• Trotz der neuen Ausgangslage im Forum Sumiswald halten Präsident Ruedi Nyffenegger und das OK der AVANTI 23 an der Durchführung der Gewerbeausstellung fest. · Bild: Walter Ryser

12.01.2023
Emmental

Avanti findet trotz neuer Ausgangslage statt

Dass ein Teil des Forums Sumiswald zu einem Integrationszentrum für Flüchtlinge umgenutzt wird, hat auch Auswirkungen auf die Gewerbeausstellung AVANTI 23 vom 31. März bis 2. April. Doch OK-Präsident Ruedi Nyffenegger beruhigt und sagt: «Das gesamte OK ist bereit, den Anlass wie geplant durchzuführen und die erforderlichen Anpassungen vorzunehmen.»

Sumiswald · Im Dezember informierte der Verwaltungsrat der Forum Sumiswald AG zusammen mit der Gemeinde, dass auf Anfang Jahr 2023 ein Teil des Sportzentrums in ein Integrationszentrum für Flüchtlinge umgenutzt werden soll. Geplant ist, dass ab Februar rund 250 Flüchtende aufgenommen und betreut werden. Geplant ist seit längerem aber auch, dass vom 31. März bis 2. April im Forum die Gewerbeausstellung AVANTI 23, mit über 70 Ausstellenden, stattfinden soll.
OK-Präsident Ruedi Nyffenegger zeigte sich auf Anfrage genauso überrascht von der Entwicklung beim Forum wie viele Sumiswalder auch. «Ja, für uns kam diese Wende überraschend. Wir wurden zwar Mitte November über die neusten Pläne des Verwaltungsrats informiert, dennoch haben wir mit einer solchen Entwicklung nicht gerechnet», erwähnt er.

Festwirtschaft jetzt in einem Zelt
Man habe aber schnell realisiert, dass sich durch die neue Situation für die Durchführung der Gewerbeausstellung nicht viel ändere. Der grösste Teil der Räumlichkeiten stehe für die Avanti weiterhin zur Verfügung, einzig auf das Auditorium müsse man verzichten, betont der 64-jährige Technische Betriebsleiter. Für die Festwirtschaft habe eine neue Lösung gesucht werden müssen, weil mit dem Integrationszentrum die Gastroräumlichkeiten im Forum nicht mehr zur Verfügung stünden. Allerdings sei schon zuvor klar gewesen, dass dieser Bereich für die Avanti-Festwirtschaft wohl zu klein gewesen wäre. Man habe mit dem Ausweichen ins Hallenbad spekuliert, nun aber von den zuständigen kantonalen Behörden eine Absage erhalten, weil hier die Fluchtwege nicht gewährt seien.

Festwirtschaft auf dem Tennisplatz
Deshalb sei nun geplant, draussen auf dem Tennisplatz ein Zelt aufzustellen und darin die Festwirtschaft zu betreiben. Noch müssten letzte Abklärungen getroffen werden, doch Ruedi Nyffenegger ist zuversichtlich, dass dieses Vorhaben umgesetzt werden kann. Der OK-Präsident sieht in dieser Variante sogar Vorteile, «denn dadurch bestehen kaum noch Berührungspunkte mit dem Integrationszentrum und dessen Bewohnern. Auch finanziell entstehen für uns keine Mehrkosten, weil wir gewisse Infrastrukturen im Forum nicht mehr nutzen und andere wiederum, wie die WC-Anlagen, können wir sogar gratis nutzen.»
Natürlich seien mit der neuen Ausgangslage auch gewisse Ängste und Unsicherheiten rund um die Gewerbeausstellung entstanden, gibt der OK-Präsident zu verstehen. Aber auch in diesem Punkt gibt er Entwarnung. «Die Betreiberfirma des Integrationszentrums, die ORS Service AG, hat uns zugesichert, dass während der Phase der Gewerbeausstellung mehr Personal zur Betreuung der Flüchtlinge zur Verfügung stehen wird, damit unser Anlass durch den gleichzeitigen Betrieb des Integrationszentrums nicht beeinträchtigt wird.»

Attraktive Ausstellung ist garantiert
So könne man den Ausstellern die vereinbarten Rahmenbedingungen und Infrastrukturen uneingeschränkt zur Verfügung stellen und den Besuchern weiterhin eine attraktive Ausstellung garantieren. Dennoch habe man den Rückzug eines Ausstellers zur Kenntnis nehmen müssen, der unter den neuen Voraussetzungen nicht mehr an der AVANTI 23 teilnehmen will, bedauert Nyffenegger. Für das OK sei indes eine Verschiebung oder gar Absage des Anlasses nie ein Thema gewesen. «Wir haben uns ausführlich darüber unterhalten und das gesamte OK war einhellig der Meinung, den Anlass wie geplant durchzuführen und die erforderlichen Anpassungen vorzunehmen», gibt Ruedi Nyffenegger zu verstehen. Man sei der Meinung gewesen, dass in dieser Situation das Gewerbe geschlossen hinter der Ausstellung stehen müsse. Denn in erster Linie gehe es darum, dass sich die Unternehmen gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten präsentieren, positionieren und auf sich aufmerksam machen sollten. Natürlich habe die eingetretene Wende im Forum zu einem Mehraufwand für das OK geführt. «Doch dafür waren wir bereit, noch etwas mehr Manpower zu investieren», bemerkt Ruedi Nyffenegger, der heute, knapp zehn Wochen vor dem Anlass, mit Erleichterung feststellen kann, dass man sich mit den Vorbereitungen auf Kurs befindet. «Es geht nun darum, die Planung anzupassen und zu verfeinern und anschliessend die entsprechende Bewilligung einzureichen. Natürlich sind wir nun zeitlich etwas knapp dran, doch wir haben diesbezüglich bereits mit der Regierungsstatthalterin Kontakt aufgenommen», erläutert der OK-Präsident abschliessend.

Von Walter Ryser