Alterswohnungen für ein «Miteinander»
Andreas Ruch hat als Besitzer des Walke Areals vieles verändert und dennoch möglichst viel gleich belassen. Das Resultat soll im kommenden März bezugsbereit sein. Bis dahin wird der Bauherr womöglich dennoch einzelne zusätzliche Veränderungen vornehmen.
Es hat sich viel verändert auf dem Walke Areal. Abgsehen von der geschützten Fassade auf der Nord- und Ostseite sieht das Gebäude an der Walke-strasse 11 von aussen moderner aus, insbesondere aber im Innenraum machen sich die grössten Veränderungen bemerkbar. Unter der Leitung von Besitzer und Bauherr Andreas Ruch sind im ehemaligen Fabrikgebäude insgesamt 13 altersgerechte Wohnungen entstanden, die im kommenden März bezugsbereit sein sollen. Die Begeisterung steht Andreas Ruch ins Gesicht geschrieben, wenn er von seinem neusten Projekt spricht. Das Gebäude hat auf der Südseite eine knallige «terracotta» Farbe erhalten die auffällt, aus-serdem sollen noch Terrassen entstehen, die mit Photovoltaik-Panels überdacht werden. Das frühere Walmdach wurde mit Attikawohnungen ersetzt, daneben wurden Heizungsanlagen aufgebaut, die mehr als nur für den Eigengebrauch gedacht sind. So hat er bereits jetzt drei Häuser angeschlossen, weitere sollen folgen. Insgesamt kann der neue Wärmeverbund 1,8 Megawatt Wärme produzieren, dazu gehört auch das Gebäude des SRO Gesundheitszentrum, das mit zwei Ölpumpen Wärme liefert und bezieht. «Ich mache nur noch Projekte, die mir Spass machen», sagt Andreas Ruch derweil. Jenes an der Walkestrasse hat es ihm offensichtlich angetan.
Bereits zwei Reservationen
Dabei war es gar nicht so einfach, seine Wünsche zu realisieren. Bis der Baustart erfolgen konnte, musste er nämlich Einsprachen beseitigen, sodass die Projektphase um ein Jahr verlängert wurde. Heute hat sich das für ihn aber erledigt, zumal bereits zwei Wohnungen definitiv reserviert wurden und er mit weiteren potenziellen Mietern bereits in Kontakt steht. Die Nachfrage ist zweifellos vorhanden, obwohl die endgültige Form des Gebäudes erst erahnt werden kann.
Die Wohnungen – vier Zweieinhalber und neun Dreieinhalber – gefallen nicht zuletzt wegen der Raumhöhe. Weil die Decke je nach Etage zwischen 2,7 bis 3,3 Metern hoch ist, entsteht das Gefühl eines lichtdurchfluteten, modernen und grossen Raumes. Zudem werden alle Decken mit schallabsorbierendem Holz ausgestattet, das soll älteren Menschen die Verständigung vereinfachen, weil Nebengeräusche dadurch reduziert werden. Die Wohnungen sind mit einer Küche und einem Raum mit Dusche und Dusch-WC vollständig ausgestattet, auf jeder Etage gibt es ein einzelnes Zimmer mit Bad und WC, welches beispielsweise für Gäste der Bewohner vorgesehen ist, sowie eine Waschküche. «Sämtliche Wohnungen sind rollstuhlgängig, Personal für die Betreuung ist aber keines vorgesehen», sagt Andreas Ruch.
Angedacht ist, dass sich die Bewohner gegenseitig unterstützen. Möglich ist sogar, das mit einem Vertrag zu vereinbaren. «Bettlägerige Personen können hier nicht betreut werden, diese Last wäre für andere Bewohner zu gross.» Passend zum angestrebten «Miteinander» ist im Parterre ein Gemeinschaftsraum mit einer Grossküche vorhanden, der als Begegnungszone oder auch für die Durchführung von Festen gedacht ist.
Kaufen oder Mieten
Verändert hat sich das Gebäude innerlich zwar durchaus, aber dennoch nicht komplett. Mauern wurden so wenig wie möglich verschoben, einzelne kamen dazu. Ebenfalls verändert wurde das Treppenhaus, dieses passte aufgrund der veränderten Höhe der Böden nicht mehr, sodass beim Bau das Dach entfernt und die neuen Treppen darüber hinweg eingebaut wurden.
Die 65 bis 100 Quadratmeter grossen Wohnungen können entweder gemietet oder gekauft werden. Der Preis inklusive Nebenkosten beläuft sich auf monatlich 1250 Franken für die 2½-Zimmer-Wohnungen, rund 1400 Franken für 3½-Zimmer-Wohnungen und bis zu 1650 Franken für 3½-Zimmer-Attika-Wohnungen. Wer die Wohnung aber kaufen will, muss eine Rückfallklausel eingehen, die den Verkauf an Dritte untersagt. Der Rückkaufpreis wird bereits beim Kauf vertraglich abgemacht. Unsicher ist noch, ob im Untergeschoss einzelne Räume gewerblich genutzt werden. Ideal wären beispielsweise Therapieräume, sowieso muss die Nutzung zum Gesamtprojekt passen, sagt Andreas Ruch. «Ideen hätte ich noch viele», meint er mit einem Schmunzeln. So weiss selbst er noch nicht, wie die «Walke 11» endgültig aussehen wird. Bisher, sagt er zufrieden, passt aber alles zu seinen Vorstellungen.
Von Leroy Ryser