Anschluss der ARA Dürrenroth wohl 2021
Der Anschluss der ARA Dürrenroth an die ARA Eymatte in Aarwangen ist für 2021 geplant. Für die Abwasserentsorgung Oberaargau liegt eine interessamte Studie vor. Die Zala AG (Zusammenschluss Abwasserregion Langetental) weist erneut tolle Werte auf. So das Fazit der Zala-Generalversammlung.
Oberaargau · Was die Vertreter der Aktionärsgemeinde erfuhren, war durchwegs positiv – von der auch 2018 störungsfrei funktionierenden ARA Eymatte, über die ausgezeichneten Werte bis hin zu den Finanzen. Einziger Wermutstropfen war die Beteiligung an der Versammlung. Bisher waren jeweils nahezu 100 Prozent des Aktienkapitals von 15 Millionen Franken vertreten, diesmal waren es bescheidene 33 Prozent. «Vor allem, weil die zwei grossen Gemeinden Huttwil und Langenthal fehlen – dazu Thunstetten und Schwarzhäusern», begründete Verwaltungsratspräsident Rolf Reber (Bannwil) die nur 4950 vertretenen von total 15 000 Aktienstimmen. Zurzeit gehören der Zala AG 15 Aktionärsgemeinden an. Reber freute sich, eine Dürrenrother Delegation begrüssen zu dürfen: Reto Rettenmund als Präsident des ARA-Verbandes Dürrenroth sowie Rudolf Rentsch, Gemeinderat Ressort Ver- und Entsorgung. Der Abwasserverband Affoltern-Dürrenroth-Walterswil hatte Ende 2017 beschlossen, die ARA Dürrenroth an die ARA Eymatte anzuschliessen.
Was Rolf Reber in seinem Jahresbericht zu sagen hatte, war erfreulich: «Die ARA Eymatte wie auch die Anlagen im Einzugsgebiet der Zala AG haben wie in den Vorjahren störungsfrei funktioniert.» Die biologische Belastung der Anlage 2018 sei mit 2017 vergleichbar gewesen – jedoch deutlich niedriger als in den Jahren zuvor. 2018 wurden täglich 16 590 Kubikmeter Abwasser auf der ARA Eymatte gereinigt, knapp zwei Prozent weniger als 2017. Im Vergleich zum Mittelwert der vergangenen zehn Jahre liegt der Wert von 2018 um knapp sechs Prozent tiefer.
Die von Joachim Rutz von der TBF + Partner AG, Zürich, präsentierte Erfolgsrechnung 2018 der Zala AG schliesst mit einem Aufwand von lediglich 4,2 Millionen Franken ab, was im Rahmen des Vorjahres liegt. Folglich können den Gemeinden 389 950 Franken zurückerstattet werden. Die ab 2017 geltende Einlage in die Spezialfinanzierung Werterhalt von jährlich 1,3 Millionen bleibt unverändert. Rutz unterstrich, wie wichtig es sei, über genügend flüssige Mittel zu verfügen, um in Zukunft bei grösseren Investitionen gewappnet zu sein. Die Zala AG ist seit Mitte 2016 schuldenfrei.
Lotzwiler für Langenthaler
Die Versammelten stimmten der Rechnung 2018 ebenso zu wie dem Budget 2019, das einen Gewinn von 23 400 Franken vorsieht. Beim Ertrag sind die Beiträge der Aktionärsgemeinden von 3,2 Millionen Franken und die Beiträge der Gemeinden (Rücklage Werterhalt) von 1,3 Millionen Franken die grössten Positionen. Beim Aufwand sind dies der Betriebsunterhalt und Fahrzeugaufwand inklusive Rücklage Werterhalt sowie der Energie- und Entsorgungsaufwand. Auffallend ist die Differenz beim Personalaufwand. 2018 betrug dieser 511 000 Franken, für 2019 sind «nur» 424 500 Franken vorgesehen, denn der Klärwerkfachmann Andreas Grütter (Langenthal) wurde am 31. Dezember 2018 pensioniert. 2018 stand er seinem Nachfolger Robert Lanz (Lotzwil) mit Rat und Tat zur Seite. Zur Vervollständigung des ARA-Teams ist Marcel Bauder (Wynau) seit Juli 2018 auf der Anlage im Einsatz. 2019 wird er die Ausbildung zum Klärwerkfachmann in Angriff nehmen. Zum jetzt wieder dreiköpfigen ARA-Team gehört zudem Andreas Widmer (Steinhof).
