2 x Gold, 2 x Silber und 1 x Bronze in die Region

An der Hallen-SM glänzten zahlreiche regionale Nachwuchshoffnungen mit starken Leistungen. In der Sporthalle am Ende der Welt in Magglingen gewann gleich zum Auftakt am ersten Wettkampftag der für die LV Huttwil startende Ursenbacher Aris Minder das Kugelstossen der U18-Männer. Schweizer Meisterin wurde die Langenthaler U18-Stabhochspringerin Amélie Ledermann. Dazu gab es zwei Silbermedaillen durch die beiden LVL-Athletinnen Nicole Stuber im Hochsprung und Nerina Steffen im Dreisprung. Ebenfalls in der U16-Alterskategorie gewann die Altbürerin Amelie Rölli im Stabhochsprung Bronze.

Leichtathletik · Die Nachwuchs-SM der Leichtathleten in der Halle stand am letzten Februar-Wochenende – nur eine Woche nach jener der Aktiven in St. Gallen – auf einem hohen Niveau. OK-Präsident Markus Steiner, der seinerseits der Initiant dieser Nachwuchs-SM der Alterskategorien U16, U18 und U20 war, meinte zur 20-jährigen Jubiläumsauflage, die sein Verein Biberist aktiv nun schon 17 Mal durchgeführt hat: «Das war eine der besten Schweizer Meisterschaften überhaupt. Mit 1174 Starts der 750 Teilnehmenden gab es noch nie so viele Einzelstarts an der SM. Und trotzdem konnten wir an beiden Tagen am Samstag und Sonntag den Zeitplan pünktlich einhalten.»

Kugelstossen-Gold mit Traumweite
Gleich zum SM-Auftakt im Schweizer Sportmekka Magglingen gewann der 2007 geborene Ursenbacher Kugelstösser Aris Minder im Dress der LV Huttwil die Goldmedaille mit einer Weite von 15,74 m. Minder dominierte den Wettkampf der U18-Kategorie. In fünf von sechs Stössen erzielte er die Bestweite im Feld der 17 Athleten. Seine Bestweite von 15,74 m erzielte der Ursenbacher im sechsten und letzten Umgang. Damit erzielte er eine neue persönliche Bestweite mit der 5 kg schweren Kugel. Dabei war die Vorbereitung auf die Hallen-SM alles andere als gut. Vor einigen Wochen verhinderte eine erlittene Hirnerschütterung ein Trainingsbetrieb, dann folgte eine Knieverletzung und statt Training stand in der Wettkampfwoche das Skilager der Schule Kleindietwil auf dem Programm. Trotzdem lieferte Aris Minder eine Glanzleistung ab. «Im Jahr 2021 war ich schon bei der U16-SM im Freien in Riehen zuoberst auf dem Podium gestanden. Im letzten Sommer habe ich dann aber erst richtig mit dem Kugelstossen angefangen», sagte der strahlende Schweizer Meister, der die Trainingspläne in der LV Huttwil von Kurt Wüthrich bezieht. Ebenfalls Gold gewann am Sonntag im Stabhochsprung die Langenthaler U18-Athletin Amélie Ledermann.

Titelgewinn mit neuer Bestmarke
Mit 3,45 m übersprang die jüngere Schwester von Anouk Ledermann zur Freude ihres Coachs Zephanja Abbühl ihre letztjährige Freiluftbesthöhe von der Nachwuchs-SM in Riehen BS von 3,40 m um 5 cm, was neuen Klubrekord in der LVL im Stabhochsprung der Frauen bedeutet. Extra wegen Amélie Ledermann waren unter anderen der frühere Kleindietwiler Radquer-Weltklassefahrer Carlo Lafranchi unter den Zuschauern, der die grosse LVL-Stabhochsprung-Hoffnung vom Kunstturnen her kennt, wo sie bis 2020 aktiv war. «Mein Ziel in diesem Sommer sind die Europäischen Olympischen Spiele in Maribor», gab Amélie Ledermann nach ihrem Siegessprung bekannt. Mit Ledermanns Vereinskolleginnen Nicole Stuber im Hochsprung (1,63 m) und Nerina Steffen im Dreisprung (10,97 m) in der U16-Alterskategorie holten sich zwei weitere LVL-Athletinnen Medaillen. Beide gewannen Silber. Nerina Steffen musste sich dabei nur um einen winzigen Zentimeter gegenüber der Tessinerin Lia Gambetta geschlagen geben, die im ersten Versuch die Siegesweite von 10,98 cm vorgelegt hatte. Steffen verbesserte ihre bisherige Bestmarke um satte 69 cm. Eine Bronzemedaille eroberte Amelie Rölli vom STV Altbüron im Stabhochsprung der U16-Kategorie mit einer Höhe von 2,90 m. Erst seit zwei Jahren übt das nächste Talent aus dem Verein von Géraldine Ruckstuhl das Stabhochspringen aus. Es war die erste SM-Medaille für die Gymnasiastin.

Fiona Leuenberger Fünfte über 1000 m
Neben den im Fokus stehenden Medaillengewinnen zeigten zahlreiche weitere Regionale in Magglingen starke Leistungen. Der Huttwiler Lorenzo Disilvestro (U20), als schneller Mittelstreckenathlet bekannt, erfüllte sowohl die Limite im 400 m- wie auch im 800 m-Lauf souverän. Der Athlet der LV Huttwil entschied sich dann für einen Start über die 400 m. In 50,96 Sekunden gelang Disilvestro auf der ungeliebten Aussenbahn ein guter Lauf, verpasste aber den Finallauf knapp. Nur um eine gute halbe Sekunde verpasste Seraina Kulli (LR Gettnau) den Finallauf über 1000 m der U18-Kategorie. Chiara Costa (LV Langenthal), die an diesem Sonntag in St. Maurice im Wallis an der Cross-SM antreten wird, erreichte in 3:05,80 Minuten über 1000 m den guten 5. Rang in der U20-Kategorie. Im Vorlauf am Vortag hatte Costa in 3:03,53 Minuten eine neue persönliche Bestzeit realisiert. Die neu für den ST Bern in der Trainingsgruppe von Sandra Gasser startende Ursenbacherin Fiona Leuenberger (Ex-LV Huttwil) wurde über 1000 m in der U18- Kategorie mit neuer persönlicher Bestzeit von 3:03,96 Minuten starke Fünfte.

Von Manfred Dysli