• Die Grossmütterrevolution» bietet eine Plattform für Frauen der heutigen Grossmütter-Generation. · Bilder: zvg

  • «Die AHV auf dem Buckel der Frauen sanieren? So geht das nicht», sagt Dorette Balli.

17.06.2021
Langenthal

Akzeptanz für alle Menschen der Gesellschaft

Der Langenthaler Wuhrplatz zeigte sich am Oberaargauer feministischen Streiktag bunt: Rosa Ballons, Girlanden, Transparente, bedruckte T-Shirts flatterten im Wind, beschriftet mit Wünschen und Forderungen für eine gerechtere Welt.

Klare Worte fand die ehemalige Grossrätin Dorette Balli: «Am 14. Juni 2019 konnten wir unsere Forderungen für die Gleichstellung aller Geschlechter in eine breite Öffentlichkeit tragen und wurden von vielen Leuten unterstützt. Heute soll die AHV auf dem Buckel der Frauen saniert werden. So geht es nicht! Wir kämpfen weiter.»

Nur ein JA ist JA
Ramona Bühler liess mit ihrem Erlebnisbericht manch einer Zuhörerin, manch einem Zuhörer einen Schauer über den Rücken ziehen. Sie sprach zum Thema «Nur ein JA ist JA»: «Ich erinnere mich an einen Tag, an dem ich als Teenager draussen vor einem Einkaufszentrum sass und plötzlich ein älterer Herr zu mir kam und mich begrapschte … – Egal wie, egal wo, egal wann, egal ob von Mann oder Frau: körperliche, psychische und sexuelle Gewalt haben auf dieser Welt keinen Platz!»
Selina Corea führte aus, was «Intersektionalität» bedeutet: «Wir müssen anerkennen, dass etwa Schwarze und People of Color, FINTA* (Frauen, Inter, Non-binäre, Trans, Agender), FINTA* mit Behinderung oder muslimische FINTA* und weitere Minoritäten diskriminiert werden auf Grund ihrer Hautfarbe und Herkunft, Religion oder sexueller Ausrichtung. Ich träume davon, dass alle Menschen in der Gesellschaft akzeptiert werden. Akzeptanz ist für mich das Erlöschen der Sprechpause, wenn Menschen nichts gegen jemanden haben, ABER …»
Samira Martini hakte mit einem Text des Künstlers «Placebo» nach, der mit den Worten beginnt: «Männer finden Frauen toll, wenn sie sich so verhalten, wie sich Frauen nun mal verhalten sollen: Zuhören, mitfühlen, lächeln und so, schön sein, lieb sein, mit ins Bett gehen und so. Aber wehe, wehe es ist anders …»
Zum Abschluss stellte die ehemalige Grossrätin Maya Eigenmann die Oberaargauer «Grossmütterrevolution» vor – eine Plattform für Frauen der heutigen Grossmütter-Generation (die «Unter-Emmentalerin» berichtete). Sie erwähnte das riesige Ausmass an Freiwilligenarbeit, die Umverteilung von Zeit, Geld und Erfahrung zur jüngeren Generation, die von dieser Gruppe geleistet wird. mem