• Die Gewerbler, die eine Parzelle Gewerbeland erwerben wollen, gemeinsam mit ihren Angehörigen und dem Gemeinderat. · Bild: H. Erbini

18.12.2017
Luzerner Hinterland

Kauf von Gewerbeland sichert die Zukunft

Die 146 Anwesenden an der Gemeindeversammlung stimmten nicht nur der laufenden Rechnung zu, sondern genehmigten auch die Revision der Gemeindeordnung und des Kurtaxenreglements und sagten ja zu einem Gemeindebeitrag an den Neubau des Käsekellers Hofstatt, zum Hochwasserschutz und dem Kauf von Gewerbeland.

 

Luthern · Gemeindeammann Hans Peter war es, der an der Gemeindeversammlung das Traktandum vorstellte, welches einer Abstimmung bedurfte: Die Rechnung. Diese weist nach mehreren Jahren mit schwarzen Zahlen erstmals wieder einen Aufwandüberschuss von 159 800 Franken auf. Die Investitionsrechnung weist eine Nettoinvestitionszunahme von 1 181 000 Franken auf. Der Rechnung wurde zugestimmt, ebenfalls dem Steuerfuss von 2,40 Einheiten. Auch in den kommenden Jahren wird mit kleinen Aufwandüberschüssen gerechnet.

Ja – in diversen Punkten
Zu bewilligen hatte das Volk in der  Folge einiges. Aufgrund des neuen harmonisierten Rechnungsmodells musste die Gemeindeordnung angepasst werden. Ebenfalls verändert wurde das Kurtaxenreglement, nach welchem künftig die Geschäftsstelle von Willisau Tourismus des Vereins «Pro Region Willisau-Wiggertal» das Inkasso führt. Mit der Revision sollen 50 Prozent des Erlöses der Kurtaxen und 100 Prozent der örtlichen Beherbergungstaxen diesem Verein zugute kommen. Beidem wurde zugestimmt, ehe das Volk auch noch einen Zusatzkredit von 20 000 Franken für die Käsereigenossenschaft Napf AG annahm. Dieser wird für den Käsereiumbau in Luthern und für den Neubau des Käsekellers Hofstatt eingesetzt.
Ja gesagt wurde auch zum Sonderkredit von 209 000 Franken für die Hochwasserschutzmassnahmen und die Umgebungsgestaltung im Bereich des Neubaus Hofmatt. Gemeinderat Heini Walthert stellte das Projekt vor, das nicht nur eine Situation wie im Sommer 2014 verhindern soll, als der Schwarzenbach für schwere Schäden sorgte als er Teile des Unterdorfs überschwemmte, sondern das auch eine stark verbesserte Zufahrt zum Schulhausplatz vorsieht.

Gemeinde erwirbt Gewerbeland
Nach Gemeindepräsident Alois Huber hat sich nach der Einstellung des Sägereibetriebs in Hofstatt für Luthern die einmalige Chance eröffnet, um zu dringend benötigtem Gewerbeland zu kommen. Als sich die De Ligno AG mit Sitz in Rüderswil bereit erklärte, das gesamte Areal der Gemeinde zu einem Vorzugspreis von 3,4 Mio. zu verkaufen, erkundigte sich der Gemeinderat bei den einheimischen Unternehmern, ob sie sich einen Gewerbelandkauf auf dem ehemaligen Sägereiareal vorstellen könnten. Nach Gesprächen und Abklärungen wollen diverse regionale Firmen Teilparzellen kaufen. Die Gemeinde Luthern möchte die restlichen Grundstücke zu einem Preis von 1,9 Mio. Franken kaufen. Dies ist Voraussetzung für den Kauf des Gewerbelandes auf dem Sägereiareal, weil die gesamte Fläche nur gemeinsam erworben werden kann. Zudem kann die Gemeinde als Eigentümerin künftigen Interessenten zonenkonformes Bauland zu fairen Bedingungen zum Kauf anbieten.
Nach einem Votum diverser Anwesenden wurde schliesslich einstimmig beschlossen, den Landkauf zu tätigen. Dank diesem mutigen Schritt hat Luthern auch in Zukunft Entwicklungsmöglichkeiten, ausserdem können Arbeitsplätze geschaffen werden.

Urs Kunz für Engagement geehrt
Am Schluss des speditiv verlaufenen offiziellen Teils der Versammlung machte Alois Huber auf das Projekt des Schweizer Fernsehens aufmerksam. In sieben Sendungen im Juli und August soll die Gemeinde Luthern vorgestellt werden. Unter anderem sollen die Schule, das Brauchtum, der Timbersport, der mustergültige Umgang mit den Asylbewerbern in der Gemeinde und vieles mehr zu sehen sein. Die Dreharbeiten würden nächstens beginnen.
Gleich danach wurde der Preis «Engagement natürlich Luthertal» verliehen. Daniel Gander würdigte den diesjährigen Preisträger, Kantonsrat und Bäckermeister Urs Kunz, der leider abwesend war. Er hob in seiner Laudatio hervor, dass Urs Kunz sich mit einem grossen Engagement neben seinem anstrengenden Beruf als Bäcker- und Konditormeister auch stets für die Öffentlichkeit einsetzt. So ist er unter anderem Präsident der Baugenossenschaft Luthern, seit der Fusion der Raiffeisenbank Luthern mit Willisau Vizepräsident der Raiffeisenbank Luzerner Hinterland, Präsident der Sektion Hinterland des Verbands Revierjagd Luzern und Obmann der Jäger. Seit 2007 vertritt er im Kantonsrat nicht nur die Interessen der Gemeinde und des Hinterlandes, sondern setzt sich auch für die Anliegen der Jäger ein. Er war einer der Gründer des Vereins Pro Luthertal und arbeitet auch beim Verein Natürlich Luthertal mit. Dank seinem grossen Einsatz für Luthern ist er ein würdiger Preisträger. Mit einem von der Raiffeisenbank Luzerner Hinterland gespendeten Apéro endete die Versammlung.

Von Heini Erbini