Damit im Alter auch die Finanzen stimmen
Jährlich lädt die Raiffeisenbank Unteremmental zum Kundenanlass «Pensionsplanung» ein. Die Einladung der Kundinnen und Kunden ab 55 erfolgt jeweils telefonisch und damit auch sehr persönlich. Dieses Jahr fand der Anlass im Restaurant Kreuz in Sumiswald statt. Einmal mehr wurde dieses Angebot sehr geschätzt.
Sumiswald · «Das müssen wir erst einmal miteinander besprechen und dann schauen, wie wir vorgehen wollen», sagte ein Anwesender, der den Anlass am Dienstagabend mit seiner Frau besucht hatte, nach den Referaten. Er dürfte vielen weiteren Teilnehmenden aus dem Herzen gesprochen haben. Arbeit, Familie, Haus und Hof halten die Leute jahrelang auf Trab. Rückt das Rentenalter in die Nähe, realisieren sie erst, dass Vorsorge nicht einfach Vorsorge ist.
Denn genauso persönlich wie die Einladung der Raiffeisenbank ist das Thema selbst. «Einige, die wir eingeladen haben, waren erstaunt, dass sie sich ‹jetzt schon› mit der Pensionierung befassen sollen. Bei andern war alles bereits perfekt geregelt», stellte Thomas Schenk, Vorsitzender der Bankleitung Raiffeisenbank Unteremmental, vor den Versammelten fest. Die schlussendlich Anwesenden wollten nun die Gelegenheit nutzen, um sich eine erste Ahnung zu verschaffen, wie sie ihre Pension planen wollten.
Auf Platz eins im «Sorgenbarometer»
AHV und Altersvorsorge sind denn laut dem «Crédit Suisse Sorgenbarometer 2018» auch die Themen, welche das Schweizervolk am meisten beschäftigen. Ziel der finanziellen Pensionsplanung ist es, die zu erwartende Einkommenslücke im Alter mit der AHV/Ergänzungsleistung sowie mit Renten aus der zweiten und dritten Säule zu decken.
Aktuell geht die Wissenschaft davon aus, dass die Schweizerinnen und Schweizer nach der Pensionierung eine Lebenserwartung von durchschnittlich noch 20 bis 25 Jahre haben. «Es lohnt sich, sich frühzeitig Gedanken über die Finanzen zu machen und vorauszuschauen», hielt Thomas Schenk fest.
Michael Rentsch, Leiter Kundenberatung Raiffeisenbank Unteremmental, verfügt über eine langjährige Erfahrung in der lebensphasengerechten Beratung von Anlagekunden. Er vermittelte einen spannenden Einblick in die verschiedensten Varianten der Pensionsplanung. Sein wichtigstes Fazit: Wer einen sorglosen Lebensabend verbringen möchte, tut gut daran, rechtzeitig zu sparen und sich genügend Kapital anzulegen – ganz abgesehen davon, dass der mehr oder weniger aufwändige Lebensstil viel dazu beiträgt, wieweit vorhandenes Kapital reichen kann. Dabei kamen auch die allfällige vorzeitige Pensionierung und deren mögliche finanzielle Folgen zur Sprache.
Ein grosses Thema der künftigen Rentnerinnen und Rentner ist stets auch, ob es für sie mehr Sinn macht, das Kapital aus der zweiten und dritten Säule gesamthaft oder teilweise zu beziehen, zu versteuern und selbst wieder anzulegen. Oder aber sich monatlich bis zum Lebensende eine Rente gemäss dem Umwandlungssatz auszahlen zu lassen. In realistischen Beispielen zeigte sich, dass beide Varianten Vor- und Nachteile haben.
Kein Patentrezept
«Ein Patentrezept gibt es nicht», hielt Michael Rentsch fest. Es lohne sich, die persönliche Situation mit Hilfe einer fachlichen Beratung zu analysieren und die Vor- und Nachteile abzuwägen. «Denn wenn der Entscheid gefällt ist, kann er nicht mehr rückgängig gemacht werden, auch wenn sich im Nachhinein herausstellt, dass er unvorteilhaft war», so der Bankfachmann und Finanzplaner. Rechtzeitig müssten voraussichtliche Einnahmen, Ausgaben, allfällige Investitionen, Zinsen und Amortisationen und, was oft gerne vergessen gehe, die Steuern einberechnet werden.
Symbolisch erhielten alle Anwesenden eine Küchenschürze, um ausgerüstet zu sein, wenn es darum gehen würde, ihr bestes Pensionsplanungsrezept herauszufinden. In den insgesamt gut einstündigen Referaten wurden ihnen viel Wissenswertes und wertvolle Tipps erteilt.
Im zweiten Teil des Abends waren die Teilnehmenden zu einem delikaten Apéro riche eingeladen – die wohl beste Voraussetzung, um den Abend im altehrwürdigen und geschichtsträchtigen Saal des Restaurants Kreuz gemütlich ausklingen zu lassen.
Von Liselotte Jost-Zürcher