• Der 15-jährige Melchnauer Severin Staub glänzte bei seinem Debüt bei den «Grossen». · Bild: Markus Steinemann

12.02.2018
Sport

Schwingerkönig nach Fehlstart souverän

Beim traditionellen Hallenschwinget Kirchberg bewiesen 65 Sägemehlliebhaber hochkarätigen Schwingsport und vollzogen damit den Berner Saisonauftakt. Schwingerkönig Matthias Sempach startete Verhalten in die neue Saison und konnte sich am Schluss dennoch als Festsieger feiern lassen. Bester Regionaler wurde «Eidgenosse» Patrick Schenk (Wasen) im Rang 2c.

Schwingen · Der Geruch nach Sägemehl, begeisterte Schwingfans und urchige Musik liessen am Kirchberger Hallenschwinget vermuten, dass die neue Schwingsaison wohl begonnen hat. Mit diesem Event erfolgte der Startschuss zum Lueg-Cup. Die einzigen zwei «Eidgenossen» im 65-köpfigen Teilnehmerfeld waren Schwingerkönig und Favorit Matthias Sempach und der Emmentaler Patrick Schenk (Wasen). Der dritte «Eidgenosse» und letztjährige Sieger, Remo Käser, hatte sich aufgrund seiner leichten Entzündung am Seitenband des linken Knies einige Tage vorher abgemeldet. Ärgerlich für den Lokalmadatoren. Dafür standen 19 Athleten aus dem Verbreitungsgebiet des «Unter-Emmentalers» im Sägemehlring, einige davon das erste Mal als Aktivschwinger. 


Favorit Sempach nicht zu bremsen

450 Zuschauerinnen und Zuschauer blickten gespannt auf die Wettkampfplätze. Schwingerkönig und Favorit Matthias Sempach startete Verhalten in das Geschehen und stellte mit dem Baselländer Andreas Henzer den ersten Gang. Sichtlich enttäuscht schritt Sempach aus dem Ring. Nach dieser kleinen Finesse liess der 31-jährige Spitzenschwinger aber nichts mehr anbrennen. Er setzte Adrian Odermatt aus Liesberg, Adrian Schenk aus les Prés-d’Orvin und die beiden Emmentaler Adrian Gäggeler und Patrick Schenk mit dem Rücken ins Sägemehl. Nach dem fünften Gang wiesen Publikumsliebling Matthias Sempach und Simon Mathys vom Schwingklub Herzogenbuchsee 48,25 Punkte auf. Somit standen sie sich im Schlussgang gegenüber. Der Schwingerkönig liess sich etwas Zeit und bezwang den Walliswiler in der fünften Minute mit einem Brienzer. Simon Mathys belegte schliesslich den guten zweiten Schlussrang.


Wasener und Rohrbacher überzeugen

Der «Eidgenosse» Patrick Schenk aus Wasen startete genau gleich wie Sempach verhalten in das Schwinggeschehen. Er unterlag im Anschwingen dem späteren Schlussgangverlierer Simon Mathys aus Walliswil bei Wangen. Den Huttwiler Christian Hofstetter, Lukas Jäggi aus Gutenburg, den Berner Oberländer Josias Wittwer und den Luzerner Dominik Zangger konnte der 24-fache Kranzgewinner dann allesamt auf den Rücken legen. Im fünften Gang unterlag er dem Schwingerkönig und späteren Festsieger Matthias Sempach, welcher ihm damit den Einzug in den Schlussgang verunmöglichte. Mit Rang 2c glückte Schenks Saisonauftakt aber trotzdem. Ebenso zu überzeugen vermochte der Rohrbacher Roger Aebi (3. Rang). Der Oberaargauer präsentierte sich am Berner Saisonauftakt in guter Form. Er legte im Anschwingen den Baselländer Lars Voggensperger auf den Rücken. Seine zwei Niederlagen musste er gegen die Bernern Ueli Rüegsegger und Josias Wittwer einstecken. Gegen Ruedi Wenger aus Horboden, Christoph Hutter aus Zuzwil und Adrian Schenk aus les Prés-d’Orvin fand Roger Aebi siegessichere Rezepte, welche er allesamt mit der Höchstnote von 10,00 Punkten abschloss. 


Erstes Schwingfest bei den Aktiven

Christian Hofstetter aus Huttwil bezwang drei Konkurrenten, zwei weitere stellte der Athlet vom Schwingklub Huttwil (Rang 4c). Einzig vom «Eidgenossen» Patrick Schenk musste er sich das Sägemehl vom Rücken putzen lassen. Die Gebrüder Gustav und Konrad Steffen vom Schwingklub Sumiswald, platzierten sich auf den Rängen Rang 5d, respektive 5f. Der 15-jährige Melchnauer Severin Staub, einst stärkster Jungschwinger aus dem Verbreitungsgebiet des «Unter-Emmentalers», hat in Kirchberg sein erstes Schwingfest als Aktivschwinger bestritten. Mit drei Siegen und zusätzlich einem gestellten Gang mischte der Jugendliche auffallend gut mit. Der Huttwiler Dominik Hodel schaffte an seinem ersten Schwingfest als Aktivschwinger zwei Siege. Gleich drei Athleten vom Schwingklub Langenthal, (Lukas Jäggi aus Gutenburg, Marco Jakob aus Obersteckholz und Nicolas Müller aus Langenthal) misslang der Saisonstart: Sie mussten verletzungsbedingt aufgeben. 

Von Yanick Kurth