Auch «Sumiswald-Grünen» erhält Facelift
Die BLS wird im nächsten Sommer neben dem Bahnhof Grünenmatt auch den Bahnhof in Sumiswald-Grünen sanieren. Dabei sollen 11 Millionen eingesetzt werden.
Sumiswald · Es ist das Bundesgesetz über die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen – oder kurz: das Behindertengleichstellungsgesetz – das an den regionalen Bahnhöfen derzeit für Furore sorgt. Huttwil wurde für mehrere Millionen Franken in den letzten Jahren umgebaut, derzeit wird in Ramsei für über 30 Millionen Franken geschuftet und im nächsten Jahr werden beim Bahnhof Grünenmatt auch noch gut 14 Millionen eingesetzt. Damit aber nicht genug: Die BLS AG hat in dieser Woche vermeldet, dass auch in Sumiswald beim Bahnhof Sumiswald-Grünen ein Um- und Ausbau geplant ist, das Projekt liegt derzeit in der Gemeinde auf. Rund 11 Millionen will sich das Bahnunternehmen diese Erneuerung kosten lassen. Auch hier gab die neue Gesetzgebung den Ausschlag, im gleichen Zug sollen auch noch die veralteten Anlagen erneuert werden. «In Sumiswald arbeiten derzeit noch drei Mitarbeiter. Künftig werden Gleise und Weichen in Sumiswald nicht mehr vor Ort, sondern von Hasle-Rüegsau aus und später von der Betriebszentrale in Spiez ferngesteuert», erklärt Mediensprecherin Helene Soltermann. Die drei Mitarbeiter, die allesamt kurz vor der Pension stehen, wurden bereits informiert. Die BLS sucht gemäss Soltermann in Zusammenarbeit mit ihnen nach einer Lösung für ihre berufliche Zukunft.
Mit dem Umbau in Sumiswald will die BLS im nächsten Sommer starten, bereits im Dezember 2018 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Weil es auch eine Unterbrechung des Bahnbetriebes braucht, plant die BLS die Bahnhöfe Sumiswald-Grünen und Grünenmatt zeitgleich zu bearbeiten, damit zeitlich gesehen nur eine Sperrung nötig sein wird. So würden Synergien genutzt, lärmtechnisch wäre das ein Vorteil für die Anwohner und auch für die Kunden, die in dieser Zeit auf Ersatzbusse umsteigen müssen, wäre es angenehmer. Details werden in der derzeit laufenden Projektphase ausgearbeitet.
Marginale optische Veränderung
Optisch verändern wird sich der Sumiswalder Bahnhof aber nur wenig. Das Hauptgebäude bleibt bestehen und wird nur dezent saniert. Der danebenstehende Güterschopf wird ebenfalls saniert, sodass der Kiosk neu darin untergebracht werden kann. Neu angeordnet werden die Park-and-Ride-Plätze für Velos und Mofas, zudem wird die Bushaltestelle angepasst, damit sie vom Perron aus besser erreichbar wird. Der Fussgängerstreifen soll auf die andere Seite der Abzweigung Richtung Forum verschoben werden, ebenfalls wird ein kleiner, nur privat genutzter Bahnübergang aufgehoben, für den privaten Nutzer sowie den Wanderweg, der über diesen ungesicherten Übergang führte, wurden andere Lösungen gesucht.
Die Hauptveränderung betrifft demnach die Fahrleitungen, die Geleise und die Perrons. Während die alten Anlagen ausgetauscht werden, müssen die Perrons saniert werden, damit ein rollstuhlgerechtes Ein- und Aussteigen sichergestellt werden kann. Damit die Kunden ebenerdig ein- und aussteigen können, werden die Perrons erhöht und verlängert. Bis hin zur Bushaltestelle sollen danach keine Treppen mehr den Weg versperren. «Die Umbauten in Sumiswald sind ähnlich wie bei anderen Bahnhöfen. Wegen dem Behindertengleichstellungsgesetz führt die BLS derzeit mehrere solche Projekte aus», erklärt Helene Soltermann. Mit Rohrbach und Lotzwil stehen in der Region zwei weitere solche Projekte in der Planungsphase (der «Unter-Emmentaler» berichtete). Mit 11 Millionen Aufwand gehört Sumiswald aber zu den grösseren derzeit laufenden BLS-Projekten dieser Art.
Von Leroy Ryser