33 Teilnahmen von Paul Blaser aus Sumiswald

Der 30-jährige Adelbodner Berglauf-Schweizer-Meister Jonathan Schmid gewann die 33. Auflage des beliebten Napf-Marathons in Trubschachen in neuer Rekordzeit. Der Sumiswalder Paul Blaser war einer der zwei Jubilare, die alle bisher ausgetragenen 33 Napf-Marathons beendet haben.

Laufsport · Dem 33. Napf-Marathon in Trubschachen im Herzen des Emmentals war bei idealem Laufwetter ein voller Erfolg beschieden, obschon es mit 296 Startenden – wie an den meisten anderen Laufveranstaltungen in der Schweiz – wegen der Corona-Pandemie keinen neuen Teilnehmerrekord zu verzeichnen gab. Das Hauptrennen über die klassische Marathondistanz von 42,195 km und beim Napf-Event zusätzlich 1504 Steigungsmetern und 1505 Meter Gefälle verlief trotzdem sehr spannend. Auf den ersten paar Kilometern führte Vorjahressieger Ramon Manetsch aus Grosshöchstetten, der im Frühling den 1. Thorberg Trail gewonnen hatte, das Hauptrennen noch an, ehe Schweizer Meister Jonathan Schmid, der OK-Präsident des Adelbodner Vogellisi Berglaufs, das Kommando übernahm und einen souveränen Sieg in der neuen Streckenrekordzeit von 3:03 Stunden herauslief. Jonathan Schmid lief auf Ramon Manetsch einen Vorsprung von 3:29 Minuten heraus. Der drittklassierte, fünffache Napf-Marathon-Sieger Urs Jenzer aus Frutigen büsste sogar 14:29 Minuten auf Schmid ein. «Im Jahr 2018 hatte ich am Napf mit einer Laufzeit von 3:12 Stunden schon einmal gewonnen. Damals war ich sehr schnell gestartet und büsste dann auf der zweiten Hälfte des Rennens für das hohe Tempo. Ich habe etwas gelernt und bin heute eher verhalten gestartet. Das machte sich bezahlt», so der grosse Sieger Jonathan Schmid.

Markus Zaugg direkt vor Ueli Kobel
Bester Regionaler auf der Marathonstrecke bei zeitweise Nebelschwaden war der Madiswiler Turner Markus Zaugg. Nach 10 Kilometern und damit kurz nach dem Kontrollposten «Schafmatt» lag Zaugg, der vor vier Jahren zusammen mit seiner Schwester Rosmarie im Staffel-Marathon in der Kategorie «Sie und Er» mit 3:47 Stunden einen neuen Rekord aufgestellt hatte, gar noch an 16. Stelle. Schliesslich finishte Zaugg als Gesamt-29. in 4:12 Stunden. «Bis auf den Napf, wo ich als 18. passierte, lief es mir sehr gut. Im Abwärtslaufen nach Trubschachen hatte ich plötzlich keine Kraft mehr und verlor so viel Terrain. Jetzt freue ich mich schon auf den Winter, wo ich mich neben dem Turnen auch mit Skilangläufen fit halten will», so Zaugg. Gut sechs Minuten später und damit einen Rang hinter Zaugg überquerte als 30. Ueli Kobel aus Affoltern die Ziellinie. Flink unterwegs war der gebürtige Sumiswalder Andreas Schenk, der jetzt in Lauperswil lebt. Der 47-Jährige wurde in 3:53 Stunden im starken 15. Rang der 99 Finisher klassiert. Mit Christoph Kilchenmann aus Langenthal (34. Rang), dem Huttwiler Fabian Grossenbacher (58. Rang) und Martin Flückiger vom TV Lützelflüh (60. Rang) knackten regionale Finisher die 5-Stunden-Schallmauer.

Paul Blaser hat nie gefehlt
Mit OK-Mitglied Hansueli Baumgartner (Grosshöchstetten) und dem Sumiswalder Paul Blaser wurden zwei Läufer geehrt, die alle bisherigen 33 Napf-Marathons erfolgreich bestritten haben. Der 1954 geborene Paul Blaser wurde als 75. im Overallklassement und Dritter der Kategorie Senioren IV in 5:09:17 Stunden gestoppt. «Mir lief es sehr gut. Ich büsste auf den Sieger in meiner Kategorie, Jürg Castrischer aus Schliern, nur 6:55 Minuten ein», sagte der Jubilar. «Den YB-Match am Vorabend gegen den FS St. Gallen habe ich für einmal ausgelassen, damit ich länger schlafen konnte», lacht Blaser. Der grosse YB-Fan besucht normal mit zahlreichen Sumiswaldern die YB-Partien im Wankdorf.
Im Frauen-Marathon, der von Ezgi Akdesir aus Ittigen in 4:11 Stunden gewonnen wurde, kam die Langenthalerin Maja Niederhauser (Ex-Wyss-achen) in 5:33 Stunden auf den 16. Gesamtrang von 22 Läuferinnen. Noch ein bisschen schneller unterwegs war die 14 Jahre jüngere Carolin Barbey vom TV Rüegsauschachen (8. Rang in 4:45 Stunden).

