• Die erfolgreichen Hornusser der HG Oeschenbach-Kleindietwil, welche am GM-Final einen Bären gewannen (von links): Christian Jeremias, David Kobel, Adrian Mülchi, Patrick Röthlisberger, Thomas Krähenbühl und Simon Scheidegger. · Bild: zvg

  • Die Nachwuchshornusser von Oeschenbach-Kleindietwil/Schmidigen konnten den Gruppenmeisterschaftsfinal beim Nachwuchs sogar gewinnen. · Bild: Christian Grossenbacher

19.09.2018
Sport

Grosserfolg für Oeschenbach-Kleindietwil

Eidgenössischer Gruppenmeisterschaftsfinal in Schwadernau – Die erste Gruppe der HG Oeschenbach-Kleindietwil sorgte am Eidgenössischen Gruppenmeisterschaftsfinal für das ­regionale Ausrufezeichen. Die Gruppe schaffte mit dem 3. Rang den Gewinn einer der begehrten Bären. 36 Gruppen waren am Final dabei. Nur fünf davon sind in der Meisterschaft nicht in der Nationalliga tätig. Oeschenbach-Kleindietwil gehört dazu, was dem Erfolg noch mehr Glanz verleiht.

Hornussen · Zehn Jahre nach dem Gewinn des letzten Bären ist dies ein riesiger Erfolg für die HG Oeschenbach-Kleindietwil. Es war quasi die Rückkehr zu alten Zeiten. In den 90er-Jahren war die erste Gruppe der HG Oeschenbach an der Gruppenmeisterschaft nämlich eine Macht. Von 1992 bis 1996 gewannen die Oberaargauer fünf Bären in Folge. Der erste Bär wurde 1986 «erlegt».

Zielsetzung weit übertroffen
Der Erfolg 2018 kommt allerdings überraschend. Die Formation setzte sich am von der HG Studen-Madretsch organisierten Wettkampf in Schwadernau zum Ziel, mit einer sauberen Riesarbeit die erste Runde zu überstehen. Dies gelang gegen Gerlafingen-Zielebach II sehr souverän. Mit 393 Punkten blieb aber noch Luft nach oben. In der zweiten Runde spielte Oeschenbach-Kleindietwil I gegen Wasen-Lugenbach II. Mit 419 Punkten erfolgte eine klare Steigerung. Der springende Punkt an diesem von Nummern geprägten Wettkampf war aber die Tatsache, dass Oeschenbach-Kleindietwil I wiederum das Ries sauber hielt. So reichte die Leistung zum 4. Rang im kleinen Final der besten 18 Gruppen. Dies wiederum bedeutete die Qualifikation für den Meisterfinal der sechs besten Gruppen. Alleine diese Tatsache kam bereits einem Grosserfolg gleich. In diesem Final spielte Oeschenbach-Kleindietwil I ausgerechnet  gegen die «Übermannschaft» aus Höchstetten. Am Bock zeigten die Aus­senseiter etwas Nerven und kamen nicht mehr an das Niveau der zweiten Runde heran. Mit 386 Punkten resultierte das schlechteste der drei Tagesresultate.  Wegen den schwierigen Sichtbedingungen war aber bald klar, dass mit einer guten Arbeit im Ries doch noch etwas möglich ist. Doch dann kassierte auch Oeschenbach-Kleindietwil I eine Nummer. Ein 20er wurde zu spät gesehen. Damit schien der Traum vom Podest geplatzt zu sein. Doch auch die anderen Teams hatten Mühe. Zuchwil II mit drei Nummern und Rüderswil I mit zwei Nummern schlossen schlechter ab. Stalden Dorf I verzeichnete ebenfalls eine Nummer und zudem 13 Punkte weniger als Oeschenbach-Kleindietwil I. Somit war die Sensation perfekt. Die 1.-Liga-Hornusser holten sich mit dem 3. Rang einen Podestplatz und somit einen Bären.
Die im Herbst 2016 formierte HG Oeschenbach-Kleindietwil hatte allen Grund zur Freude. Neben den Aktiven glänzte auch der Nachwuchs. Dieser gewann überlegen den GM-Final beim Nachwuchs mit 312 Punkten vor Thörigen I (194 Punkte) und Krauchthal-Hub I (189 Punkte). Gleichzeitig gewann die B-Mannschaft am Herbstmatch in Luzern die zweite Stärkeklasse. Überdies siegte Patrick Schär in der Einzelwertung, Markus Krähenbühl belegte den 3. Rang. Wahrlich ein goldener Herbst für die HG Oeschenbach-Kleindietwil.

