• Für das Bergrestaurant Ahorn Alp wird auf den 1. April 2022 ein neuer Pächter gesucht. · Bilder: Marianne Ruch

  • Natascha Roos möchte in Zukunft mehr Zeit für ihre Familie haben.

12.08.2021
Oberaargau

Bergrestaurant Ahorn Alp sucht neue Pächter

Das Pächter-Paar Natascha und Reto Roos verlassen das Bergrestaurant Ahorn Alp per Ende März 2022. Ein Mix aus mehreren Gründen liess das junge Wirte-Paar die Entscheidung treffen, dem «Ahorn» auf Wiedersehen zu sagen. Die Ahorn Alp Genossenschaft sucht per 1. April 2022 neue Pächter.

Eriswil · Im Februar 2018 hat Natascha Roos das Bergrestaurant Ahorn Alp als Pächterin übernommen. Sie hatte schon immer den Wunsch, einen Gastbetrieb zu übernehmen. Das galt auch für die zu dem Zeitpunkt noch zukünftigen Schwiegereltern Antoinette und Peter Roos, den Eltern von Reto Roos. Natascha Roos arbeitete vorher im Engadin als Direktionsassistentin. Der Liebe zu Reto Roos wegen kam sie zurück in unsere Gegend. Reto Roos hatte zu dieser Zeit bereits ein Tuck-Tuck Unternehmen, einen mobilen Catering Service. Und so kam es, dass Natascha Roos mit tatkräftiger Unterstützung von Reto, Antoinette und Peter Roos das Ahorn in Pacht nahm.
Die Schwiegereltern wohnten von Anfang auf dem Ahorn, Natascha und Reto Roos wohnen in Schötz in einem Mietshaus. Der Weg von Schötz aufs Ahorn war nie ein Problem, und die Aufteilung, dass die Eltern am Morgen für den Start vor Ort waren, war eine gute Lösung. Doch seit Februar 2018 ist einiges passiert. Natascha und Peter Roos haben geheiratet und vor 16 Monaten kam ihre Tochter auf die Welt. «Dies ändert so einiges im Leben», erzählt Natascha Roos.

Mix aus mehreren Gründen
Mehrere Gründe liessen das Pächter-paar die Entscheidung treffen, das «Ahorn» zu verlassen. «Es war ein Prozess, die Entscheidung ist nicht von einem Tag auf den anderen gefallen», hält Natascha Roos fest. Einerseits sei es ein grosses Problem, qualifiziertes Personal zu finden.
Auf mehrere Inserate hin haben sie kaum oder gar keine Bewerbungen erhalten. Anderseits möchten die Schwiegereltern nun auch nach all den Arbeitsjahren ihren Ruhestand geniessen können. Beide sind bereits pensioniert. Auch die Corona-Zeit war nicht einfach. Die Camper, denen Natascha und Reto Roos Stellplätze und Essen anboten, haben sie durch die schwierige Zeit gerettet, und doch war es sehr mühsam. Nie wusste man, kann und darf man jetzt öffnen, und unter welchen Bedingungen es möglich ist. Ein wichtiger und grosser Grund sei aber, dass die Familienzeit zu kurz kam. «Entweder war Reto auf dem ‹Ahorn› und ich in Schötz bei unserer Tochter, oder umgekehrt», erklärt sie. Sie hätten sich sozusagen die Türklinke und das Kind jeweils in die Hand gegeben.
Auf die Dauer belaste dies und sei nicht das Ziel einer Familie. Die Zeit auf dem Ahorn möchten sie aber nicht missen. Sie hätten eine gute Zeit gehabt, viele nette Menschen kennengelernt und viele Erfahrungen gesammelt. All diese guten Eindrücke nehmen sie nun mit. «Wir gehen traurig und doch irgendwie auch freudig», gesteht Natascha Roos. Die Zukunft werde es zeigen. Reto Roos führe sein Tuck-Tuck weiter, und was Natascha Roos machen wird, das stehe noch in den Sternen. «Als erstes werde ich mein Dasein als Mutter und Hausfrau geniessen», sagt sie und lächelt.

Neue Pächter gesucht
Gottfried Ruch, der Präsident der Ahorn Alp Genossenschaft, bedauert, dass Familie Roos die Pacht aufgibt. «Wir hatten mit Familie Roos gute Pächter. Das Verhältnis mit ihnen war stets gut und freundschaftlich, und sie haben das Restaurant gut geführt», stellt Gottfried Ruch klar. «Nun hoffen wir, dass wir auf den 1. April 2022 neue gute Pächter finden», sagt er. Das Restaurant ist in einem guten Zustand und die neuen Wirtsleute können einfach starten. Noch bis Ende Februar 2022 ist das Bergrestaurant Ahorn Alp geöffnet. Im März wird geputzt und anschliessend könnte an neue Pächter übergeben werden.
Falls alles so läuft, wie es sich die Alpgenossenschaft vorstellt, könnte das Restaurant Ahorn Alp, welches Platz für 150 Gäste bietet, ab 1. April 2022 wieder geöffnet werden. Zudem verfügt es über 120 m² Sonnenterrasse und 23 Schlafplätze. Eine Bewilligung für Camper-Stellplätze ist vorhanden.

Gut zu wissen
Interessierte melden sich bei Daniel Hess, Eriswil; Telefon 062 966 05 36.

Von Marianne Ruch