• Modernste Arbeitsplätze und Technologie, höchste Präzision: Mit Initiative und Qualität hat sich Moser-Baer AG weltweit einen Namen geschaffen. · Bilder: Liselotte Jost-Zürcher

  • Modernste Arbeitsplätze und Technologie, höchste Präzision: Mit Initiative und Qualität hat sich Moser-Baer AG weltweit einen Namen geschaffen. · Bilder: Liselotte Jost-Zürcher

17.08.2018
Emmental

Alles andere als «zeitlos»

Die weltweit tätige Moser-Baer AG in Sumiswald feiert in diesem Jahr ihr 80-jähriges Bestehen. Die Fabrikation von hochpräzisen Fassaden- und Bahnhofuhren sowie der historischen Pendule hat die Firma einst zum Erfolg geführt. Seit über 35 Jahren ist sie auch mit der Medizinaltechnik vertraut. Mit Wissen, Erfahrung und ständiger Weiterentwicklung in Präzisionsmechanik, Elektronikfertigung und Informationstechnologie etabliert sie sich auch in jüngster Zeit an der Marktspitze – weltweit.

Sumiswald · «Wir arbeiten selbst an unserer Zukunft», hält Reto Reist, CEO der Moser-Baer AG, im Gespräch mit dem «Unter-Emmentaler» fest. Mit wenigen Worten beschreibt er damit das Credo, welches der Firma seit 80 Jahren Erfolg bringt. Das Unternehmen wächst aus dem Kern heraus, entwickelt sich mit Menschen, die mit der Region verbunden sind, ihr Wissen von Grund auf und nicht selten in der Firma erwerben und dieses ständig und engagiert erweitern. Ganz abgesehen davon, dass moderne Arbeitsmodelle Einzug gehalten haben, dass Work-Life-Balance sowohl für Mitarbeitende als für die Arbeitgeberin eine Bereicherung darstellen.
«Der Erfolg einer Firma hängt stark davon ab, was sie mit ihren Leuten macht, wie sie diese ins Geschäftsgeschehen einbezieht und was sie ihnen bietet», so Reto Reist.
Rund 130 Mitarbeitende, davon 20 Ler-
nende in sechs Branchen, arbeiten heute für die Moser-Baer AG in der Gemeinde Sumiswald, nahezu 400 Mitarbeitende sind es weltweit. Kürzlich erst wurde die Schlosserei ins ehemalige MEWAG-Gebäude in Wasen ausgelagert, um am Standort Sumiswald Raum für die Fertigung zu schaffen. Nebst modernster Technologie hat im Unternehmen auch das Handwerk noch Platz, werden Reparaturen ausgeführt, werden Traditionsuhren aus den Anfangszeiten hergestellt. Wenn auch in viel kleineren Mengen als zu Beginn der Firmengeschichte.
Das Unternehmen bewegt sich vor allem auf den beiden Hauptstandbeinen, das heisst in der Eigenproduktion von modernsten Zeitsystemen unter der Marke Mobatime (zirka 60 %) und in der Medizinaltechnik (Mobatec, zirka 40 %). So finden Operationsinstrumente für die Unfallchirurgie, Orthopädie, Sportmedizin, für Wirbelsäulen, Schultern, Hüften und Gelenke den Weg in Operationssäle in weit über 100 Länder.

Chance nutzen
Die Digitalisierung nutzt Moser-Baer AG mit gewohntem Erfolg als Herausforderung und Chance. Der Schritt in die IT-Welt ist dem Unternehmen mit dem Einstieg in die höchst anspruchsvolle Zeitsynchronisation gelungen. Präziseste Zeitsynchronisation – die Rede ist von Nanosekunden – ist die Grundlage dafür, dass sicherheitsrelevante Systeme ohne Verzug funktionieren. Synchronisierte Zeitsysteme von Mobatime arbeiten international in Flughäfen, Kraftwerken, in Industrie, an Bahnhöfen und in Metros.
Schon in der Anfangszeit machte sich das Unternehmen weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen, stets aber wachsam, was weltweit geschieht. Kriege und Embargos zwangen die Moser-Baer AG immer wieder dazu, Tätigkeitsfelder zu verlegen und neue aufstrebende Märkte zu erschliessen. So konnte sich das Unternehmen in jüngster Zeit in Teilen Südamerikas und Nordafrikas etablieren.
Grosses Potenzial bestehe auch in Indien, wo Städte im Verkehrschaos versinken und deshalb den Bahn- und Metroverkehr ebenfalls stark ausbauen, stellt Reto Reist gegenüber dem «UE» fest. Auch hier halten mehr und mehr Mobatime-Zeitsysteme und -Bahnhofuhren Einzug. Ständig investiert die Moser-Baer AG in die Entwicklung. Junge Ingenieure, die hier vielfach ihre Grundausbildung absolviert und sich dann an Hochschulen weitergebildet haben, finden Herausforderung, aber auch Förderung, Erfüllung und Zufriedenheit im Arbeitsalltag. Initiative und Herzblut ziehen sich über alle Firmensparten hinweg, und ebenso aus allen Sparten kommen Impulse für die Weiterentwicklung der Firma.
Mitarbeitende und Lernende nehmen vielfältige Aufgaben im Verkauf, in der Entwicklung und Konstruktion, im Einkauf, in der Produktionsplanung und Produktion, im Qualitätsmanagement, in der Logistik, in den Finanzen und der Administration wahr. Gut qualifiziert bringt jeder Einzelne seine Stärken ins Team ein. Aus diesen Stärken heraus wachsen bei Moser-Baer AG auch die Führungspositionen. Das gesamtbetriebliche, weitsichtige Denken und Handeln bringt Balance und Stärke in die Firma, wo Zeit zwar Geld ist, wo aber Werte und Qualität über allem stehen.
Heute Samstag wird der  80. Geburtstag von Moser-Baer AG innerhalb der «Grossfamilie» gefeiert,  mit allen, die dazu beitragen oder beigetragen haben, dass die Moser-Baer AG das ist, was sie heute ist. Mitarbeitende und Ehemalige aus dem Firmenstandort Sumiswald sowie aus den auswärtigen Schwestergesellschaften werden zusammen mit ihren Familien dabei sein. Mehrere Hundert Gäste kommen aus der Schweiz, Deutschland, Tschechien, Indien, Frankreich, Brasilien, Amerika und Russland.

Von Liselotte Jost-Zürcher