• Projektleiterin Gabriela Krummen führt die Besucher über die Baustelle beim Stadttheater Langenthal, das momentan saniert wird. · Bild: Walter Ryser

05.05.2017
Langenthal

Seltene Einblicke in die Stadtverwaltung

Für ihre Bürger öffnete die Stadtverwaltung in Langenthal die Türen. Das Interesse der Bevölkerung war gross. Dabei kamen die Langenthaler nicht bloss mit ihrem «Stapi» Reto Müller ins Gespräch, sondern erhielten auch seltene Einblicke in die Verwaltung.

Die Stadtverwaltung Langenthal öffnete ihre Türen, und die Langenthaler kamen in Scharen in den «Glaspalast». «Eine transparente Verwaltung», nannte Stadtpräsident Reto Müller die Idee, die hinter dem Tag der offenen Tür stand. Damit hat der Gemeinderat den Nerv getroffen, denn das Interesse der Bevölkerung war gross. Was sie zu sehen und zu hören bekamen, war äus­serst vielfältig. Dazu boten sich einmalige Gelegenheiten, mit den städtischen Mitarbeitern in Kontakt zu treten. Natürlich stand dabei das Büro des neuen Stadtpräsidenten im Mittelpunkt und war Reto Müller an diesem Tag ein gefragter Mann. Dabei erfuhr man beispielsweise, dass der neue «Stapi» sein Büro bei Amtsbeginn nicht neu einrichten liess, sondern das Mobiliar von seinem Vorgänger Thomas Rufener übernommen hat.

1370 neue Wohneinheiten sind nötig
Interessante Infos konnte man auch bei Stadtbaumeister Enrico Slongo abholen. Dieser erläuterte anhand von Folien und Zahlenmaterial die künftige Entwicklung der Stadt Langenthal. Er erwähnte, dass man von einem Wachstum in den nächsten 15 Jahren von 1300 bis 2700 Personen ausgehe. Slongo zeigte auf, dass dafür rund 1370 neue Wohneinheiten erforderlich seien, rund 100 pro Jahr. Auf die Frage, wo diese neuen Häuser und Wohnungen angesichts der knappen Baulandreserven in Langenthal entstehen sollen, gab der Stadtbaumeister zu verstehen, dass eine Analyse der Stadtquartiere gezeigt habe, dass in einzelnen Quartieren der Anteil an Altbauten überdurchschnittlich hoch sei (Wohnungen und Häuser, die vor 1960 gebaut wurden). Dies wiederum weise auf ein erhebliches Sanierungs- und Neubaupotenzial hin.
Auf dem Programm stand aber auch eine Baustellenbesichtigung beim Stadttheater, das momentan grundlegende saniert wird. Schwindelfreie konnten auf der Autodrehleiter einen Blick über Langenthal werfen. Danach konnte man sich auf der Dachterrasse des «Glaspalastes» verpflegen, dem Matinee-Konzert der Downtown Brass Langenthal zuhören oder im Präsidialamt ein neues Passbild anfertigen lassen. Und die Kinder absolvierten unterdessen eine Runde in der Putzmaschine des Werkhofs. 

Von Walter Ryser