Bei ihm dreht sich alles um den Sport
Ein Leben für den Sport. Das trifft auf Thomas Kunz zu. Der 51-jährige Langenthaler ist als Sportlehrer tätig und zusätzlich versieht er das Amt des Sportbeauftragten der Stadt Langenthal. «Es ist mein Ziel, dem Sport in Langenthal einen noch grösseren Stellenwert zukommen zu lassen», sagt Kunz, wohl wissend, dass das in Langenthal in erster Linie eine Frage des zur Verfügung stehenden Geldes ist.
Seit rund acht Jahren werden am Bundesamt für Sport (BASPO) in Magglingen Sportkoordinatoren ausgebildet. Sie sind die Drehscheibe für die Bewegungs- und Sportförderung in den Gemeinden und Regionen. Einer der ersten Absolventen dieses Lehrganges war der Langenthaler Thomas Kunz, der im 60-Prozent-Pensum als Sportbeauftragter der Stadt Langenthal tätig ist. Daneben ist der 51-jährige zweifache Familienvater noch an der Kantonsschule Seetal in Baldegg als Sportlehrer beschäftigt. Sein beruflicher Werdegang hat sich geradezu abgezeichnet, sagt doch Thomas Kunz, dass er sich schon immer gerne bewegt habe, seit Jahren Volleyball spiele, aber auch viel mit dem Bike unterwegs sei.
Musik oder Sport?
In der Ausbildungszeit habe er einen schwierigen Entscheid fällen müssen, erwähnt er, habe er sich doch zwischen Sport und Musik entscheiden müssen. Kunz ist nämlich auch ausgebildeter Instrumentallehrer und hat eine Zeitlang Klavier- und Saxophon-Unterricht erteilt. Doch bei ihm dreht sich mittlerweile alles um den Sport, zumindest seit 2011, als er die Stelle des Sportbeauftragten der Stadt Langenthal antrat und anschliessend gleich die Ausbildung als Sportkoordinator absolvierte.
Noch heute erinnert er sich gerne an den Lehrgang in Magglingen zurück und spricht von einer «lässigen Ausbildung, die ich da absolvieren konnte». Noch heute würden Kontakte zu andern Absolventen bestehen, die für ihn sehr wertvoll seien. Jedes Jahr finde ein Netzwerktag der «Ehemaligen» statt, wo man sich untereinander austausche und wertvolle Erfahrungen weitergebe. Beim Blick auf das Aufgabengebiet des Langenthaler Sportbeauftragten stellt sich unweigerlich die Frage, weshalb für diese Stelle bloss ein 60-Prozent-Pensum definiert ist? Das Aufgabengebiet ist nämlich komplex und äus-serst vielfältig. Dieses umfasst unter anderem die Vorbereitung von Gesuchen und Geschäften, die Führung des Sekretariats der Sportkommission, das Verfassen von Vernehmlassungsantworten und Stellungnahmen zu sportpolitischen Fragen zuhanden der zuständigen Behörden, die Organisation und Überwachung einer optimalen Verwaltung und Vermietung der öffentlichen Sportanlagen oder das Initiieren und Beaufsichtigen von Bewegungs- und Sport-Angeboten in der Stadt Langenthal.
Stellenwert des Sports erhöhen
Weil die Stadt Langenthal seit Januar dieses Jahres mit Daniel Ott wieder über einen Vorsteher im Amt für Bildung, Kultur und Sport verfügt, werde seine Stelle per Januar 2017 sogar wieder auf 40 Stellenprozente gekürzt, erwähnt Thomas Kunz, der jedoch überzeugt ist, dass das Amt als Sportbeauftragter der Stadt ausbaufähig ist, «nicht zuletzt, weil die aktuelle Sportentwicklung in der Stadt auch für uns ein beträchtliches Arbeitsvolumen erzeugt.» Nichts desto trotz, ob 40 oder 60 Prozent, seinen Job findet Thomas Kunz auf alle Fälle höchst interessant. Den Kontakt zu den Sportvertretern, aber auch zu den Schulen schätzt er bei seiner Tätigkeit sehr. Wertvoll sei auch die Netzwerkpflege über die Stadt hinaus, «weil alle Gemeinden und Städte mit ähnlichen Problemen konfrontiert sind und man sich dadurch gegenseitig mit Informationen und Ratschlägen helfen kann.»
Schwerpunktthemen seiner Tätigkeit bildeten die Sportförderung und Sport-Entwicklungsplanung. Hier stelle er fest, dass vieles bloss eine Frage des Geldes sei. «Wer und wie bezahlt man neue Infrastrukturen und Materialien und wie nutzt man diese am besten», seien die häufigsten Fragen, mit denen man konfrontiert sei. Sobald das Thema Finanzierung zur Sprache komme, werde die Behandlung von Themen sofort problematischer, weiss Thomas Kunz aus eigener Erfahrung. Ungeachtet dieser Tatsache verrichtet er seine Arbeit mit viel Herzblut. Denn mit der Schaffung seiner Stelle habe die Stadt gezeigt, dass sie den Stellenwert des Sportes hoch einstuft. Nun wolle er dieses Ansinnen noch vermehrt gegen aussen tragen und in der Bevölkerung verankern, damit kommende Sport-Projekte bei den Langenthalern eine hohe Akzeptanz geniessen. Deshalb fordert er die Bevölkerung auf, Anliegen und Wünsche beim Sportbeauftragten zu deponieren, «weil wir in Langenthal auch im Bereich Sport noch viel bewegen möchten».
Von Walter Ryser