Auch 2022 findet kein «glatte märit» statt
Nach zwei Jahren «Corona-Pause» wollte die beliebte Langenthaler Herbstmesse «glatte märit» unter neuer Führung vom 11. bis 13. November ein Comeback feiern. Daraus wird aber nichts. Die wirtschaftlich angespannte Lage mit Personalknappheit, steigenden Energiepreisen sowie ein Überangebot an Anlässen in diesem Jahr hält viele Gewerbler und Detaillisten von einer Teilnahme ab. Den Organisatoren und dem Gewerbeverein Langenthal blieb nichts anderes übrig, als den Anlass abzusagen. Eine Arbeitsgruppe wird sich mit der Neupositionierung des «glatte märit» befassen.
Noch im Frühjahr konnte der Gewerbeverein Langenthal verkünden, dass die Zukunft der traditionellen Herbstmesse «glatte märit», die seit fast 50 Jahren am ersten November-Wochenende stattfindet, gesichert ist. Mit Peter Frei und Philippe Giesser, den beiden Inhabern der Porzi GmbH in Langenthal, konnte ein neuer Organisator gefunden werden, der den Anlass als «Pächter» vom Gewerbeverein Langenthal übernahm.
Firmen sind zurückhaltend
Nach zwei Jahren «Corona-Pause» sollte die beliebte Herbstmesse vom 11. bis 13. November ein Comeback feiern. Doch ein paar Monate nach der hoffnungsvollen Nachricht ist Ernüchterung eingekehrt, müssen die Organisatoren und der Gewerbeverein Langenthal verkünden, dass auch in diesem Jahr kein «glatte märit» stattfinden wird. «Wir verfügen schlicht über zu wenig Aussteller, damit wir den Anlass auch nur annähernd kostendeckend hätten durchführen können», gibt Peter Frei zu verstehen.
Dabei habe man alles versucht, bisherige Aussteller angeschrieben und zum Teil telefonisch kontaktiert. Aber auch weitere mögliche Interessenten seien angegangen worden. Insgesamt habe man rund 500 Firmen, Gewerbler und Detaillisten angeschrieben und kontaktiert. Das Ergebnis war enttäuschend. Zwar habe man damit gerechnet, dass nach der erfolgreichen Gewerbeausstellung GALA im Mai die Teilnehmerzahl beim «glatte märit» leicht tiefer ausfallen werde als in früheren Jahren, aber dass man zwei Monate vor dem Anlass klar unter der angestrebten Ausstellerzahl lag, habe doch erstaunt, führt Peter Frei weiter aus.
Mehrere Abmeldungen
In den letzten Tagen hätten einige Aussteller sogar noch ihre zugesicherte Teilnahme zurückgezogen. Die Gründe für das Fernbleiben der Aussteller seien vielfältig, geben die Organisatoren bekannt. Der anhaltende Fachkräftemangel und die steigenden Energiepreise hinterlassen laut Peter Frei Spuren und liessen viele Ge-werbetrei-bende und Detaillisten bei Marketingaktivitäten und Messeauftritten zurückhaltender werden. «Dazu kommt eine Häufung von Anlässen
im Nachgang der Corona-Pandemie», fügt Peter Frei hinzu.
«glatte märit» noch nicht beerdigen
Aber auch andere Veranstalter von Märkten und Ausstellungen kämpfen um genügend Aussteller. So musste dieses Jahr bereits das beliebte Märitfest in Solothurn abgesagt werden. - Die ebenfalls im November geplante Hochzeitsmesse in Langenthal muss ebenfalls aufgrund von zu wenig Ausstellenden abgesagt werden. Und der kürzlich durchgeführte Käsemarkt in Huttwil verzeichnete einen Rückgang von rund 15 Prozent der Aussteller. Dennoch wollen die Organisatoren des «glatte märit» zusammen mit dem -Gewerbeverein Langenthal nicht so schnell aufgeben. Zusammen werden die beiden Parteien eine Arbeitsgruppe bilden, die sich mit der Neupositionierung der Messe befasst. «Wir möchten den Anlass noch nicht aufgeben, im Gegenteil, wir wollen ihn weiterentwickeln», sagt Peter Frei dazu, der überzeugt ist, dass ein solches Format auch in Zukunft bei Ausstellern und Besuchern Anklang findet. Allerdings müsse man sich Gedanken über Datum, Aufmachung, Rahmenprogramm und Inhalt des «märit» machen, erläuterte Frei abschliessend.
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