GM-Final: Höchstetten – wer sonst?
Nach dem Meistertitel und dem Eidgenössischen Festsieg holte sich Höchstetten auch den Sieg am Gruppenmeisterschaftsfinal.
Schwierige Sichtverhältnisse führten zu vielen Nummern. Höchstetten I (483 Punkte) kassierte im gros­sen Final eine Nummer, rettete sich aber wegen den vielen Nummern (von 36 Gruppen hielten nur 13 das Ries sauber) gleichwohl in die nächste Runde. Im kleinen Final mit 456 Punkten und im Meister­final mit 485 Punkten war dann die Konkurrenz gegen Höchstetten I chancenlos. Und im Final der sechs besten Gruppen profitierte auch Oeschenbach-Kleindietwil I von den Nummern: Die beste regionale Formation holte überraschend Bronze (siehe Text). Die Einzelschlägerwertung, welche nach der ersten Runde, wo noch alle Teams dabei sind, erstellt wird, entschied die grosse Hornusserfigur Martin Stettler (Richigen I) zu seinen Gunsten. Damit nahm er Revanche für die Niederlage am Königsstich in Walkringen. Ein Podest ohne Höchstetter gibt es allerdings nicht. Auf den Plätzen zwei und drei klassierten sich die Schlägerkönige der HG Höchstetten, Simon Erni und Lukas Wälti. Für den Gondiswiler Erni ein Grosserfolg: Sieg mit der Gruppe und Silber im Einzelklassement.     


Auszug aus der Rangliste: Grosser Final:
Mannschaften 1. Bern-Beundenfeld 1, 0/467; 6. Heimiswil-Berg 1, 0/415; 9. Oeschenbach-Kleindietwil 1, 0/393; 10. Wasen-Lugenbach 2, 0/393; 11. Schafhausen i. E. 1, 0/393; 13. Gondiswil 2, 0/355. – Ausgeschieden: 21. Wasen-Lugenbach 1, 1/389; 30. Thörigen 2, 3/375; 33. Gondiswil 1, 3/361; 34. Rohrbachgraben 1, 4/366. – Einzel: 1. Martin Stettler, Richigen 1, 91; 2. Simon Erni, Höchstetten 1, 89; 3. Lukas Wälti, Höchstetten 1, 87;  11. Christian Wegmüller, Schafhausen i. E. 1, 81; 37. Bernhard Jau, Schafhausen i. E. 1, 76. – Kleiner Final: Mannschaften 1. Höchstetten 1, 0/456; 4. Oeschenbach-Kleindietwil 1, 0/419. – Ausgeschieden: 9.     Wasen-Lugenbach 2, 1/413; 11. Heimiswil-Berg 1, 1/404; 12. Schafhausen i. E. 1, 1/381; 18. Gondiswil 2, 2/358. – Einzel: 1. Jan Kindler, Höchstetten 2, 89; 9. Simon Erni, Höchstetten 1, 81; 17. Markus Gerber, Wasen-Lugenbach 2, 78. – Meisterfinal: Mannschaften 1. Höchstetten 1, 0/485; 2. Wäseli 2, 1/460; 3. Oeschenbach-Kleindietwil 1, 1/386. – Einzel: 1. Dominik Howald, Höchstetten 1, 90; 8. Simon Erni, Höchstetten 1, 78; 18. Simon Scheidegger, Oeschenbach-Kleindietwil 1, 72; 22. Adrian Mülchi, Oeschenbach-Kleindietwil 1, 71; 27. Christian Jeremias, Oeschenbach-Kleindietwil 1, 68; 30. Patrick Röthlisberger, Oeschenbach-Kleindietwil 1, 62; 32. Thomas Krähenbühl, Oeschenbach-Kleindietwil 1, 57; 34. David Kobel, Oeschenbach-Kleindietwil 1, 56.

Stefan Leuenberger