• Die drei Auftritte von tanzpasión frischten den Festakt des Jubiläums auf und bereitete den Anwesenden in der vollbesetzten Turnhalle grosse Freude. · Bilder: Liselotte Jost-Zürcher

14.11.2017
Huttwil

Kinder standen im Mittelpunkt des Jubiläums

Seit 25 Jahren gibt es den Tageselternverein Huttwil, der heute allerdings Teil der noch jungen Institution KIBE Region Huttwil ist. Am letzten Samstag wurde das Jubiläum gefeiert.

Kindergerecht sollte auch der offizielle Teil des Jubiläumsfestes sein: Die kurzen, prägnanten Reden von KIBE-Präsident Philippe Groux, von der zuständigen Huttwiler Gemeinderätin Sandra Lambroia Groux sowie dem Huttwiler Schulleiter Pierre Zesiger wurden aufgefrischt von den Tänzen der drei Kindergruppen von tanzpasión unter der Leitung von Nicole Rodriguez. Die kleinen Tänzerinnen bereiteten dem Publikum in der vollbesetzten Turnhalle Schwarzenbach grosse Freude. Im Anschluss an die erfrischenden Vorstellungen startete im hinteren Teil der Turnhalle die KIBE-Olympiade. Dank vielen Naturalspenden von Huttwiler Geschäften konnten sich die jungen Teilnehmenden schöne Preise erspielen. Das Kasperlitheater begeisterte die Kleinen – und ebenso die Möglichkeit, zum Mittagessen nicht nachhause gehen zu müssen, sondern dieses zusammen mit vielen «Gspändli», mit Eltern und Geschwistern im Schulhaus geniessen zu dürfen; süsse Kuchen und Gebäcke natürlich inbegriffen. Hinter den Angeboten standen umfangreiche Vorbereitungen mit viel Freiwilligenarbeit.Die Rückblicke von Philipp Groux und Pierre Zesiger zeigten auf, welch wertvolle Kinderbetreuung in Huttwil und in den umliegenden Gemeinden seit 25 Jahren geleistet wird.

Nachfrage ständig grösser
Der Tageselternverein Huttwil und Umgebung wurde 1992 gegründet. Er bildete die Drehscheibe zwischen Tageseltern und Eltern, die tagsüber eine kompetente Betreuung für ihre Kinder beanspruchen wollten. Der Verein funktionierte hervorragend; die Nachfrage nach Kinderbetreuung aber stieg und konnte kaum mehr gedeckt werden. So nahm 2010 der Verein KiTA Huttwil und Umgebung seine Funk-tion auf.
Der erste Standort war im SRO-Zentrum Huttwil. Der Platz reichte allerdings schnell nicht mehr aus; so zog die KiTA ins ehemalige Tea-Room Rendez-vous – und kam mit mittlerweile 30 Kindern erneut an ihre Grenzen. Ende März 2017 bewilligte der Kanton eine dritte Gruppe. An der Spitalstrasse 2 fand sich ein idealer, aber bestimmt nicht definitiver Standort für die externe Gruppe: 10 Kinder werden hier seit anfangs Oktober betreut.
Die KiTA, immer noch unter der Leitung der Gründerin Sandra Wüthrich, arbeitet seit anfangs dieses Jahres gemeinsam mit dem ehemaligen Tageselternverein unter dem gemeinsamen Dach KIBE Region Huttwil. Kaum fusioniert, standen schon dunkle Wolken über der noch sehr jungen Institution. Der Regierungsrat wollte im Rahmen seiner Sparmassnahmen die Vergütung für die Betreuungsstunden um 25 % senken; die KIBE Region Huttwil hätte in diesem Fall die Betreuung von Schulkindern durch Tagesfamilien beenden müssen.
111 Kinder wären betroffen gewesen; bis zu 24 Tageseltern mussten um ihren Job bangen. Es gab ein grosses Aufatmen bei KIBE und allen Betroffenen, als der Grosse Rat in seiner Frühjahrssession das Unheil abwenden konnte (der «UE» berichtete). Sandra Lambroia Groux, die zuständige Huttwiler Gemeinderätin, zeigte auf, dass der Kanton Bern an sich über ein sehr gutes und auch gerechtes Bezahlungssystem für Kinderbetreuung verfügt. Kanton, Gemeinden und Eltern würden sich in einem fairen Verhältnis beteiligen, stellte sie fest.
Der Huttwiler Schulleiter Pierre Zesiger würdigte die Zusammenarbeit mit KIBE Region Huttwil. Einerseits würden die Tageseltern wertvolle Aufgaben übernehmen, welche die Schule nicht bieten könne, wie etwa den Mittagstisch oder die Betreuungsmodule Morgen oder Nachmittag; auch in den Ferien. Anderseits würden die KiTA-Kinder mit beachtlichen kognitiven und sozialen Kompetenzen in die Volksschule eintreten. «Ich wünsche der KiTA, dass sie bald einen Standort in der Nähe von Schule und Kindergarten findet, an welchem alle 40 Kinder gemeinsam betreut werden können», schloss Pierre Zesiger.

Von Liselotte Jost-Zürcher