Als florierendes Kleinunternehmen etabliert
Vor zehn Jahren eröffnete der gelernte Sanitär- und Heizungsinstallateur Bruno Wüthrich in Kleindietwil sein eigenes Geschäft, Wüthrich Haustechnik GmbH. Aus dem Einmannbetrieb ist eine AG und ein florierendes Kleinunternehmen mit acht Mitarbeitenden, darunter ein Lernender, geworden. Am erfolgreichen Tag der offenen Tür zum Zehn-Jahr-Jubiläum zeigte sich mit gegen 400 Besucherinnen und Besuchern dessen Beliebtheit.
KLEINDIETWIL · Mehrmals musste am Tag der offenen Tür bei Wüthrich Haustechnik AG an der Hauptstrasse 19 in Kleindietwil Nachschub geholt werden, damit die zahlreichen Kunden und Besuchenden auch in Bezug auf das leibliche Wohl auf ihre Rechnung kamen. So wurde der Anlass denn ein Fest für Alt und Jung, bei dem neben fachlichen Gesprächen und dem Vorstellen der Firma auch gemütliches Beisammensein Platz hatte.
Nachdem wenige Tage darauf die Festtische im Zelt beiseitegestellt waren, wurde dieses in ein provisorisches Materiallager umgebaut – eine gute Gelegenheit, um parallel zum Geschäftsbetrieb drinnen die Böden zu sanieren. Nochmals einige Tage später wurde das Multi-Funktionszelt dann wieder für ein Fest hergerichtet, diesmal aber für ein ganz privates. Bruno Wüthrich und seine Frau Carina Wüthrich feierten vor den wohlverdienten Sommerferien Hochzeit. Eine bewegte Zeit für den Geschäftsmann, der allerdings in den letzten zehn Jahren nichts anderes kennt …
Nach seiner Lehre als Sanitär- und Heizungsinstallateur absolvierte er die Chefmonteur-Schule und später die Meisterprüfung Richtung Sanitär.
Mit viel praktischer Erfahrung und nun auch mit einer fundierten Berufsausbildung eröffnete Bruno Wüthrich 2008 im ehemaligen «Rank-Marie-Lädeli» in Kleindietwil sein eigenes Geschäft – kostenbewusst vorerst als Einmannbetrieb.
Mit einem kleinen Anteil an der GmbH (für deren Gründung brauchte es zwei Personen) unterstützte ihn sein Bruder Adrian Wüthrich. Bis heute hat Adrian Wüthrich Herzblut für das Geschäft des Bruders und leistet stets tatkräftige Hilfe an Auftritten wie etwa an einer Gewerbeausstellung oder sonst bei grösseren Anlässen.
Räumlich und personell gewachsen
Beim Einmannbetrieb blieb es nicht lange. Am 1. August 2009 stellte Bruno Wüthrich den ersten Lernenden an, Fabian Weber, der inzwischen ebenfalls die Meisterprüfung als Heizungsinstallateur absolviert hat und seinem Arbeitgeber nach wie vor die Treue hält. Auf den 1. Mai 2010 gab es wieder Zuwachs, nun von Simon Kilchenmann, der mit Bruno Wüthrich schon in Walterswil zur Schule ging und anschliessend die gesamten Ausbildungen parallel abschloss. Simon Kilchenmann ist Stellvertreter im Betrieb, wenn das Geschäftsleiter-Ehepaar abwesend ist.
Mit dem Wachsen des Geschäfts geriet dieses räumlich bald einmal an die Grenzen. Bruno Wüthrich schaute sich nach einem grösseren Gebäude um, befasste sich sogar mit einem Neubau. Doch dann wurde in Kleindietwil die damalige Schreinerei Nyffeler ausgeschrieben, ebenfalls ideal an der Hauptstrasse gelegen. 2014 erwarb Bruno Wüthrich die Liegenschaft und baute diese vollständig um.
Im März 2015 konnten die Geschäftsräume bezogen werden, zwei Monate später dann die Wohnung, in welche die junge Familie Wüthrich mit der damals einjährigen Tochter Alena einzog. Im selben Jahr wurde die GmbH in eine AG umgewandelt.
Während der insgesamt fast dreijährigen Bauzeit leisteten die Väter von Bruno und Carina Wüthrich riesige Arbeit, waren Abend für Abend hier und bauten eigenhändig mehrere Räume um, während das Geschäft weiterlief und auch weiterwuchs.
In den zwei folgenden Jahren wurden ebenfalls die beiden anderen Wohnungen saniert und vermietet.
Anfangs 2011 stiess der Mitarbeitende Lucas Fischer zum Team, anfangs 2012 nahm Carina Wüthrich die Administration, Buchhaltung und das Lohnwesen an die Hand, und 2015 vergrösserte der Deutsche Simon Arndt das Team. Dem freundlichen, zuverlässigen jungen Installateur gelang es in kürzester Zeit, das Vertrauen und die Zufriedenheit der Kundschaft zu gewinnen. «Wir freuen uns, dass Simon Arndt sich hier so gut eingelebt hat und bei uns geblieben ist», sagen Bruno und Carina Wüthrich im Gespräch mit dem «UE». 2017 stiess der Lernende Patrick Moser zum Team, im Dezember dann der gelernte Fachmann Callum Feldmann. Und immer noch hätte der Betrieb einen weiteren Fachmann nötig, «aber auf dem Markt herrscht Fachkräftemangel», so Bruno Wüthrich.
Trotz dem stetigen Anwachsen der Firma ist diese überaus familiär geblieben. Um den Teamgeist zu festigen wird hie und da ein gemeinsamer Ausflug oder eine gemeinsame Aktivität unternommen, und auch die Wüthrich-Kinder Alena und Kevin genies-sen die Verbindung zum Team. Ganz selbstverständlich und mit viel Eifer geht die vierjährige Alena zuweilen in die Werkstatt und hilft den Mitarbeitenden nach deren Arbeit das Material ordnen. Die Kleine weiss schon sehr gut Bescheid und versteht es auch, wenn Papi einmal «unzeitig» ausrücken muss. Denn das Geschäft verfügt über einen 24-Stunden-Pikettdienst, wobei Bruno Wüthrich die Notfälle soweit als möglich selbst übernimmt, um den Mitarbeitenden die Freizeit zu gewähren. Sowohl bei der privaten Kundschaft als auch in Grossbetrieben in der Industrie kann es geschehen, dass der Sanitär- oder Heizungsinstallateur augenblicklich ausrücken muss um ein grösseres Schadenausmass zu verhindern oder eine unangenehme Situation zu beheben.
Von Liselotte Jost-Zürcher