• Der 31-jährige Rohrbacher Dominique Aegerter wird als Le Mans-Sieger abgewunken. · Bild: zvg

  • Am Sonntag holte sich der Rohrbacher Dominique Aegerter vor den Italienern Mattia Casadei (links) und Niccolo Canepa (rechts) den Sieg beim zweiten MotoE-Rennen in Le Mans. · Bild: zvg

17.05.2022
Sport

1. Rang, 2. Rang und Weltcup-Führung

Der 31-jährige Rohrbacher Dominique Aegerter hält sich an der Spitze. Auch bei den beiden MotoE-Rennen in Le Mans überzeugte der Oberaargauer. Mit einem Sieg und einem 2. Rang krallte sich die Nummer 77 die Führung im Gesamtweltcup.

MotoE-Weltcup 2022 · Der Rohrbacher Dominique Aegerter zeigte in Le Mans eindrücklich, dass er in der Saison 2022 den Weltcup in der MotoE-Saison im dritten Anlauf gewinnen will. Sowohl am Samstag wie auch am Sonntag zeigte «Domi» traumhaften Töffsport. Von der zweiten Startposition aus nahm der 31-Jährige die 33,5 km am Samstag beim ersten Rennen in Angriff. Der Start verlief nicht optimal. Aegerter wurde mitunter vom Sturz des Titelverteidigers Jordi Torres (Spanien) gestört und etwas aufgehalten. An vierter Position fahrend, hatte Aegerter nach der Startrunde 1,5 Sekunden Rückstand auf den dritten Podestplatz. Doch der Oberaargauer konnte die Lücke kontinuierlich verkleinern. Und in der dritten Kurve der zweitletzten Runde schnappte er sich den Japaner Hikari Okubo. Mit dem 3. Rang hätte sich Aegerter nach der tollen Aufholjagd bereits zufrieden gezeigt. Völlig unerwartet konnte er am Ende sogar als Zweiter über die Ziellinie fahren. Der noch unerfahrene Italiener Kevin Zannoni übertrieb es im Duell mit dem Führenden und schliesslichen Rennsieger Mattia Casadei (Italien) und kam in der allerletzten Kurve zu Fall. Aegerter profitierte und holte sich 0,8 Sekunden hinter Casadei wichtige 20 Punkte im Kampf um den Gesamtweltcup der batteriebetriebenen Motorräder. Der Rennkommentar der leuchtgelben Nummer 77: «In den ersten zwei, drei Runden fühlte ich mich nicht hundertprozentig wohl mit dem Motorrad. In dieser Phase habe ich viel auf die Spitzengruppe verloren. Aber spätestens ab der vierten Runde war das Vertrauen wieder da. Von da an konnte ich richtig pushen und Spass haben.»

Noch besseres Rennen am Sonntag
Und die Freude am Töfffahren war bei Aegerter am Sonntag dann 100-prozentig zu erkennen. Zwar missglückte der Start erneut (Rückfall auf die vierte Position). Doch die Reaktion liess diesmal nicht lange auf sich warten. Bereits in der Startrunde schnappte sich der Oberaargauer den Japaner Hikari Okubo. Gleiches vollzog er eine Runde später mit dem Italiener Kevin Zannoni. Nun musste der Schweizer einen Rückstand von einer Sekunde auf den führenden Italiener Mattia Casadei wettmachen. Und dies tat der Rohrbacher in seiner typischen «Domi-Fighter»-Art. In der Schlussrunde war dann auch Casadei fällig. In Aegerters Lieblingskurve Nummer 3 zog er vorbei und brachte diese Führung anschliessend sicher ins Ziel.
Das Traumwochenende mit dem Sieg und dem 2. Rang brachte Aegerter die Weltcup-Führung ein. Er liegt nach vier von 14 Rennen acht Punkte vor seinem wohl grössten Konkurrenten Eric Granado aus Brasilien. «Mein Start in die Saison mit Rennsiegen in der Supersport-Weltmeisterschaft und nun auch in der MotoE hätte nicht besser verlaufen können. Insgesamt stand ich bisher bereits sieben Mal auf dem Podium. Bei acht Rennstarts ist das sicherlich eine tolle Bilanz. Nächstes Wochenende ist wieder die Supersport-WM in Estoril an der Reihe und eine Woche später wird der nächste MotoE-Event in Mugello gefahren», blickte der äusserst erfolgreiche Rohrbacher nach den jüngsten Erfolgen bereits voraus.

Resultate: 1. Rennen Samstag (16 Klassierte): 1. Mattia Casadei, Italien, 13:54,98; 2. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 0,826 zurück; 3. Hikari Okubo, Japan, 1,223; 7. Eric Granado, Brasilien, 6,918. – 2. Rennen Sonntag (17): 1. Dominique Aegerter, Schweiz/Rohrbach, 13:56,25; 2. Mattia Casadei, Italien, 0,567; 3. Niccolo Canepa, Italien, 1,688; 5. Eric Granado, Brasilien, 1,831. – Weltcup (4/14): 1. Dominique Aegerter, Schweiz/ Rohrbach, 78 Punkte; 2. Eric Granado, Brasilien, 70; 3. Mattia Casadei, Italien, 61.

Von Stefan Leuenberger