Martin Zürcher Berglauf-Zweiter
Erst zum zweiten Mal war der über 20 km führende Berglauf von Trubschachen auf den Napf hinauf im Programm. Lange Zeit war Martin Zürcher aus Weier vor Marco Wildhaber aus Aeschi bei Spiez in Front, ehe er sich dem Berner Oberländer auf der zweiten Rennhälfte noch um 52 Sekunden geschlagen geben musste. Beide blieben aber unter der letztjährigen Siegerzeit von Simon Zahnd aus Riggisberg, der diesmal den 3. Podestplatz im Overallklassement belegte. Guter Vierter wurde Christof Kohler aus Wasen. Insgesamt 16 Läufer kamen unter der 2-Stunden-Grenze oben auf dem Napf ins Ziel. So als drittschnellster Regionaler auch der 2001 geborene Dominik Schär von LA Rüegsauschachen. Den Berglauf der Frauen gewann die Freiburgerin Nicole Schindler vor der Oltnerin Yvonne Holderegger, während Anna Rellstab Gfeller als Gesamt-23. rangiert wurde.

Regionale Sieger im Staffelwettbewerb
Im Team-Marathon – die Strecke wurde auf zwei Personen aufgeteilt – war in der «Sie und Er»-Staffel erneut die aus Madiswil stammende Rosmarie Zaugg im Blickpunkt, diesmal aber nicht mit ihrem Bruder Markus, der im Marathon im Einsatz stand, sondern mit ihrem Freund Jürg Schaller (Solothurn). Das Duo Zaugg-Schaller dominierte dabei die «Sie und Er»-Konkurrenz nach Belieben. Hinter drei reinen Männerteams liefen Startläuferin Rosmarie Zaugg und Talläufer Jürg Schaller auf den vierten Gesamtplatz aller Staffeln. Mit 3:51 Stunden verwiesen Zaugg/Schaller das zweitschnellste Mixed-Duo Marion und Benjamin Schenk (Lauenen) um über acht Minuten auf den Ehrenplatz. Als drittes Mixed-Team folgten der ehemalige Mitarbeiter dieser Zeitung, Remo Reist, mit seiner Laufpartnerin Barbara Harisberger (beide Zollbrück) mit 14:06 Minuten Rückstand. Die fünftschnellste Zeit aller Staffeln stellte das siegreiche Frauen-Duo auf. Die gebürtige Huttwilerin Tanja Häfeli (OLG Huttwil) feierte mit ihrer OL-Kollegin Merline Roth aus Liestal in 3:56 Minuten den Sieg.
Auszug aus der Rangliste: Marathon Männer (99 Klassierte): 1. Jonathan Schmid, Adelboden, 3:03:11 (Streckenrekord, bisher Martin Lustenberger 3:10:54 /2016); 2. Ramon Manetsch, Grosshöchstetten, 3:06:40; 3. Urs Jenzer, Frutigen, 3:17:40; 15. Andreas Schenk, Lauperswil/Sumiswald, 3:53:25; 29. Markus Zaugg, TV Madiswil, 4:12:05; 30. Ueli Kobel, Affoltern, 4:18:28; 34. Christoph Kilchenmann, Langenthal, 4:24:20; 58. Fabian Grossenbacher, OLG Huttwil, 4:49:25; 60. Martin Flückiger,TV Lützelflüh, 4:51:52; 75. Paul Blaser, Sumiswald, 5:09:17; 77. Gerhard Am- stutz, Huttwil, 5:11:11; 78. Robert Baumgartner, Sumiswald, 5:12:17; 87. Bruno Kneubühler, Rohrbach, 5:36:00. – Marathon Frauen (21): 1. Ezgi Akdesir, Ittigen, 4:11:31; 8. Carolin Barbey, TV Rüegsauschachen, 4:45:27; 16. Maja Niederhauser, Langenthal, 5:33:44; 18. Tina Wüthrich, Rüegsbach, 5:54:46. – Berglauf Männer (65): 1. Marco Wildhaber, Aeschi bei Spiez, 1:30:14; 2. Martin Zürcher, Weier, 1:31:06; 3. Simon Zahnd, Riggisberg, 1:31:58; 4. Christof Kohler, Wasen, 1:37:42; 5. Stefan Bossert, Rotkreuz, 1:38:47; 15. Dominik Schär, LA Rüegsauschachen, 1:58:34. 19. Rene Broch, Gondiswil, 2:02:07; 20. Peter Zürcher, Zeihen/SC Huttwil, 2:02:26; 51. Andreas Grädel, Ursenbach, 2:28:59; 53. Roger Sägesser, Lotzwil, 2:34:58; 65. Hans-Peter Oberli, Ranflüh, 3:05:02. – Berglauf Frauen (35): 1. Nicole Schindler, Plaffeien, 1:49:20; 17. Franziska Wiedmer, Schafhausen, 2:23:31; 23. Anna Rellstab Gfeller, Sumiswald 2:38:10. – Team Marathon (24): 1. Stefan Grossmann und Fabian Grossmann, Zürich, 3:23:49 (Sieger Männer); 2. Urs Schneider und Heinz Wittwer, Langnau, 3:50:28; 3. Gian Sandro Genna und Rafael De Roche, Laufteam Thun, 3:50,42; 4. Rosmarie Zaugg und Jürg Schaller, Solothurn/Madiswil, 3:51:07 (Sieger Mixed); 5. Tanja Häfeli und Merline Roth, OLG Huttwil/Liestal, 3:51:07 (Sieger Frauen); 9. Hans Jakob Gfeller und Simon Gfeller, Sumiswald, 4:23:56; 13. Rahel Held und Adrian Held, Sumiswald, 4:32:10; 17. Remo Schüpbach und Hans Schüpbach, TV Lützelflüh Athletics, 4:37:18; 19. Manuela Hofer und Simon Beer, Heimisbach, 4:40:37; 20. Rolf Fankhauser und Thomas Gerber, Sumiswald, 4:40:43. 22. Aron Schenk und Katja Schenk, Lützelflüh, 5:07:51.

Von Manfred Dysli und Stefan Leuenberger