• Der Rüegsauschacher Steinstösser Andreas Jörg zusammen mit seiner Frau Marianne und seinem Sohn Nelio sowie dem 83,5 kg schweren Unspunnenstein. · Bild: Stefan Leuenberger

  • Andreas Jörg bei seinem besten Versuch auf 3,16 m. · Bild: zvg

01.09.2022
Sport

83,5 kg schwerer Unspunnenstein auf 3,16 m

Bereits zum vierten Mal nahm der 36-jährige Rüegsauschacher Andreas Jörg beim Steinstossen am Eidgenössischen Schwingfest teil. Jörg wuchtete den 83,5 kg schweren Unspunnenstein auf 3,16 m, was den 16. Rang ergab.

Steinstossen · Am ESAF 2022 wurden neben dem Schwingen auch die weiteren Schweizer Traditionssportarten Hornussen und Steinstossen ausgeübt. Beim Steinstossen schafften am Qualifikationswettkampf im Mai in Thürnen die Besten mit dem 20 kg, mit dem 40 kg und natürlich mit dem 83,5 kg schweren Unspunnenstein die Teilnahme am ESAF.

Vierte ESAF-Teilnahme für Jörg
In der Königsdisziplin mit dem Unspunnenstein nahm der Rüegsauschacher Andreas Jörg – wie schon an den drei «Eidgenössischen» zuvor – diese Qualifikationshürde. Der 36-jährige Familienvater belegte im Feld der 24 Steinstösser, die in Pratteln antreten durften, den 16. Rang. Beim Vorrundenwettkampf am Samstagmorgen, ungefähr 300 m neben der Schwingarena, lief es dem Kraftpaket aber nicht optimal. «Ich habe keinen der drei Versuche gut erwischt», sagt Jörg. Beim letzten Stoss landete der «Chemp» bei 3,16 m. Damit blieb Andreas Jörg einen Zentimeter hinter seiner Qualifikations-Weite zurück. «Die Anlage ist zwar gut, aber auch sehr schnell. So bin ich immer zu nahe zum Abwurfbalken gekommen, womit ich den Umsprung nicht richtig machen konnte.» Einstellen mussten sich die Athleten auf einen neuen Stein. Die dritte Version des Originalsteins erlitt einen kleinen Haarriss und wurde aus Sicherheitsgründen ersetzt. «Mit dem neuen Stein hatte ich keine Probleme. Ich konnte ihn gut greifen», meinte Jörg.

Trainingswerte stimmten
In Zug hatte Andreas Jörg noch 3,24 m gestossen. «Eigentlich wäre ich etwas besser parat gewesen als vor drei Jahren. In den Trainings verzeichnete ich etliche Stösse auf 3,30 m bis 3,40 m.» Was möglich gewesen wäre, zeigte Jörg beispielsweise beim Wettkampf in Schwarzsee, wo er Zweiter wurde. Wie schon am ESAF in Zug konnte der
Rüegsauschacher die Trainingswerte nicht in den wichtigsten Wettkampf der Saison übertragen. Nach dem 18. Rang in Zug reichte es nun in Pratteln zum 16. Rang. Die fünf besten Steinstösser des Samstagvormittags qualifizierten sich für das grosse Finale am Sonntagnachmittag in der Schwingarena. Dort verteidigte Remo Schuler aus Rickenbach mit 3,72 m seinen Titel von Zug 2019 erfolgreich.
Was Andreas Jörg fuchste, war die Tatsache, dass er mit dem 40 kg schweren Stein momentan fast besser im «Chutt» ist als mit dem Unspunnenstein – aber in Pratteln in dieser Gewichtsklasse nicht antreten durfte. Aber warum nicht?

Knapp verpasste Teilnahme
«Der Qualifikationswettkampf kam für mich ungelegen. Ich habe mir zwei Wochen vorher ein Rückenproblem eingefangen. Dadurch waren die beim 40-kg-Steinstossen notwendigen Drehbewegungen fast nicht möglich», berichtete der Küchenverkäufer und Projektleiter. Am Ende kam der Rüegsauschacher mit dem Stein, der einhändig aus dem Stand gestossen werden muss, auf 3,56 m. Auf dem 25. Rang verfehlte er die Qualifikation der Top-24 für das ESAF um winzige zwei Zentimeter. Dies nervt Andreas Jörg heute, weil er in den Wochen nach der Quali viel weiter stiess. «Zusammen mit meinem Kollegen David Sampt trainiere ich beim Schulhaus Bigen-thal. Dort schaffte ich Versuche an die 4 m heran.» Mit einer solchen Leistung hätte er am Final in Pratteln eine Top-8-Rangierung erreicht. Andreas Jörg wurde von seiner Frau Marianne und seinem Sohn Nelio nach Pratteln begleitet. «Mein 8-jähriger Sohn schwingt beim Nachwuchs in Sumiswald. Er wollte natürlich sehen, ob es einen Rüegsauschacher Schwingerkönig gibt. Ich durfte mich geehrt fühlen, als er für meinen Steinstösser-Wettkampf kurz die Schwingarena verliess, um mich auf dem Steinstösser-Wettkampfplatz zu unterstützen», lacht Jörg.
Auszug aus der Rangliste: Unspunnenstein (24 Klassierte): 1. Remo Schuler, Rickenbach, 3,72; 2. Urs Hutmacher, Weisslingen, 3,61; 3. Roger Leimgruber, Laufenburg, 3,35; 14. David Sampt, Bigenthal, 3,25; 16. Andreas Jörg Rüegsauschachen, 3,16.

Von Stefan Leuenberger