• Dank seiner Farbenpracht fällt ein Besuch des Eisvogels am Gartenweiher oder firmeneigenen Teich sofort auf. · Bild: Adrian Wullschleger

20.07.2018
Oberaargau

Smaragd-Verein sucht Ringelnatter, Gelbbauchunke, Eisvogel und Co.

Haben Sie oder Bekannte kürzlich im Raum Langenthal eine Ringelnatter, eine Gelbbauchunke oder gar einen Eisvogel beobachtet? Tatsächlich tauchen diese europaweit gefährdeten Arten immer wieder mal in Gärten, Grünflächen oder Gewerbezonen des Smaragd-Gebiets auf. Der Verein Smaragd-Gebiet Oberaargau bittet die Bevölkerung um entsprechende Hinweise.

Oberaargau · Bisher förderte der Verein Smaragd-Gebiet Oberaargau die europaweit gefährdeten Tier- und Pflanzenarten in erster Linie draussen in Feld und Wald, in Zusammenarbeit mit Landwirten, Förstern und Fischern. Nun sollen den bislang mehr als 300 Massnahmen zwischen Lotzwil und Wolfwil sowie zwischen Altbüron und Bannwil auch Aufwertungen im Siedlungsraum folgen. Denn das bislang grösste Smaragdgebiet der Schweiz umfasst neben Wohnsiedlungen mit Gärten auch ausgedehnte Industrie- und Gewerbezonen.

Besonders wertvoll: Lebensräume mit stehendem Wasser
Die seltenen Arten wie etwa Gelbbauchunke, Geburtshelferkröte, Ringelnatter, Eisvogel oder Wilder Reis leben oftmals in Sichtweite des Siedlungsraums. Es ist deshalb naheliegend, Lebensräume für diese wasserliebenden Arten und die sie begleitende Biodiversität auch in der Bauzone oder im Siedlungsraum aufzuwerten oder neu anzulegen. Im Vordergrund steht die Schaffung von Weihern, Tümpeln, Sickergruben und Gräben. Sie geben für die Biodiversität ganz allgemein viel her.

Viele können helfen und etwas unternehmen
Mit Informationen, Fachberatung und situativ angepassten (Klein-)Projekten will der Verein Smaragd-Gebiet zu guten Taten animieren. Vorab Gemeinden können auf öffentlichen Flächen mit naturnahen Kleingewässern auch den Erholungswert steigern, was in der Summe und über die Gemeinde- und Kantonsgrenzen hinaus auch das regionale Image fördert. Verantwortliche von Industrie- oder Gewerbebetrieben sowie Leitende von Institutionen, Hauswarte oder Gartenbesitzerinnen haben es gleichermassen in der Hand, mit wenig Aufwand etwas dazu und zugunsten der seltenen Arten beizutragen.
Der Verein Smaragd-Gebiet Oberaargau bittet, aktuelle oder frühere Beobachtungen von Ringelnatter (kleine, ungiftige Schlange), Gelbbauchunke (froschähnliches Tier mit schwarz-gelber Unterseite) oder des blau-orange gefärbten Eisvogels im Raum Langenthal zu melden. Auch Meldungen bezüglich Interesse an Aufwertungen und Neubauten von Gewässern sind sehr willkommen (Kontakt: stirnimann@biodiversia.ch, 062 923 50 83). Weitere Informationen: www.smaragdoberaargau.ch

Von Werner Stirnimann