Abschiede stehen im Mittelpunkt
Die letzte Sitzung des Langenthaler Stadtparlamentes stand ganz im Zeichen der Verabschiedung von Stadtpräsident Thomas Rufener und drei weiteren Gemeinderäten. Bei einem kurzen Rückblick auf das vergangene Jahr rief Rufener den Stadträten noch einmal einige markante Geschäfte und Projekte in Erinnerung.
Dauerte die Sitzung des Langenthaler Stadtrates im November geschlagene fünfeinhalb Stunden, hatte man es in der letzten Sitzung 2016 eilig. Nur knapp eine Stunde benötigten die 40 Parlamentarierinnen und Parlamentarier, um die letzten Geschäfte des Jahres zu erledigen. Danach ging es zum gemeinsamen Nachtessen.
Höhepunkt der abschliessenden Parlamentstätigkeit 2016 war die Verabschiedung von Stadtpräsident Thomas Rufener, dem im Hotel Bären die Ehre zu Teil wurde, Ehrenbürger der Stadt Langenthal zu werden. Nach insgesamt 18 Jahren politischer Tätigkeit in Langenthal tritt Rufener Ende Jahr von seinem letzten Amt, als Stadtpräsident, zurück (der «Unter-Emmentaler» berichtete). Verabschiedungen standen auch im Zentrum der letzten Stadtratssitzung 2016.
Neben Rufener wurden noch drei weitere Gemeinderäte aus Amt und Pflicht entlassen. Es sind dies: Finanzminister Jürg Häusler (acht Jahre im Amt), Rolf Bär (Ressort öffentliche Sicherheit, acht Jahre) und Daniel Rüegger (Ressort Kultur und Sport, vier Jahre). Zu Ende ging mit der letzten Sitzung auch die Zeit von Bernhard Marti (SP) als Stadtratspräsident. Er übergibt sein Amt seiner Nachfolgerin Ruth Trachsel (EVP), die ab dem neuen Jahr als Stadtratspräsidentin amten wird.
Meilenstein Firmenansiedlung 3M
Stadtpräsident Thomas Rufener nutzte die letzte Gelegenheit, auf das Jahr 2016 zurückzublicken. Er wies dabei auf einige markante Geschäfte und Projekte im vergangenen Jahr hin, die Gemeinderat und Stadtrat beschäftigten. Er erwähnte dabei die Auslagerung des Alterszentrum Haslibrunnen in eine Aktiengesellschaft. Am 30./31. Januar stimmten die Langenthaler dieser Vorlage zu. Thomas Rufener wies weiter auf den Baubeginn der umfassenden Sanierungsarbeiten beim Stadttheater Langenthal hin, und erwähnte noch einmal, dass der Siedlungsrichtplan durch den Gemeinderat genehmigt worden sei und beim Kanton eingereicht wurde. Im Bereich der Wirtschaftsförderung hat man laut Rufener einen Meilenstein setzen können, mit der erfolgreichen Ansiedlung der Firma 3M beim Bahnhof. Ab Oktober konnten im modernen Neubau 52 Arbeitsplätze in Betrieb genommen werden. In naher Zukunft sollen hier bis zu 300 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Als letzten Punkt sprach Rufener den Zivilschutz Region Langenthal an, der im vergangenen Jahr eine neue Führungsstruktur erhalten und wichtige personelle Wechsel verzeichnet habe. So traten die beiden langjährigen Führungskräfte Urs Ammann und Urs Schneeberger in den Ruhestand. Neuer Leiter des Zivilschutzes ist ab Januar 2017 Stefan Schäfer.
Ratskredit für Schulsternwarte
Für Rufener ist die Zeit im Dienste der Stadt Langenthal vorbei, aber für viele Parlamentarier stehen weitere grosse Geschäfte und Projekte bevor. Der scheidende Stadtpräsident wies auf kommende Aufgaben hin, die Parlament und Gemeinderat in den nächsten Jahren stark beschäftigen werden. Er erwähnte dabei die Weiterbearbeitung und Weiterentwicklung der Agglomerationsprogramme, die Sanierung der St. Urbanstrasse im Abschnitt Marktgasse bis Spitalplatz, den Abschluss der Sanierungsarbeiten beim Stadttheater, die Überführung des Kinderheims Schoren in eine neue Trägerschaft und die Erarbeitung des Energierichtplanes mit der Bestätigung des Energielabels.
Die Verwendung des Ratskredites von 1000 Franken oblag dieses Jahr der EVP/glp-Fraktion. Stadträtin Anita Steiner-Thaler (EVP) gab bekannt, dass man sich entschieden habe, den Ratskredit der Schulsternwarte Langenthal zukommen zu lassen. Die Schulsternwarte auf dem Dach des Schulzentrums Kreuzfeld 4 besteht seit 1939 und wurde von Arnold Gugelmann gestiftet. Mit dem Teleskop können Sonne, Mond, Jupiter und Saturn, Doppelsterne, Galaxien und Kugelsternhaufen beobachtet werden. Bei schlechtem Wetter wird die Führung mit einer Filmvorführung oder einer Multimediapräsentation ergänzt. Steiner-Thaler wies darauf hin, dass die Schulsternwarte einen wertvollen Beitrag zur Bildung der Schüler leiste. Aber auch den Erwachsenen stehe die Sternwarte für Besuche zur Verfügung (im Winterhalbjahr jeden Dienstag von 19 bis 20 Uhr).
Von Walter Ryser