Afag: Der neue «Leuchtturm» ist offiziell eingeweiht
Nach der mehrjährigen Planung, der anderthalbjährigen Bauphase und der kurzen Einrichtungs- und Startphase am neuen Standort, hat die Afag Automation AG ihren neuen Firmensitz in Zell eingeweiht.
Zell · Die Afag Automation AG hat in diesem Sommer den Umzug von Huttwil nach Zell über die Bühne gebracht. Etwas über 100 Mitarbeiter haben dabei ihren Arbeitsplatz um knapp acht Kilometer verlegt und arbeiten seither neu im Kanton Luzern. Das Gebäude an der Luzernstrasse 32 bietet für Verwaltungs- und Produktionsangestellte einen neuen Arbeitsplatz. Geschäftsführer Siegfried Egli erlaubte es sich, bei der offiziellen Festansprache vor rund 50 geladenen Gästen einen Rückblick in die Vergangenheit abzuhalten. «Erstmals hegten wir entsprechende Umzugsgedanken im Jahr 2011. Damals überlegten wir uns, wie wir uns weiterentwickeln wollen.» Zwischenzeitlich habe aber der Frankenschock die Pläne jäh gebremst, bis dann aber doch wieder Schwung in die Firma und damit in die Veränderungspläne kamen. Im Januar 2020 begann dann die handfeste Arbeit nach der langen Planungs- und Überlegungsphase mit dem Spatenstich, im März 2021 wurde das Gebäude dann von der Bauherrschaft übergeben. «Vor allem, dass jetzt alles auf der gleichen Etage produziert wird, bereitet mir grosse Freude», so Egli weiter. Während in Huttwil der Firmensitz fast schon einem Fuchsbau mit vielen Verzweigungen glich, sei nun alles einfacher erreichbar und letztlich auch zeitgemässer. Auffallend ist nicht zuletzt auch die Helligkeit in der grossräumigen Produktionshalle. Davon können sich interessierte Personen an einem Tag der offenen Tür heute Samstag (9 bis 16 Uhr) selbst überzeugen.
Begeisterte Reaktionen
Beim offiziellen Einweihungsfest war auch Alexander Schaeff, Kopf der Schaeff-Group, zu welcher die Afag gehört, anwesend. Er betonte, dass dieser Umzug eine grosse Herausforderung gewesen sei, weil sich die Unternehmung in mehreren aktuellen Spannungsfeldern bewege. «Vor einem Jahr hatten wir durch die Corona-Krise eine Anfrage-Krise, weil vor allem auch aus der Autobranche Aufträge fehlten. Mittlerweile hat sich dies zu einer Angebots-Krise gewandelt, weil uns manchmal selbst simple Komponenten fehlen. In dieser Phase auch noch einen Umzug zu meistern, ist eine grosse Leistung.» Dieser Umzug in das neue Gebäude zeige aber, dass es der Firma gut gehe und diese auf den Standort Schweiz baue. «Die Afag ist eine Schweizer Gesellschaft, und das soll sie auch bleiben. Und Zell ist in diesem Unternehmen mit Standorten in China, den USA und Deutschland zweifellos ein Leuchtturm.»
Begeistert zeigten sich indes auch politische Vertreter. Regierungsrat Reto Wyss betonte, dass die Verantwortlichen der «Afag» mit diesem Umzug auch Mut bewiesen hätten, zumal eine Kantonsgrenze überwunden wurde. «Die Afag schafft Arbeitsplätze. Und darüber haben wir uns gleich so stark gefreut, dass wir auch noch die Steuern im Kanton senkten», scherzte der Luzerner Finanzdirektor. Gleichermassen erfreut zeigte sich auch Gemeindepräsident Markus Tremp, der gerne zugab, dass man für den Umzug der «Afag» nach Zell gekämpft habe. «Wir sind stolz, dass dieser Umzug in unser Dorf stattgefunden hat.»
Zweifach zertifiziert
Erstaunlich am Gebäude an sich ist indes, dass es von gleich zwei Nachhaltigkeitslabeln zertifiziert wurde. Einerseits besitzt es den Minergie-Standard, andererseits das DGNB-Label. Dieses berücksichtigt neben energietechnischen Voraussetzungen noch weitere nachhaltige Aspekte zusätzlich. Nach den offiziellen Festansprachen durften die Besucher nicht nur ein Apéro riche, sondern auch eine umfassende Firmenbesichtigung und eine Leistungsshow geniessen. Das neue Zuhause der «Afag Automation AG» vermittelte dabei einen topmodernen und angenehmen Eindruck.
Von Leroy Ryser