• Der Weltenbaum wird von innen farblich ausgeleuchtet. Bis zur Fasnacht wird er auf dem Wuhrplatz stehen. · Bild: Leroy Ryser

14.11.2016
Langenthal

«Yggdrasil» folgt auf Pyramide

Auf dem Wuhrplatz steht seit dieser Woche eine Holzkonstruktion. Diese nennt sich «Yggdrasil» und ist ein Produkt der Hector Egger AG. Der Weltenbaum wurde ursprünglich für den Designers Saturday angefertigt, soll nun aber im Zentrum von Langenthal als Ausstellungsmodell dienen.

Das Zentrum von Langenthal hat ein neues kulturelles Highlight zu bieten. Die Konstruktion «Yggdrasil», die von Hector Egger für den Designers Saturday von vergangener Woche angefertigt wurde, steht nun auf dem Petanque-Platz auf dem Wuhrplatz. Wie schon vor zwei Jahren bei der Pyramide haben die Verantwortlichen entschieden, das pompöse Kunstwerk nach dem Event weiterhin bestehen zu lassen. Ebenso wie im Jahr 2014 die Pyramide ist «Yggdrasil» nun auf dem Wuhrplatz ausgestellt und ausgeleuchtet.

Was bedeutet Yggdrasil?
Yggdrasil ist in einem Wort gesagt ein Weltenbaum. Er zeigt unten beginnend die drei Stufen Unterwelt, Mittelwelt und Himmel und hält damit den Kosmos zusammen. Das Wort und die Idee entstammen der Nordischen Mythologie. In der Nacht wird der 9,5 Meter grosse Langenthaler Weltenbaum von der Firma X-Light mit wechselnden Farben ausgeleuchtet.
Konstruiert wurde er aus 965 Einzelteilen, die zusammen rund 6 Tonnen wiegen. Im Zentrum der Konstruktion ist der Stamm, der von vier Pfosten dargestellt wird. Ebendiese vier Pfosten tragen geschätzt etwa viereinhalb Tonnen, sind aber nur zwölf mal zwölf Zentimeter dick. «Es ist auch Werbung für Holz», gibt Michael Schär, Kommunikationschef von der Hector Egger AG, zu. Mit Yggdrasil will das Langenthaler Holzbauunternehmen auch zeigen, wie leistungsfähig Holz ist und anregen, Holz öfter als Baumaterial zu verwenden. «Die Vorteile sind immens. Holz ist ein CO2-Speicher, zum Isolieren ist es besser, es stösst bei der Produktion keine graue Energie aus und allgemein ist es nachhaltiger», erklärt Schär und würde sich deshalb am liebsten Norwegen als Beispiel nehmen. Während in der Schweizer der Marktanteil von Holz bei 12 % liegt, wird im skandinavischen Land für 80 Prozent der Bauten Holz verwendet.

Bald auf dem Bundesplatz?
Yggdrasil wird nun bis im März im Langenthaler Zentrum stehen und die Blicke auf sich ziehen. Danach soll er aber nicht etwa verschrottet werden, wie schon die Pyramide soll er ein längeres Leben erhalten. «Unser Ziel ist es, ihn im Raum Bern aufstellen zu dürfen», erklärt Michael Schär weiter. Aktuell stehe man in Verhandlungen mit dem Gurten, sein persönlicher Traum sei aber der Bundesplatz. «Die Pyramide stand während einem Jahr an mehreren Orten. Es wäre schön, wenn der Weltenbaum sogar noch etwas länger steht», sagt Schär. Möglich ist das von der Konstruktion her durchaus. Bis das Holz faulen würde, dürfte es mehrere Jahre dauern. Verfärben wird sich der Weltenbaum aber sehr wohl. Laut Schär dürfte das vielleicht schon im März erkennbar sein, sehr wahrscheinlich dürfte er dann leicht und gleichmässig grau überzogen sein. Auch ohne diesen Kunstgriff der Natur ist die Konstruktion «Yggdrasil» bereits jetzt imposant und ein Besuch wert. · Von Leroy Ryser