Bei Flimmers zappt das Publikum nicht weg
Der Turnverein Huttwil hatte mit der Turnervorstellung «total tv» grossen Erfolg. Rund 1400 Zuschauer verfolgten im Campus Perspektiven das ganz eigene Fernsehprogramm der Familie Flimmer während drei Vorstellungen.
Das «Dinehocki-Wätter» spielte mit. Die Leute besuchten in Scharen das Fernsehprogramm der Familie Flimmer, welches von Freitag bis Sonntag dreimal im Campus Perspektiven vom Turnverein Huttwil präsentiert wurde. «Unsere Show gefiel. Ich erhielt nur positive Feedbacks», meinte OK-Präsidentin Christa Burkhardt. «Ausser einigen Details lief alles wie am Schnürchen», sagte Burkhardt. Die Samstagsvorstellung stellte mit 520 Personen in der gestuhlten Sporthalle sogar einen Rekord in der jahrzehntelangen Turnervorstellungs-Geschichte des Turnvereins Huttwil auf.
Eigenes Sketchprogramm
Das Echo des Publikums war einstimmig. Die Besucher sprachen von einem vielseitigen und kurzweiligen Programm. Der bunte Mix von turnerischen Darbietungen und lustigem Schalk vor dem Flimmerkasten war in der Tat abwechslungsreich. Seit jeher lockert der über 400 Mitglieder zählende Turnverein Huttwil seine im Zweijahres-Turnus ausgetragene Turnervorstellung mit einem humorvollen Rahmenprogramm auf. Auch bei der Show «total tv» sorgten die Laienschauspieler mit ihren Sketchen und Videoeinspielungen zwischen den zwölf Turnnummern für Schenkelklopfer. Im Haushalt der schlimmen Familie Flimmer drehte sich alles um den Fernseher. Das chaotische Ehepaar Flimmer mit dem schwerhörigen Grosi und den zappeligen Kindern überzeugte. Besondere Klasse hatte der Sketch mit dem Feuerwerk an bekannten TV-Werbe- und Sendungsslogans. Ausserdem waren in selbstgedrehten Videos die Tagesschau direkt aus der Brunnenplatz-Begegnungszone, die Eigenvariante des Bachelors oder der geniale Snickers-Werbespott zu sehen.
«Sandmännli» meets Topmodel
Turnerisch umfasste die Fernsehshow ein buntes Bukett aus Geräteturnen, Gymnastik, Aerobic und Showtanz. Putzig waren die «Sandmännli» des Elki und Kitu bettfertig in «Pischis». Einen heftigen Autocrash zelebrierten die «Super Marios». Die älteren Jugi-Knaben präsentierten im «Sportaktuell» Rudern, Unihockey, Leichtathletik, Steinstossen und krönten am Ende sogar noch den Schwingerkönig. Die jüngeren Mädchen liessen in ihrer Kochsendung Weihnachtsstimmung aufkommen, während die älteren Girls als tanzende «Germany’s next Topmodels» gefielen. Die Geräteriege präsentierte zwei Nummern. Sowohl die Show am Stufenbarren und Boden wie auch die mit Tramp-Sprüngen angereicherte Darbietung an den Schaukelringen liessen das Publikum aufgrund der Akrobatik aber auch der Geschmeidigkeit und Eleganz staunen. Einen besonderen Farbtupfer, ja sogar einen Hauch Magie zauberten die integrierten Showeinsätze mit LED-Leuchtkostümen in die Sporthalle.
Etwas für die Augen
Die Frauen powerten im «Workout» mit viel Gymnastik zu Nostalgie-Einspielungen (Skiturnen mit Bernhard Russi und Workout mit Jane Fonda) und einem ultimativen «Füdliwackler» zum Finale. Die Aerobic-Kleinformation brannte tanzend ein Feuerwerk zu Musikvideos ab, während die schick herausgeputzte Aerobic-Grossformation eine aufwändige und sehr gelungene «Bachelor»-Show zeigte. Die Männerturner sorgten mit ihrem Melkstuhlrock in Schwingerhemden in der Darbietung «Bauer, ledig, sucht …» für einen Glanzpunkt der TV-Produktion. Zum Finale vermittelte die Aktivriege im Werk «James Bonds Baywatch» Krimi- und Strand-Stimmung. Die Tanzeinlagen wurden mit viel Showelementen und einer speziellen Leuchtstab-Einlage ergänzt. Der lang anhaltende Applaus des Publikums am Ende zeigte es: Das Turnverein-Fernsehprogramm gefiel. Niemand zappte weg. Und niemand vermisste «Das Supertalent», «Spiel für dein Land» oder «Adam sucht Eva» –die aktuellen Blockbuster im «echten» Fernsehen. slh