• Bruno Blättler (kniend) und hinter ihm Daniel Müller wollen mit ihren «Kilometern» auf dem Grenzpfad Napfbergland Geld sammeln für das sehr altersschwache Betriebsfahrzeug der Stiftung Wohnheim Öpfuböimli. Betreuer und Bewohner freuen sich. Bild: ljw

24.07.2019
Huttwil

110 km fürs «Öpfuböimli»

Am 26. August schwingen Bruno Blättler, Ufhusen, und Daniel Müller, Melchnau, ihre Rucksäcke auf den Rücken und machen sich auf den sechstägigen Marsch über den Grenzpfad Napfbergland. 110 Kilometer und etliche Höhenmeter sind es von St. Urban über das Brienzer Rothorn bis auf den Brünig. Jeder Kilometer, den die beiden Wanderer gehen, soll Geld für das Huttwiler Wohnheim Öpfuböimli einbringen. Die Wanderung findet im Rahmen eines «Sponsorenlaufs» statt. Das Geld wird zweckgebunden eingesetzt für den dringenden Ersatz des altersschwachen Betriebsfahrzeugs der Stiftung Öpfuböimli.

 

«Wir möchten unser Vorhaben mit einem guten Zweck verbinden und daraus eine doppelt gute Sache machen», sagt Daniel Müller gegenüber dem «Unter-Emmentaler». Er nimmt den Grenzpfad Napf bereits zum zweiten Mal in Angriff, erzählt von einer einmalig schönen, vielfältigen, aber nicht ganz anspruchslosen Wanderstrecke. Die beiden Männer haben herumgehört, welche regionale Institution das Geld besonders nötig hat. 

Dabei sind sie auf die Stiftung Öpfu-böimli mit Standorten in Huttwil und Rohrbach gestossen. 

Die Stiftung bietet geistig, psychisch und/oder körperlich behinderten Erwachsenen ein vollumfängliches, professionelles Wohn- und Tagesstruktur-Angebot. Die kleine Institution bildet eine hervorragende Grundlage für eine individuelle Förderung in einem vertrauten und überschaubaren Rahmen. Gegründet wurde die Stiftung im Jahr 1999.

Familiäre Grösse

Typisch und deshalb charakterisierend für die Stiftung Wohnheim Öpfuböimli ist ihre Vielfältigkeit und das individuelle, auf die spezifische Situation und das jeweilige Bedürfnis der Bewohner angepasste Angebot. Die heterogene, bunte Schar der Bewohnerinnen und Bewohner schafft ein grosses Potential und bietet für jedes eine riesige Chance. Wertvolle Beziehungen, ein sich gegenseitiges Fördern und bereicherndes Miteinander soll jedes Einzelne stärken. Die familiären Grössen der eigenständigen Wohngruppen, die gelebten Kontakte zur Öffentlichkeit und die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ermöglichen eine bestmögliche Entfaltung der Einzelnen und deren Einbindung in die Gesellschaft. 

Das Wohnheim Öpfuböimli kennt und nutzt unterschiedlichste interne und externe Aktivierungs-, Beschäftigungs- und Therapieformen. Vom wöchentlichen Besuch im Therapiebad bis hin zur Förderung im Rahmen der Kleinkunstgruppe und den einfachen Werkstatt-Arbeiten in den eigenen Ateliers in Huttwil und Rohrbach ist das Angebot äusserst vielseitig. Auf Wunsch ist auch die Mitarbeit in der Küche oder im Haushalt und Umschwung möglich und bildet so eine zusätzliche willkommene Tages- und Wochengestaltung.

«Die Stiftung ist regional verankert und bietet pflegebedürftigen Mitmenschen ein Zuhause. Wie die meisten Institutionen ist auch das Öpfuböimli auf Unterstützung angewiesen. Zurzeit muss das kleine, altersschwache Betriebsfahrzeug ersetzt werden. Dieses Projekt übersteigt die finanziellen Möglichkeiten der Stiftung. Aus diesem Grund haben wir uns entschlossen, die lang geplante Wanderung auf dem Napf-Grenzpfad mit einem Spendenaufruf zu verbinden», erklären Daniel Müller und Bruno Blättler ihr Vorhaben. Nach dem Motto «jeder Kilometer zählt» können diese Kilometer symbolisch abgekauft und der Betrag der Stiftung Öpfuböimli überwiesen werden. 

Spendengeld ist für das neue Betriebsfahrzeug zweckgebunden

Wichtig ist für die beiden Männer, dass die Spendenbeiträge zweckgebunden sind. Das Geld wird ausschliesslich für den Ersatz des dringend benötigten Fahrzeugs eingesetzt. Sollte die Gesamtsumme der Spende den Anschaffungswert des Fahrzeuges übersteigen, fliesst der Restbetrag in das allgemeine Spende-Konto der Stiftung.

Der Grenzpfad Napfbergland führt in sechs Etappen von St. Urban über Ufhusen (18 km), Napf (20 km), Trubschachen (18 km), Marbachegg (20 km), bis zum höchsten Punkt auf dem Brienzer Rothorn (20 km) und letztendlich auf den Brünig (14 km).

Die Spende kann etappenweise oder als Gesamtbetrag ausgerichtet werden. Es wird ein eigenes, zweckgebundenes Spendenkonto durch die Stiftung eingerichtet. Diese und mehr Information wird in einer späteren Gross-Auflage in dieser Zeitung publiziert. Mehr Information sind zu finden unter Stiftung Öpfuböimli: 

www.wohnheim-oepfuboeimli.ch; Grenzpfad Napfbergland: 

www.grenzpfad.ch

Von Liselotte Jost-Zürcher