonov, einem ehemaligen bulgarischen Volleyballprofi. In der 2. Liga der Damen spielen gleich zwei Equipen des Regio Volleyteams mit.

Volleyball · Einen absoluten Glückstreffer landete das 1.-Liga-Herrenteam von Regio, welches letzte Saison nur hauchdünn dem Abstieg in die 2. Liga entging (Yverdon konnte in den Abstiegsspielen in extremis bezwungen werden). «Wir wollten endlich einmal einen externen Trainer für unser Team. Darum haben wir es mit einer Ausschreibung auf Swiss Volleyball versucht – und damit Erfolg gehabt», berichtet Christoph Brand, der Teamverantwortliche der 1.-Liga-Truppe. Mit dem Bulgaren Nikolay Antonov meldete sich eine Volleyball-Ikone auf den Hilferuf.

Der Trainer reist aus Deutschland an
«Nach dem Klären einiger Details war er Feuer und Flamme. Mit dem Honorar, welches wir Nikolay zahlen können, dürfte er knapp seine Spesen decken können. Da steckt viel Volleyball-Herzblut dahinter. Für uns ist er ein absoluter Glückfall», sagt Brand. Der Volleyballverrückte reist zweimal wöchentlich von seinem Wohnort in Deutschland nach Altbüron ins Training. Hinzu kommen alle bevorstehenden Meisterschaftseinsätze. Antonov ist 35 Jahre alt. Er begann in der bulgarischen Hafenstadt Burgas am Schwarzen Meer mit dem Volleyballsport – und wurde schliesslich Profi.  Bei Levski Sofia spielte er zwei Saisons lang in der Champions League, lieferte sich mit den besten Spielern der Welt Angriffsduelle. 2012 zog er nach Freiburg. Dort spielte er zwei Saisons für 1844 Freiburg in der zweiten Deutschen Bundesliga. «Er hat nun zwei Jahre lang komplett pausiert, nie einen Volleyball gespielt. Nikolay meint, er stehe derzeit bei 10 Prozent seines Leistungsvermögens. Bis Weihnachten schaffe er es auf 60 Prozent. Für uns ist er aber schon jetzt eine grosse Bereicherung», lobt Brand. Antonov zieht die Fäden im Training und beim Ernstkampf am Spielfeldrand. «Er profitiert von einem unglaublichen Wissens- und Erfahrungsschatz», sagt Christoph Brand. Der Bulgare wird sich allerdings nur vereinzelt selber ins Spiel einwechseln. Je nach Verlauf der jeweiligen Partie. Altnov ist nicht das einzige neue Gesicht beim zehnköpfigen Regio-Team. Julian Bracher ist vom VBC Münchenbuchsee zu Regio zurückgekehrt. Der Wäseler hat gleich seinen Kollegen Julien Morel von Volley Solothurn mitgebracht. Morel ist gewaltige zwei Meter gross und schon alleine deswegen eine Angriffswaffe.

Unter die Top-4
Das 1.-Liga-Team ist klar stärker besetzt als bisher. «Wenn nicht jetzt, wann dann», meint Christoph Brand auf die Frage betreffend Saisonziel motiviert zuversichtlich. Der Abstiegskampf soll diese Saison kein Thema sein. «Mit dieser Equipe wollen wir in die Top-4», sagt Brand. Wenn das Team von Verletzungen verschont bleibe, sei diese Zielsetzung realistisch. Das Regio Volleyteam spielt in der Gruppe C der vier nach Regionen eingeteilten 1.-Liga-Gruppen.  Die Heimspiele trägt Regio in der Turnhalle Schwarzenbach aus.

Gleich zwei Regio-Teams in der 2. Liga
Hochspannung verspricht die 2. Liga der Damen. Nach dem Aufstieg der zweiten Regio-Damenequipe kommt es zur speziellen Konstellation, dass von den zehn Teams zwei aus dem Regio-Lager kommen. Das Fanionteam hat vergangene Saison den 4. Rang belegt. Es wird neu von Julian Bracher und Philipp Mathys trainiert. Und zwar zweimal wöchentlich in Altbüron. «Wir blicken auf eine ausgezeichnete Vorbereitung zurück. Das Trainer-Duo hat einen tadellosen Job gemacht», lobt die nach einer Babypause zurückgekehrte Teamspielerin Anita Breitenberger. Das Team besteht in der Saison 2017/18 aus routinierten, aber auch jungen und unerfahrenen Spielerinnen. «Darum lautet das Saisonziel primär, als Team einen Schritt vorwärts zu machen», sagt Breitenberger. Gleichwohl sei das Team, welches über eine gute Kondition verfüge, aber gewillt, möglichst weit vorne mitzumischen. Auf das interne Vereinsderby angesprochen, zeigt die routinierte Volleyballspielerin Respekt: «Das Zwöi wird uns harte Gegenwehr leisten.» Die angesprochene zweite Damen-equipe schaffte vergangene Saison den Aufstieg. «Gemeinsam beschloss das Team, dieses Abenteuer nun auch  in Angriff zu nehmen», sagt die Teamverantwortliche Coni Heiniger, die zusammen mit Monika Gygli auch für die Trainings verantwortlich zeichnet. Die Equipe, die nur einmal wöchentlich in Wyssachen trainiert, hat sich den Ligaerhalt zum Ziel gesetzt. «Und, dass alle Spielerinnen zum Zug kommen», ergänzt Heiniger. Zu den zwei Partien gegen das Regio Volleyteam I meint die Huttwilerin: «Wir haben es gut untereinander. Verschenken werden wir die Punkte aber nicht.»

Bald im Regionalverband Bern
Eine gewichtige Veränderung wird es in der Saison 2018/19 geben. Weil sich der Regionalverband Solothurn auflöst, werden sämtliche Regio Volleyteams zum Regionalverband Bern wechseln. Dies wird einige Veränderungen bringen.

Von Stefan Leuenberger