Bunte Fasnacht begeistert das Publikum

Was für ein Comeback der Huttwiler Fasnacht: Bei trockenem Wetter und angenehmen Temperaturen begeisterte das bunte

Narrentreiben tausende Fasnächtler und Zuschauer. Das Konzept mit einer Strassenfasnacht auf dem Brunnenplatz fand Anklang.

Bei der Fasnachtsvereinigung Huttwil war in den Tagen vor der Huttwiler Fasnacht eine gewisse Anspannung spürbar. Verständlich, denn erstmals nach vier Jahren fand wieder eine reguläre Fasnacht ohne Einschränkungen statt und zudem wurde das Konzept auf die Austragung 2023 hin erneuert. Dabei setzten die Verantwortlichen voll auf eine Strassenfasnacht, mit Zentrum Brunnenplatz. Dieser wurde entsprechend gestaltet mit Bars und Verpflegungsständen, einer Bühne vor der Kirche für Auftritte der Guggenmusiken sowie einer Beleuchtung für die Abendstunden.

Konzertbühne hat sich bewährt
Grosse Erleichterung dann am Sonntagmorgen bei Jacqueline Flückiger, Präsidentin der Fasnachtsvereinigung Huttwil, die erfreut zur Kenntnis nehmen durfte, dass die Huttwiler Fasnacht ein grandioses Comeback feierte und die Neuerungen bei Fasnächtlern und Publikum Anklang fanden. «Der Aufwand, den wir betrieben haben, war riesig, aber er hat sich gelohnt. Die Fasnächtler waren sehr zufrieden und wir sind überglücklich», betonte sie.
Vor allem der in den Nachtstunden beleuchtete Brunnenplatz sei sehr gut angekommen, aber auch das Konzept mit der Konzertbühne, auf der in regelmässigen Abständen Guggenmusiken auftraten, wusste zu gefallen. «Das hat dazu geführt, dass auf dem Brunnenplatz immer etwas lief, Fasnächtler und Zuschauer pausenlos unterhalten wurden und mitfeiern konnten», erwähnt Jacqueline Flückiger.
Als guter «Schachzug» erwies sich aber auch der Umzug des Schnitzelbank-Abends vom «Städtlisaal» in den Saal des reformierten Kirchgemeindehauses, der aufgrund seiner Grösse eine gediegene, gemütliche Atmosphäre ausstrahlte und dadurch für die auftretenden Gruppen eine gute Ambiance bildete. Einmal mehr sorgte die Huttwiler Schnitzelbankgruppe «Buebeglünggeler» für den Höhepunkt des Abends, denn mit ihren humorvollen Versen wussten sie das Publikum zu begeistern. Die fünfköpfige Truppe machte sich lustig über das Tempo-30-Regime in Huttwil, die Energie-Sparmassnahmen des Gemeinderates oder über den Winterdienst des Huttwiler Werkhofes. Damit war die Huttwiler Fasnacht 2023 definitiv lanciert.

Altbekannte und neue Teilnehmer
Das eigentliche Highlight bildete dann einmal mehr der Umzug am Samstagnachmittag. Das milde und trockene Wetter lockte tausende Schaulustige an, die entlang der Strasse durch das «Städtli» dem Narrentreiben beiwohnten. Mit 33 Gruppen umfasste der Huttwiler Umzug lediglich zwei Gruppen weniger als der Langenthaler Fasnachts-Umzug eine Woche zuvor. Einmal mehr gelang es den Verantwortlichen der Fasnachtsvereinigung Huttwil, Wagen-Cliquen und Guggenmusiken aus der ganzen Schweiz anzulocken. Darunter befanden sich viele Teilnehmer, die seit Jahren nach Huttwil reisen wie beispielsweise die Guggenmusik «Sträggelebrätscher» aus Strengelbach (AG), die 1980 gegründet wurde und die Auftritte in Deutschland, Luzern, dem Welschland und traditionell auch in Huttwil absolvieren. Aber auch die «Sörchle Gugge» aus Trimbach nimmt seit 2000 immer am Huttwiler Fasnachtsumzug teil.
Daneben gab es aber auch Umzugs-Teilnehmer, die erstmals in Huttwil zu sehen waren, wie die Aargauer «Bettfäger», eine neu gegründete Gruppe, die mit einem grossen Sujet-Wagen («es wird bout») anwesend war. Ebenfalls Premiere in Huttwil feierten die «Chäslochbrätscher» aus Deitingen (SO), die 35 Mitglieder umfasst und 1985 gegründet wurde. «Viele Wagen-Sujets waren einfach gigantisch. Ich war erstaunt, was da alles geboten wurde», zeigte sich auch Jacqueline Flückiger beeindruckt.

Von Walter Ryser