Änderung beim Kostenteiler
Zur Festlegung der Bundesabgabe zur Elimination der Spurenstoffe muss die Zala AG dem Bundesamt für Umwelt jährlich die Anzahl angeschlossener Einwohner und Einwohnerinnen nennen. Diese fliessen auch als Parameter in die Kostenteiler der Zala AG ein. Die Aktualisierung fand bisher alle fünf Jahre statt. Deshalb beschloss der Verwaltungsrat, Anpassungen vorzunehmen und die Anzahl Einwohner, die Einwohnergleichwerte der Industrie sowie des Trinkwasserverbrauchs jährlich zu erheben. Der Zala-Verwaltungsrat besteht unverändert aus Rolf Reber (Präsident, Bannwil), Adrian Meer (Vizepräsident, Eriswil) sowie den Mitgliedern Marcel Born (Langenthal), Bruno Habisreutinger (Huttwil) und Ruedi Heiniger (Niederbipp). Der Verwaltungsrat brachte alle Anträge oppositionslos und ohne Gegenstimmen durch – auch die Wiederwahl der Gfeller + Partner AG, Langenthal, als Revisionsstelle.
«Einmal mehr gibt es Positives zu berichten», fasste Joachim Rutz die ausgezeichneten Werte des Betriebs zusammen und sprach von einem «guten und trockenen Jahr 2018.» Sowohl beim Ammonium, beim Phosphor und beim entsorgten Schlamm waren die erreichten Werte weit besser als die geforderten. So war für die Reinigungsleistung eine Nitrifikation von 90 Prozent gefordert – die Zala AG erreichte stolze 99 Prozent.
Zum Schutz der Önz muss die ARA Herzogenbuchsee Massnahmen zur Reduktion von Mikroverunreinigungen treffen. Weil dadurch mehrere ARA betroffen sind, hat das Amt für Wasser und Abfall 2017 eine Regionalstudie initiiert. Die Bestvariante, bei der unter anderem der Anschluss der ARA Herzogenbuchsee an die ARA Eymatte vorgesehen ist, wird in der laufenden zweiten Phase der Studie vertieft ausgearbeitet und noch diesen Frühling als Schlussversion vorliegen. Diese Studie wird hauptsächlich vom Amt finanziert, doch auch die Zala AG beteiligt sich mit knapp 10 Prozent an den Kosten. Ziel ist es, die langfristig beste Lösung für die Abwasserregion Oberaargau zu bestimmen.
Zum Schluss der Zala-Generalversammlung stellte Reto Manser vom Amt für Wasser und Abfall die möglichen Varianten vor und nannte die Vor- und Nachteile vom Alleingang bis zum grossen Zusammenschluss, bei dem auch die ARA Wangen-Wiedlisbach und die ARA Murg zum Thema werden könnten. Sein provisorisches Fazit: Die Ableitung des gereinigten Abwassers der ARA Herzogenbuchsee in die Aare soll bis 2025 realisiert werden. Die Aufhebung und der Anschluss der ARA Herzogenbuchsee an die Zala gilt als bevorzugte langfristige Lösung. Als Zeitpunkt des Zusammenschlusses nannte der Abteilungsleiter Siedlungswasserwirtschaft «2035 bis 2040».
Der Anschluss der ARA Wangen-Wiedlisbach an die Zala stehe zurzeit nicht im Fokus. Diese Variante sei erst dann zu prüfen, wenn die konkrete Planung des Zusammenschlusses der ARA Herzogenbuchsee mit der Zala in Angriff genommen werde.
Von Hans Mathys