• Präsidentin Judith Ulli freut sich auf das heutige Jubiläum. · Bild: Leroy Ryser

27.04.2018
Langenthal

Bekanntschaften fördern, sozial engagieren

Der Soroptimist Club Langenthal wird am heutigen Samstag 50 Jahre alt. Dieser Event wird unter anderem mit einem Präsentationsstand in der Marktgasse gefeiert. Der ausschliesslich für Frauen zugängliche Serviceclub will in einem anregenden Miteinander in eine spannende Zukunft gehen.

Service-Clubs gibt es mittlerweile zahlreiche. Kiwanis, Lions und Rotary sind die wohl bekanntesten, während «Soroptimist» etwas weniger bekannt scheint. Dabei ist die Organisation weltweit tätig, hat sogar beratenden Einsitz im Europarat und in der UNO. Während alle vier in Langenthal einen Regional-Club beheimatet haben, lässt sich einer davon am heutigen Tag speziell herausheben. Am 28. April 1968 wurde nämlich der Soroptimist Club Langenthal gegründet, weshalb heute in der Marktgasse Jubiläum gefeiert wird. Geplant ist, die Vereinigung mit einem Stand in der Marktgasse vor dem Kunsthaus zwischen 8 und 12 Uhr zu präsentieren. Prominent vorgestellt werden dabei auch dessen regionale, nationale und internationale Engagements.

Von Bekanntschaften profitieren
Dabei sollen Besucher vor allem erfahren, was Soroptimist ist und tut. «Wir sind eine Organisation für Frauen in beruflich verantwortungsvollen Positionen», umschreibt Judith Ulli. Sie ist in diesem Jahr Präsidentin des Langenthaler Regionalclubs und gehört diesem seit 10 Jahren als Mitglied an. Auch in Langenthal sei das Feld der Mitglieder sehr breit gefächert. Von Hausfrauen über Ärztinnen, Architektinnen und Fotografinnen seien viele Berufe mit dabei, mit einer Beschränkung von zwei Personen pro Arbeitsgebiet. Die Stellung der Frau in der Gesellschaft ist ein zentrales Thema, daneben geht es darum, von Begegnungen und Bekanntschaften zu profitieren – und sich sozial und gemeinnützig zu engagieren. Ein berufliches Netzwerk zu formen ist dabei ein positiver Nebeneffekt.
Soroptimist setzt sich zudem international bis hin zu regional in unterschiedlichen Feldern – beispielsweise Menschenrechte, Bildung und Kultur oder Gesundheit und Ernährung – ein. Wer Mitglied ist bezahlt einen Beitrag, wovon jährlich die Dachorganisation – die Soroptimist Union Schweiz – sowie einzelne ausgewählte Projekte unterstützt werden. Das gilt in Langenthal unter anderem für «ToKJO», «die Zauberlaterne» oder die Ludothek, auch wurden schon Frauen mit Kursgeldern unterstützt, die weder lesen noch schreiben können, um den sogenannten Illetrismus zu bekämpfen. Daneben treffen sich die Mitglieder monatlich zu einem Meeting mitsamt Referat zu einem ausgewählten Thema. Ausserdem führen sie gemeinsame Ausflüge durch. «Wir haben in jedem Jahr ein paar Highlights in unserem Kalender», promotet Judith Ulli den Regional Club Langenthal. Ganz besonders seien auch internationale Events wie der Besuch in Istanbul beim Unionskongress oder das Dreiländertreffen in Thun.

Verbindende Anlässe
Gerade in diesem Jahr ist rund ums Jubiläum auch noch eine Reise nach Luzern mitsamt Schifffahrt und Besuch im Richard-Wagner-Museum geplant. «Solche Anlässe sind verbindend und anregend», sagt Judith Ulli und spricht von einem spannenden Clubleben. Dieses soll auch am heutigen Samstag nach der Präsentation in der Marktgasse clubintern zelebriert werden, gemeinsam würdigt man die sechs noch lebenden Gründungsmitglieder, die von den Anfängen des Regionalclubs Langenthal erzählen. «Damals zählte der Soroptimist Club Langenthal 19 Mitglieder, 50 Jahre später ist die Anzahl auf doppelt so viele Mitglieder gewachsen», weiss Judith Ulli weiter.
Das heutige Jubiläum soll indes vor allem ein Innehalten und ein Freude haben sein. «Wir dürfen mit Freude auf das Geschaffte zurückblicken», sagt die Präsidentin, die selbst als Heilpädagogin in Aarwangen unterrichtet. Der Verein sei weiterhin lebendig und sehr aktiv, und das solle er auch in Zukunft bleiben. Dafür wollen die Soroptimisten mit der Zukunft mitgehen und Veränderungen offen angehen. Bleiben aber soll indes vor allem eines: Das Miteinander wird der soziale, engagierte Verein für berufstätige Frauen auch weiterhin pflegen.

Von Leroy Ryser