Alles anders, aber Sinn und Geist sind geblieben
In Hindelbank stand Claudia Rindlisbacher erstmals als Regierungsstatthalterin des Verwaltungskreises Emmental dem Kommandantenrapport der emmentalischen Feuerwehren vor. Sie konnte dabei auf ein verhältnismässig sehr ruhiges «Feuerwehrjahr» zurückblicken.
Hindelbank · Der diesjährige Kommandantenrapport der emmentalischen Feuerwehren unterschied sich in mancherlei Hinsicht von den vorangehenden. Erstmals fand er an einem Freitagabend anstatt am Samstagvormittag statt. Erstmals fehlte im Anschluss daran die Delegiertenversammlung des Feuerwehrverbands Emmental, da der Verband 2016 aufgelöst wurde (der «Unter-Emmentaler» berichtete). Und erstmals stand Claudia Rindlisbacher als Regierungsstatthalterin anstelle ihres Vorgängers Markus Grossenbacher dem Anlass vor. Der informative, kameradschaftliche Charakter des Kommandantenrapports aber ist trotz den Neuerungen erhalten geblieben.
Den offiziellen Teil eröffnete Daniel Wenger, Gemeindepräsident von Hindelbank, der kurz und zügig «seine» Gemeinde vorstellte.
Claudia Rindlisbacher nahm im Anschluss daran insgesamt sieben Verabschiedungen vor, darunter die ihres Vorgängers Markus Grossenbacher. Mit grosser Verbundenheit zu «seinen» Feuerwehren hatte Markus Grossenbacher diese fast 20 Jahre lang als Regierungsstatthalter geführt. Im August war er von ihnen mit vollständiger Vertretung, einem Fährtchen und vielen Überraschungen verabschiedet worden. Weiter entliess die Regierungsstatthalterin (aus dem Verbreitungsgebiet des «Unter-Emmentaler») Peter Schertenleib, Kommandant der Feuerwehr Wynigen, Bruno Beer, Vizekommandant der Feuerwehr Brandis, und Markus Held, Vizekommandant der Feuerwehr Heimiswil. Bei allen bedankte sie sich herzliche für die geleisteten Dienste. Unter den Neuernannten begrüsste sie Martin Stalder, Vizekommandant der Feuerwehr Brandis, Hansulrich Schertenleib, Vizekommandant der Feuerwehr Heimiswil, Stefan Zahn und Jürg Iseli, Kommandant und Vizekommandant der Feuerwehr Wynigen; dazu die Instruktoren Stefan Bühlmann, Lützelflüh, Daniel Köhn, Krauchthal, und Samuel Rettenmund, Schwanden i.E.
Weniger Ereignisse als im Vorjahr
Sowohl die Statistik der Emmentaler Feuerwehren als auch die der Gebäudeversicherung Bern (GVB) zeigte, dass 2016 insgesamt erheblich weniger Schäden zu verzeichnen waren als in den Jahren zuvor. Durch Feuerschäden wurde bei der GVB 2016 eine Versicherungssumme von 31,4 Millionen Franken ausgerichtet (Vorjahr CHF 38,3 Millionen), für Elementarschäden 11,4 Millionen Franken (Vorjahr CHF 16 Millionen).
Auch das Total der Einsätze der emmentalischen Feuerwehren ging gegenüber 2015 deutlich zurück.
Allerdings zeigt sich, dass das Emmental auch in «ruhigen» Jahren immer wieder – oder je länger je öfter – von Umweltereignissen heimgesucht wird. Die Feuerwehren rückten 143 Mal zu Elementarschäden (Wasser, Sturm, Schnee) aus (Vorjahr 86). Sie mussten dagegen im ganzen Gebiet zu keinem einzigen Grossbrand ausrücken; 2015 waren es deren vier. Grössere Einsätze waren am 16. Juli 2016 der Vollbrand einer Autogarage in Rüderswil, am 6. Oktober der Brand eines Wohnhauses in Heimisbach und am 22. November der Brand eines Bauernhauses in Gohl. Am Haus entstand Totalschaden; die erste erschreckende Meldung, dass zwei Personen vermisst werden, erwies sich glücklicherweise als nichtig. Übrige Brände gab es 91 (Vorjahr 81). Dazu kamen elf Kaminbrände (Vorjahr 11), drei Wald- oder Böschungsbrände (Vorjahr 9).
Verkehrsunfälle mit Personenrettungen verursachten 37 Einsätze (Vorjahr 28), Verkehrsunfälle ohne Personenrettungen 20 (Vorjahr 23). Die Insekten waren 2016 deutlich weniger «böse» – sie führten zu vier Einsätzen (Vorjahr 91). Insgesamt gab es 561 Einsätze (Vorjahr 689).
Zügig führte Claudia Rindlisbacher durch den Rapport. Ebenso zügig informierten die Kreisfeuerwehrinspektoren über die üblichen Mitteilungen der Gebäudeversicherung und über die Ausbildungen 2017.
Gemeinschaftsgedanke
Nach dem Rapport zeigte sich, wie wichtig den «Feuerwehrleuten» der Gemeinschaftsgedanke und der Austausch ist. Bei einem «Apéro riche» durften sie es sich so richtig schmecken und ihren regen Gesprächen freien Lauf lassen.
Von Liselotte Jost-Zürcher