• Dominique Aegerter (Nr. 77) kämpft während seinem letzten Rennen für das Kiefer-Rennteam gegen den neuen Moto2-Weltmeister Francesco Bagnaia (Nr. 42). · Bild: Keystone

19.11.2018
Sport

Friedliche Abschiedsvorstellung im Kiefer-Team

Moto2 WM 2018, 18. Rennen, GP von Valencia – Der Rohrbacher Töffpilot Dominique Aegerter hat die Moto2-WM mit einem 11. Rang am GP von Valencia abgeschlossen. Viel wichtiger: Er konnte sich friedlich von seinem zweijährigen Partner Kiefer verabschieden und blickt nun gespannt aber mit grosser Vorfreude seinem Engagement beim Rennstall MV Agusta Forward Racing entgegen.

Motorsport · Es war die Kiefer-Abschiedsvorstellung für Dominique Aegerter am letzten WM-Rennen der Saison in Valencia. «Es verlief alles harmonisch. Das Team verhielt sich nach Bekanntwerden meines Wechsels sehr professionell. Wie immer wurde hart gearbeitet, um mir bestmögliche Voraussetzungen zu bieten», erklärte die Nummer 77 nach seinem 197. Grand-Prix, dem letzten in zwei Saisons für das Deutsche Kiefer-Team. Nächste Saison wird anstelle von Dominique Aegerter der Deutsche Lukas Tulovic fahren. Dass Aegerter und Kiefer fortan im Frieden getrennte Wege gehen, zeigte sich darin, dass der Rohrbacher und der Kiefer-Rennstall am Sonntagabend nach dem Rennen noch gemeinsam Essen gingen.

Actionreiche Startrunde
Die letzte Performance für das Kiefer-Team verlief spektakulär. Nach einem ungenügenden Qualifying und nur dem 24. Startplatz ging es in der Start-runde des sonntäglichen Regenrennens so richtig rund. Gleich mehrere vor dem Schweizer fahrende Piloten stürzten oder mussten die Strecke für kurze Zeit verlassen. Dieser Zwischenfall plus ein gewohnter Powerstart von Aegerter sorgten dafür, dass der 28-Jährige innerhalt der ersten Runde 13 Plätze wettmachte. Just dieser 11. Rang hatte Dominique Aegerter auch noch nach 25 Runden und gut 100 Kilometern inne.

Kein Grip
«Es war sehr schwierig. Der Grip vorne wie hinten erforderten höchste Konzentration. Eine Verbesserung nach vorne war schlicht nicht möglich. Im Gegenteil: ich war dauerhaft damit beschäftigt, den Rang zu halten. Und am Ende ging es vor allem darum, auf der rutschigen Unterlage heil durchzukommen.» Dies gelang dem Oberaargauer besser als den elf Piloten, die vorzeitig ausfielen. An der Rennspitze vergab der Spanier Alex Marquez seinen ersten Saisonsieg mit einem Sturz in der 14. Runde. Der Vorsprung des Spaniers war so gross, dass er trotz des Zwischenfalls noch den 3. Rang schaffte. Erben konnte Miguel Oliveira aus Portugal, der vor Iker Lecuona siegte. Weltmeister Francesco Bagnaia (Italien) erreichte nur den 14. Rang.

17. Schlussrang für Aegerter
Dominique Aegerter beendete die Moto2-WM 2018 mit 47 Punkten auf dem 17. Rang. «Dies entspricht natürlich nicht meinen Vorstellungen. Aber aufgrund der vielen Geschehnisse muss ich dies so annehmen. Ich konnte mich in den letzten vier Rennen immer in den Punkten klassieren, was mir für die kommende Saison Auftrieb gibt.» Und die Zukunft im MV Agusta Forward Racing Team beginnt bereits am kommenden Wochenende. Nach einem Kurzaufenthalt daheim in Rohrbach reist Aegerter nach Jerez, wo er drei Tage lang einen Prototyp seiner neuen Maschine testen darf. «Darauf freue ich mich sehr.» Im Wissen, auch 2019 im Moto2-Zirkus noch eine Rolle zu spielen, darf sich der Rohrbacher Töffpilot auch auf seine Domi Fighter Party freuen, die am 8. Dezember 2018 im Campus Perspektiven stattfinden wird.

Resultate: Moto2 (20 Klassierte): 1. Miguel Oliveira, Portugal, 45:07,639; 2. Iker Lecuona, Spanien, 45:20,840; 3. Alex Marquez, Spanien, 45:29,814; 11. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 45:51,483; 15. Jesko Raffin, Schweiz/Zürich, 46:16,351. – WM-Schlussklassement (18/18): 1. Francesco Bagnaia, Italien, 306; 2. Miguel Oliveira, Portugal, 297; 3. Brad Binder, Südafrika, 201; 17. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 47; 22. Jesko Raffin, Schweiz/Zürich, 10.

Von Stefan Leuenberger