• Black Creeks neuer Trainer Simon Kurt hat mit seiner Mannschaft Erfolg. · Bild: Stefan Leuenberger

14.03.2018
Sport

«Kein Weltuntergang, wenn es noch nicht klappt»

Interview: Stefan Leuenberger im Gespräch mit Simon Kurt, Trainer UHC Black Creek – Seit dieser Saison ist der langjährige Schwarzenbacher Teamspieler Simon Kurt Trainer der 2. Liga-Herren-Equipe des UHC Black Creek. Das Team reitet auf der Erfolgswelle und spielt derzeit gegen die Tornados aus Frutigen eine Playoffserie. Gewinnt Black Creek diese Serie, spielt das Team um den Aufstieg in die 1. Liga. Der Huttwiler Simon Kurt traut seinem Team viel zu, setzt es aber nicht unter Druck.

Unihockey · Was sagen Sie zur beeindruckenden Spielwende im Auswärts-Playoffspiel gegen die Tornados aus Frutigen?
Mein Team ist motiviert und extrem geladen. Es brannte im Hinblick auf diese Playoff-Serie. So gesehen erklärt es sich, dass eine derartige Wende möglich ist. Allerdings mussten nach dem klaren Rückstand schon einige deutliche Worte ans Team gerichtet werden. Entscheidend für die Wende war, dass uns im Schlussdrittel der zweite Treffer sehr schnell gelang.    

Die Weichen sind gestellt. Was trauen Sie Ihrem Team im Heimspiel am Samstag zu?
Ich behaupte, dass Black Creek spielerisch besser ist als Frutigen. Wichtig ist, dass wir auch im physischen Bereich mithalten. So gesehen rechne ich mit einem deutlichen Erfolg.

Dieses Heimspiel muss in Zollbrück statt in Huttwil gespielt werden. Nervt Sie dies?
Es ist schade. Aber die Huttwiler Halle war beim Bekanntwerden dieses Playoff-Datums halt schon anderweitig vergeben. Viele meiner Spieler kennen die Ballsporthalle in Zollbrück gut. Sie ist uns also nicht fremd. Und nicht unwichtig: Wir fühlen uns wohl in dieser Halle.  

Wenn die Serie gegen Frutigen siegreich gestaltet wird, spielen Sie gegen eines der letztklassierten 1. Liga-Teams um den Aufstieg.
Es wird der Verlierer der 1. Liga-Playout-Serie Zuger Highlands gegen Sarganserland II sein. Ich habe eine Partie dieser Serie gesehen. Für beide Gegner gilt: Sie treten im spielerischen und taktischen Bereich stärker auf als die Tornados Frutigen. Physisch sind beide möglichen Gegner aber klar schwächer als unser jetziger Playoff-Gegner. Zusammengefasst: Unsere Chancen bei allfälligen Aufstiegsspielen wären intakt.

Die Vereinsführung verlangt den Aufstieg in dieser oder der nächsten Saison. Es ist Ihre erste Saison als Teamchef von Black Creek. Verspüren Sie Druck?
Der Verein verlangt den Aufstieg nicht auf Biegen und Brechen. Es ist kein Weltuntergang, wenn es in dieser Saison noch nicht klappt. Für den Verein wäre es aber sehr gut. Derzeit läuft es auf allen Ebenen sportlich sehr gut. Und für die Juniorenbewegung wäre ein Mitmachen in der 1. Liga sehr wünschenswert.  

In den Saisons 2012/13, 2013/14 und 2014/15 verpasste Black Creek den Aufstieg in die 1. Liga knapp. Dann folgten zwei durchzogene 2. Liga-Saisons ohne Spitzenrangierung. Wieso soll es 2017/18 nun klappen?
Ganz klar weil Black Creek über eine deutlich stärkere Equipe verfügt als in den Jahren zuvor. Wir spielen dauerhaft mit drei ausgeglichenen Reihen durch. Etwas, was vorher nie der Fall war.

Wie sind Sie mit Ihrer ersten Saison als Trainer des Fanionteams von Black Creek gesamthaft gesehen zufrieden?
Wenn wir den Aufstieg packen, bin ich sehr zufrieden. Aber auch ohne eine Krönung in Form eines Aufstiegs fällt die Bilanz gut aus. Wir sind als Team gewachsen, haben uns taktisch verbessert. Ausserdem haben sich viele Spieler entwickelt, einen grossen Schritt vorwärts gemacht.

Was war die grösste Knacknuss?
Wenn ein neuer Trainer mit neuen Ideen und Abläufen kommt, benötigt es immer etwas Zeit, bis alles reibungslos läuft. Es hat sich aber ziemlich schnell ein harmonisches Teamgefüge gebildet, welches mittlerweile zu einer verschworenen Einheit gewachsen ist.  

Sie waren bei den bisher drei 1. Liga-Saisons des UHC Black Creek Schwarzenbach 2004/05, 2006/07 und 2007/08 als Spieler dabei. Erinnern Sie sich?
Oh ja, ganz gut sogar. Beispielsweise an meinen ersten Aufstieg als Spieler. Dies war Ende der 2. Liga-Saison 2003/04. Am zweitägigen Aufstiegsturnier in Losone im Tessin haben wir den Triumph geschafft. Ich erinnere mich auch sehr gut an die 1. Liga-Saison 2006/07. Damals legten wir nach einer katastrophalen Vorrunde mit lauter hohen Niederlagen eine beeindruckende Rückrunde hin, welche uns noch auf die bislang beste Meisterschaftsrangierung der Vereinsgeschichte brachte, den 5. Rang in der 1. Liga.

Hat die aktuelle Equipe die Klasse des damaligen 1. Liga-Teams von Black Creek?
Nein, denn sie ist ganz klar besser. Das Team ist auf einem spielerisch höheren Niveau als die damaligen Equipen. Was sich vor allem zu früher unterscheidet: praktisch alle aktuellen Teamspieler blicken auf eine jahrelange Unihockeyausbildung zurück.

Gleichwohl: Müsste aufgerüstet werden, wenn der Aufstieg gelingt?
Eine punktuelle Verstärkung des Kaders wäre wünschenswert. Dies auch darum, weil Ende dieser Saison einige Abgänge zu ersetzen sind.

Hat die Ligazugehörigkeit von Black Creek in der kommenden Saison einen Einfluss auf Ihre weitere Trainertätigkeit bei den «Indianern»?
Unterschrieben habe ich noch nichts. Aber soviel: Egal, in welcher Liga Black Creek spielt, es gefällt mir sehr gut, mit diesem Team zu arbeiten. Und deshalb könnte ich mir eine weitere Ausübung meines Amtes sehr gut vorstellen.