• Das ursprüngliche Projekt sah eine Erlebnissgrube zum Ausgraben von Skeletten und einen Baumkronenweg vor. · Bilder: zvg

27.11.2020
Huttwil

Mammutland gibt reserviertes Bauland frei

Weiterhin Eiszeit für den geplanten Mammutpark in Huttwil. Nachdem das millionenschwere Projekt 2019 überarbeitet und angepasst wurde, geht dem Mammutpark das vorgesehene Bauland im Industriequartier abhanden. Die Vorreservation des Areals wäre Ende 2020 ausgelaufen. Angesichts der Ungewissheit wegen der Pandemie sei eine erneute Reservation eher unrealistisch, schreibt «Pro Regio Huttwil» in einer Medienmitteilung.

Bereits 2019 wurde für das Projekt zum Übergangsjahr. Eine erneute Analyse des vorliegenden Projekts führte zu einer Anpassung. Dabei wurde der wissenschaftlichen Grundlage mehr Rechnung getragen und das Projekt neu aufgestellt. Das authentische Erbe, das Huttwil nicht nur geografisch geprägt hat, soll zukünftig auf drei Säulen abgestützt werden: Wissenschaft, Bildung und Erlebnis. Zentrum soll der «Mammutpark» in Huttwil werden. Wissenschaftliche Forschungsstelle und Wissensvermittlung mittels zeitgemässer Museumstechnik – das eiszeitliche Erbe der Region soll im «Mammutpark» interaktiv aufgearbeitet und vermittelt werden.

Projektstopp wegen Pandemie
Aufgrund der pandemischen Situation wurde das Projekt anfangs 2020 gestoppt, da notwendige Abklärungen nicht getroffen werden konnten. Seither ruht das Projekt, das nicht zuletzt auf Berechnungen von Besucherzahlen basiert. Und diese sind mit der Entwicklung der Pandemie mehr als nur ungewiss. Der zeitweilige Projektstopp hat zur Folge, dass auch die Reservation des für den Bau des Mammutparks vorgesehenen Areals in Absprache mit der Herdgemeinde aufgehoben wird. «Die Reservation des Areals wäre Ende 2020 ausgelaufen und der Versuch, eine erneute Reservation zu erhalten, musste unter den gegebenen Umständen als unrealistisch beurteilt werden», schreibt «Pro Regio Huttwil» in einer Medien­mitteilung. Das Projektteam zeigt sich aber gegenüber der Herdgemeinde dankbar für die Zusammenarbeit und die Reservation des Areals.
«Mit Zuversicht wird das Projektteam die Arbeit dann wieder aufnehmen, wenn sich die allgemeine Lage wieder dahin verbessert, dass museale Einrichtungen wieder ohne oder mit nur wenigen Auflagen betrieben werden können», heisst es weiter. «Denn eines ist sicher: das authentische Erbe aus der letzten Eiszeit muss in Huttwil sichtbar gemacht werden und das Thema ‹Eiszeit, Klima, Mensch und Tier› erlebbar.»
Deshalb äussert sich Pro Regio Huttwil auch zuversichtlich, dass das geplante «Eiszeit-Zentrum» in Huttwil realisiert werden kann, zumal es thematisch in die Region gehöre. Die Region Huttwil war während der letzten Eiszeit (Würm) weitgehend eisfrei. Die eisfreie Zone wurde zum Lebensraum für viele Urzeit-Tiere wie auch das Wollhaarmammut. Beim Kohleabbau im Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie bei der Schottergewinnung in Kiesgruben fanden sich zahlreiche Spuren der Eiszeitriesen: Stosszähne, Backenzähne oder Knochen.
Mit dem Projekt «Mammutpark» will sich die Region Oberaargau als Zeuge der Eiszeiten mit ihrer Geologie, Flora und Fauna positionieren. Das Mammut steht als Markenzeichen dafür.
Kernstück soll der neu zu realisierende «Mammutpark» in Huttwil werden: Forschung, Bildung und Erlebnis rund um das Thema «Eiszeit». pd/UE