• Mit der Teilnahme an der Tour de Suisse 2024 erlebte der Dürrenrother Christoph Janssen sein bisheriges Karrieren-Highlight. Nun sammelt er mit dem speziellen Event «Böbi’s Fritze-Flitzete» Geld für die Mitfinanzierung der Saison 2025. · Bild: zvg

15.11.2024
Sport

«Böbi’s Fritze-Flitzete» steht bevor

Der Dürrenrother Christoph Janssen hat sein

erstes Profijahr als Strassenradsportler absolviert. Zum Abschluss plant er ein spezielles Sponsorenrennen. Am 23. November 2024 fährt er während sechs Stunden von Hornbach auf die Fritzenfluh und wieder runter. Damit will er seine Rennkosten für 2025 mitfinanzieren.

Radsport · Der 24-jährige Dürrenrother Christoph Janssen blickt auf ein erfolgreiches erstes Jahr auf Strassenradsport-Profiebene zurück. Nachdem ein Mitmachen an der «Tour de Romandie» wegen einem Formfehler nicht zustande kam, erlebte der talentierte Dürrenrother neben Rennerfolgen an der Berner Rundfahrt oder am GP von Gippingen im Sommer ein erstes Karrieren-Highlight. Janssen durfte erstmals an der «Tour de Suisse» teilnehmen. «Trotz des letzten Zwischenrangs in der Schlussetappe und des zweitletzten Ranges in der Gesamtwertung bin ich stolz auf meine Leistung während den acht Tour-Tagen», sagt Christoph Janssen rückblickend. «Normalerweise bin ich nicht der Typ Rennfahrer, der nur zum «Mitfahren» am Start steht. Wenn ich starte, dann will ich mich zeigen, meine Fähigkeiten unter Beweis stellen und mich aus der Masse herausheben», so Janssen. Doch auf Stufe «World Tour» ist für einen jungen Strassenfahrer eben bereits das Durchkommen ein Erfolg. Während der dritten Etappe gelang es Christoph Janssen allerdings, ins Rampenlicht zu rücken. «Ich gehörte einer Fünfer-Fluchtgruppe an, welche über mehrere Stunden vorausfuhr. Die dabei erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit von 49,8 km/h war unglaublich. In den Bergen musste ich dann aber schnell feststellen, das die World-Tour-Bergfahrer allesamt auf einem anderen Niveau kletterten als ich», so der Dürrenrother.

Selbstfindung in den Bergen
Nach dem Jahreshighlight stand Christoph Janssen im August an der «Tour of Bitwa» in Polen und im September an den Kermis-Rennen in Belgien und am «Giro della Friuli Venezia Giulia» im Einsatz. Anschliessend begab sich der Fahrer des Teams «XSpeed United Continental» in die Off-Season, die allerdings nur drei Oktober-Wochen dauerte. «Zeit, um sich zu erholen und mal etwas anderes zu tun, als Rad zu fahren. Ziel ist es, dem Körper und vor allem auch dem Geist Zeit zu geben, sich vom anstrengenden Rennalltag zu erholen, um anschliessend wieder mit vollem Elan und Fokus auf die kommende Saison hin zu trainieren», erklärt Janssen. «Und ich wollte in die Schweizer Berge, da mir die Reiserei das ganze Jahr über deutlich aufzeigte, wie wichtig mir dies ist. So nutzte ich die velofreie Zeit zu einem kleinen Abenteuer.» Nur mit einem Rucksack machte sich Janssen auf, den knapp 3000 Meter hohen Gipfel «Wildgärst» im Berner Oberland zu erklimmen. Hoch oben in 30 cm tiefem Neuschnee verbrachte er auf einer Luftmatratze die Nacht. «Trotz bissiger Kälte: Die Ruhe, die Abgeschiedenheit, Schönheit und Einfachheit boten mir die ideale Umgebung zur Entspannung und Selbstfindung», sagt Janssen. Dieser Trip stellte eine Herausforderung dar. «Wenn ich stets in meiner Komfortzone verweile, werde ich Mühe haben, mich zu verbessern. Wenn ich aber die Herausforderung suche, mich bewusst ins Unbekannte stürze und meine Grenzen teste, muss ich mich verbessern und weiterentwickeln, um diese Herausforderungen meistern zu können.» Im November hat Christoph Janssen das harte Wintertraining aufgenommen, um die angesprochenen Verbesserungen voranzutreiben.

Spezieller Event auf der Fritzenfluh
Für die Saison 2025 hat Christoph Janssen ein neues Projekt lanciert. «Ich möchte die Kosten für das Trainingslager und die Lizenz von Swiss Cycling sowie die Aufwände für betreute Mental- und Krafttrainings auf eine ganz besondere Weise finanzieren», so Janssen. Am Samstag, 23. November 2024, fährt Christoph Janssen dafür ab 10 Uhr während sechs Stunden die 1,47 km lange Strecke von Hornbach auf die Fritzenfluh hoch (121 Höhenmeter) und anschliessend wieder runter. Interessierte können «Böbi», wie Janssen in der Radszene genannt wird, mit einem Runden-, einem Höhenmeter- oder einem Fixbetrag unterstützen (Details siehe Link). «Natürlich freue ich mich über jeden Batzen. Aber es freut mich auch, wenn ein paar Leute am 23. November einfach ein paar Runden mit mir mitfahren», so Janssen. Der Anlass «Böbi’s Fritze-Flitzete» ist sicher auch zum Zuschauen ein Erlebnis. Der an diesem speziellen Tag zusammenkommende Betrag wird den jungen Dürrenrother speziell motivieren, im Jahr 2025 Vollgas zu geben. Er wird dies im deutschen Profi-Team «My Velo Pro Cycling» tun, zu welchem er kürzlich gewechselt hat. Es besteht aus Rennfahrern aus Deutschland und der Schweiz. 

Von Stefan Leuenberger