• Der Schlüsselbund als Symbol für ihn und sein Wirken: Der neue Jugendarbeiter Thomas Hadorn freut sich, mit den Kindern und Jugendlichen unterwegs zu sein. · Bild: Elsbeth Anliker

08.12.2016
Huttwil

Ein neuer Wind weht durch die Jugendarbeit

Vor sechs Jahren hat die reformierte Kirchgemeinde Huttwil die erste Stelle für Kinder- und Jugendarbeit geschaffen. An der Kirchgemeindeversammlung wurde einer Stellenprozenterhöhung zugestimmt. Thomas Hadorn ist neuer Jugendarbeiter.

Seit anfangs Oktober arbeitet Thomas Hadorn als Jugendarbeiter in der reformierten Kirchgemeinde Huttwil. Als erstes Projekt half er, das «Jung-schi-Fest» für die Jungscharen aus dem Gebiet der Regiokirche zu organisieren. Dieser Anlass fand zum ersten Mal statt. «Das war für mich ein toller Einstieg», sagte der 21-Jährige an der Kirchgemeindeversammlung. «Mit Thomas Hadorn haben wir eine vielseitige Persönlichkeit gefunden – zugeschnitten auf unser Profil», freute sich Doris Liechti (Ressort Kinder, Jugend, Familie).Thomas Hadorn tritt in die Fussstapfen von Christian Schmid. Mit dem Wechsel wird die Stelle neu mit der Bezeichnung «Sozialdiakon in Ausbildung mit Schwerpunkt Jugendarbeit» von momentan 30 auf 50 Prozent erhöht. Dem stimmten die 20 anwesenden (von 2650) Stimmberechtigten zu.

Kirchgemeinde ist Ausbildungsstätte
Seit August lässt sich Thomas Hadorn zum Sozialdiakon/Gemeindeanimator HF beim Theologisch-Diakonischen Seminar (TDS) Aarau ausbilden. Es ist eine höhere Fachschule für Kirche und Soziales. «Eine solche Ausbildung ist für unsere Kirchgemeinde ein grosser Mehrwert», sagte Kirchgemeindepräsident Patrick Schiess. Und es lohne sich, in die Kinder- und Jugendarbeit zu investieren, betonte er. Hiermit wird Huttwil zur Ausbildungskirchgemeinde. Eine 30-Prozent-Stelle aber reiche nicht aus, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können, begründete Patrick Schiess die Prozentstellenerhöhung. Der Verein «Groovy» – Jugendförderung und Sozialdiakonie Huttwil und Umgebung – unterstützt mit 7500 Franken pro Jahr (zehn Prozent) die vierjährige, berufsbegleitende Diplom-Ausbildung. «Es ist eine sehr spannende Aufgabe, mit Kindern und jungen Menschen unterwegs zu sein», begeisterte sich Thomas Hadorn. Er ist in Steffisburg aufgewachsen und konnte dort als Jungscharleiter Erfahrungen sammeln. Neben anderen Freizeitaktivitäten spielt er leidenschaftlich gerne Schlagzeug.

Grosse Aufbauarbeit geleistet
Miriam Zehnder aus Eriswil war die erste Jugendarbeiterin, als die Kirchgemeinde Huttwil vor sechs Jahren eine Projektstelle für Kinder- und Jugendarbeit geschaffen hatte. Auf die Eriswilerin folgte Christian Schmid aus Huttwil.
«Die beiden leisteten tolle Arbeit», betonte Doris Liechti, «sie halfen engagiert und begeistert mit, die Kinder- und Jugendarbeit auf- und auszubauen.» Heute könne man der Ameisli/Jungschar, dem Teenieclub und der Jugendgruppe regelmässige Treffen mit spannenden Aktivitäten anbieten. Sehr beliebt und immer gut ausgebucht sind auch die jährlichen Pfingst- und Sommerlager.

Gesunde Finanzen
Das Budget 2017 rechnet mit einem Aufwandüberschuss von 114 700 Franken. Der Finanzplan 2017 bis 2021 zeige eine gute Ausgangslage, erläuterte Finanzverwalterin Marlen Zaugg. Die finanzielle Situation lasse der Kirchgemeinde den nötigen Handlungsspielraum. Unumstritten blieb eine Revision des Personalreglements. Maja Amstutz, Kathrin Anliker und Thomas Eggler wurden von der Versammlung als Delegierte im Kirchlichen Bezirk Oberaargau (KBO) bestätigt.

Pfarrhaus wird saniert
Samuel Beutler (Ressort Bau) informierte über das Pfarrhaus an der Südstrasse 6. Das grosse Haus mit den neun Zimmern steht seit Oktober leer. Die sanitären Räume seien seit dem Bau des Pfarrhauses im Jahr 1962 nie renoviert worden, erläuterte Samuel Beutler. Jetzt sollen das Bad – mit Integrierung einer zweiten Dusche – sowie zwei getrennte WC im Erdgeschoss und im Obergeschoss saniert werden. Die Versammlung genehmigte dafür einen Kredit von 73 000 Franken. Im April kommenden Jahres werden Pfarrer John Weber und der neue Jugendarbeiter Thomas Hadorn in einer WG ins Pfarrhaus einziehen. 

Von Elsbeth Anliker