• Hinten von links: Markus Roth, Ueli Werren, Marc Häusler. Vorne die beiden Geehrten, Mathias Flückiger und Christine Badertscher. · Bild: Barbara Heiniger

26.11.2019
Oberaargau

Christine Badertscher und Mathias Flückiger wissen, wo ihre Wurzeln sind

An einer sehr persönlich gestalteten Feier ehrte die Einwohngemeinde Madiswil zwei herausragende Madiswiler Persönlichkeiten. Mountainbike Vizeweltmeister Mathias Flückiger und Nationalrätin Christine Badertscher standen im Mittelpunkt des Anlasses. Regierungsstatthalter Marc Häusler sowie Ueli Werren, Gemeindepräsident, hielten die Laudatio. Die musikalische Umrahmung machten die Musikgesellschaft Madiswil und die vereinigten Madiswiler Chöre. Die Bevölkerung war zu einem «Apéro riche»

eingeladen.

Madiswil · Die Stimmung war festlich und fröhlich in der Linksmäderhalle im Dorfzentrum. Zahlreich fanden sich die Einwohnerinnen und Einwohner von Madiswil zur Feier ein. Alle waren sich der Besonderheit des Zusammenkommens bewusst. Sogar der Verkehrsdienst-Feuerwehrmann meinte: «Das gibt es wohl kaum nochmals.»
Alle zeigten sich stolz auf Christine Badertscher und Mathias Flückiger, deren Engagements und Aktivitäten national und international ausstrahlen. Dies war auch bei den zahlreichen persönlichen Gratulationen für die erfolgreichen Persönlichkeiten zu spüren. Markus Roth, Vizegemeindepräsident, führte gekonnt und mit einer Prise Humor durchs Programm.
Auf der Bühne standen zwei Stühle aus der «Schlossstube» vom Linksmähder-
Theater bereit, um den Geehrten den richtigen Platz zu bieten.

«Radfahren ist ein grosser Teil der Zukunft»
Gemeindepräsident Ueli Werren begrüsste die Anwesenden und hielt die Laudatio für Mathias Flückiger, Vizeweltmeister im Mountainbike. «Als Vertreter einer sehr populären Sportart ist Mathias auch ein Botschafter für die Gemeinde Madiswil. Radfahren ist ein grosser Teil der Zukunft. Es muss so sein. Es läuft etwas falsch in einer Gesellschaft, die mit dem Auto zum Training ins Fitnessstudio fährt», sagte der Gemeindepräsident.
2019 war für Mathias Flückiger die bisher erfolgreichste Saison. Mit dem Gewinn der Silbermedaille an der WM in Kanada hat er sein Meisterstück abgeliefert, obwohl er mit der Panne von einem platten Reifen kämpfen musste. «Du fährst Passagen, wo andere noch zu Fuss Mühe haben, mit einer unglaublichen Leichtigkeit. Dein Fahrstil bereitet allen Zuschauern viel Freude. Du fährst immer am Limit. Das ist dir vielleicht an der WM zum Verhängnis geworden. Ich hoffe sehr, dass nach einer leisen Enttäuschung die Freude über die Silbermedaille überwiegt. Du hast Grossartiges geleistet», meinte Ueli Werren zum Geehrten.
Mit einigen Anekdoten rund um Kindheit und Jugend sowie seit der Lehre als Maschinenmechaniker in der Firma Avesco, die ersten Erfolge unter anderem als Schweizer- und Europameister bei den Junioren, zeigte der Gemeindepräsident die Disziplin und den Durchhaltewillen des heutigen Profisportlers auf.
Immer wieder versuche Mathias Flückiger, auf neuen Wegen zu gehen. Bei einigen kurzweiligen Fragen durch Ueli Werren wurde aber das Ziel des Mountainbikers für das nächste Jahr klar: Die Teilnahme an Olympia in Tokio. Am Montag, 27. Juni 2020, möchte er eine (Gold-) Medaille gewinnen.
Mit Stolz hielt Regierungsstatthalter Marc Häusler die Laudatio für Christine Badertscher. Er bezeichnete die erste Nationalrätin im Oberaargau als Brückenbauerin. «Christine kann mit allen sprechen, egal welche Partei und von welcher Herkunft. Sie hat für alle ein nettes Wort. In allen den Jahren habe ich sie nie als Dogmatische erlebt, sie will niemandem ihre Meinung aufzwingen, sie ist sehr pragmatisch und kann Leute zusammenbringen. Ich denke auch, dass sie Stadt und Land wird verbinden können, weil sie sich in beiden Kreisen zu bewegen weiss», sagte Marc Häusler.

Vielfältig engagiert
Er erinnerte ebenso an ihr vielfältiges Engagement, beruflich im Schweizerischen Bauernverband und der Swissaid. Mit diversen Mandaten setzt sie sich für die Allgemeinheit ein, von der Stiftungsrätin WBM bis zur Präsidentin Oberaargauischer Bauernverein. Als Mitglied und Initiantin der Gruppe junger Oberaargauer Gemeinderätinnen und Gemeinderäte setzt sie sich aktiv für junge Politikerinnen und Politiker ein. «Christine Badertscher ist eine sympathische, engagierte Persönlichkeit mit Bodenhaftung. Ich bin überzeigt, wir werden noch viel von ihr hören. Der Oberaargau ist stolz auf dich», stellte Marc Häusler fest. Er wünschte ihr für die herausfordernde Aufgabe als Nationalrätin viel Glück und Energie. Christine Badertscher bedankte sich bei der Bevölkerung von Madiswil für die grosse Unterstützung. Die frisch gewählte Nationalrätin erinnerte sich auch an die lehrreiche Zeit als junge Gemeinderätin ab 2011, kurz nachdem sie nach Madiswil gezogen war.
Ich danke allen Gemeinderäten, die mich in dieser Zeit unterstützt haben, aber ebenso Gemeindeschreiber
Andreas Hasler und Finanzverwalter Kurt Wyssmann, sie hatten grosse Geduld mit mir», stellte Christine Badertscher rückblickend fest. «Es war eine wertvolle Zeit, in welcher ich viel lernen durfte. Ohne die Madiswiler wäre ich nie Nationalrätin geworden», sagte sie deutlich.
Die vereinigten singenden Chöre von Madiswil, geleitet von Barbara Ryf, erfreuten das Publikum mit dem «Madiswilerlied» und dem «Oberaargauerlied». Mit rassigen Stücken umrahmte die Musikgesellschaft Madiswil die Feier. Während dem ausgedehnten «Apéro riche» bot sich beste Gelegenheit, mit den Geehrten Mathias Flückiger und Christine Badertscher persönlich ins Gespräch zu kommen und ihnen für die kommenden Aufgaben viel Glück zu wünschen.

Von Barbara Heiniger