• Andreas Wittwer hat über 30 Jahre Erfahrung in der Luft. · Bild: zvg

04.08.2021
Emmental

Aus einer spontanen Zusage wurden über 30 Jahre Ballonfahrt

Seit über 30 Jahren fährt Andreas Wittwer beruflich und privat Heissluftballon. Der Fahrlehrer und Ausbildner ist Teil des

12-köpfigen Organisationskomitees der Schweizermeisterschaft Heissluftballon.

Hasle-Rüegsau/Affoltern · Andreas Wittwer, wie sind Sie zum Heissluftballon gekommen?
Andreas Wittwer: Ich arbeite bei der Firma Blaser Swisslube AG in Hasle-Rüegsau und unser Chef, Peter Blaser, fragte vor über 30 Jahren in die Runde, ob jemand Lust hätte, Ballon zu fahren. Spontan meldete ich mich, seit da hat mich der Heissluftballon nicht mehr losgelassen. Ich wurde zuständig für das Ballonteam der Firma, machte den Führerschein und wurde später Fahrlehrer. Jährlich bilde ich zwischen zwei und drei Schüler in der Region Bern-Emmental in Theorie und Praxis aus und nahm selbst viermal an der Schweizermeisterschaft teil. Mit dem Ballon war ich schon auf der ganzen Welt unterwegs.

Wie kann man sich eine Meisterschaft vorstellen? Und welches ist Ihre Lieblingsdisziplin?
Voraussetzung für den Start ist trockenes Wetter und vernünftige Windverhältnisse. Gestartet wird dann frühmorgens und die Piloten lösen mehrere Aufgaben aus einem Pool von 20 Disziplinen. Ich bevorzuge selbst kleinere Disziplinen wie die Fuchsjagd: Dabei startet ein Ballonpilot mit einem zeitlichen Vorsprung und legt an seinem Landepunkt ein Zielkreuz aus. Die Herausforderung ist dann, einen Marker möglichst nahe am Zielkreuz abzuwerfen. Wem dies mit der kleinstmöglichen Distanz gelingt, gewinnt.

Im OK sind Sie für die Fiesta-Piloten zuständig. Was erwartet die Besucherinnen und Besucher?
Neben den 20 Wettkampfpiloten werden 15 Fiesta-Ballone in Affoltern sein. Diese nehmen nicht an den Wettkämpfen teil, sondern fahren mit Sponsoren über dem Festgelände. Ein Highlight wird das Nachtglühen, das für den Freitagabend, 6. August geplant ist: Die Fiesta-Ballone werden zeitgleich vorbereitet, was in der Dämmerung ein wirklich spektakuläres Erlebnis ist.

Welche Herausforderungen stellte sich das OK in den Vorbereitungen?
Aufgrund der Pandemie haben wir uns entschieden, die Meisterschaft in einem kleinen Rahmen zu halten und mussten sie auch von März auf August verschieben. Für die Wettkämpfe sind wir auf die Landwirte angewiesen, die uns gemähte Startplätze zur Verfügung stellen. Alle zwei Jahre findet in Affoltern die Emmentaler Ballon-Woche statt, weshalb wir auf ein gutes Netzwerk zurückgreifen können. Daneben muss auch ausreichend Gas organisiert werden und die Nutzung des Luftraums muss mit den Behörden koordiniert werden.

Interview: Patrik Baumann im Gespräch mit  Andreas ­Wittwer, Mitarbeiter von Blaser Swisslube AG, Mitglied im OK der Schweizermeisterschaft Heisslufballon, Ausbildner von ­Ballonteams und selbst Pilot.