Das effizientere Huttwil setzte sich durch
Das vielbeachtete erste Derby zwischen dem SC Huttwil und YF United Huttwil bot Hochspannung und viele ausgelassene Abschlussmöglichkeiten. Das einzige Tor durch YF-Spieler Noel Zulliger entschied die Partie zu Gunsten der Gäste.
Fussball · Seit sechs Jahren existiert der Blumenstädter Fussballverein Young Fellows United Huttwil. Am Samstag kam es nun erstmals zu einem Meisterschaftsmessen der beiden Fanionteams des Sportclubs Huttwil und YF United Huttwil. Diese spezielle Affiche lockte am herrlichen Spätsommerabend am Samstag viele Fussball-Fans auf den Sportplatz Dornacker. Die Knallerpartie erhielt mit 300 Zuschauenden eine wunderbare Kulisse.
Chancenauswertung wie Tag und Nacht
Die beiden Equipen boten eine unterhaltsame Partie, welche trotz der Brisanz und der Vorgeschichte keine unnötigen Gehässigkeiten beinhaltete. Beide Trainer sprachen am Ende von einem fairen Derby. Die erste Halbzeit zeigte überdeutlich, was schlussendlich dieses Huttwiler Duell entschied: Die Effizienz. Während der Gastgeber mehrheitlich dominierte und unzählige Chancen ungenutzt liess, machte YF United Huttwil aus einer wirklich guten Abschlussmöglichkeit auch gleich das Tor. Nach einer halben Stunde tätigte Raphael Herrmann einen YF-Einwurf. David Kovac verlängerte zu Jakuram Ramanesh und dieser per Kopf mit grosser Übersicht zum beim linken Pfosten völlig ungedeckt stehenden Noel Zulliger, der problemlos ins leere Gehäuse einschieben konnte. Die beste Ausgleichschance für den Gastgeber bot sich nur drei Minuten später. Der starke Nachwuchsmann Jeremias Zehnder schickte Aron Kilchenmann mustergültig. Huttwils Stürmer konnte von YF-Keeper Luca Günter nur noch regelwidrig gestoppt werden. Zum Entsetzen der SCH-Fans schoss Lars Mathys den Foulelfmeter am linken Posten vorbei. In den zweiten 45 Minuten glich sich das Geschehen etwas aus. Beide Teams besassen Möglichkeiten zum Torerfolg. Diese wurden aber ausgelassen oder von den beiden Torhütern Fabian Scheidegger (SCH) und Luca Günter (YF United) pariert. Trotz einem Schlussfurioso des Gastgebers blieb es beim knappen Sieg der Young Fellows, die letzte Saison aus der 3. Liga abstiegen.
Unterschiedliche Ausgangslagen
«Der Sieg ist sicher nicht gestohlen», meinte SCH-Trainer Markus Meer. «Wenn wir unsere erste 100-prozentige Chance nach nur acht Minuten verwertet hätten, wäre ein anderer Spielverlauf sicher denkbar gewesen. Stattdessen haben wir in der Folge viele gute Abschlüsse vergeben, was das Selbstvertrauen nicht gerade stärkte», so Meer. «Wir waren nicht das schlechtere Team. Aber ohne Torerfolg kannst du nicht gewinnen.» Anders die Gemütslage beim neuen YF-Trainer Shpetim Perzhaku: «Wir haben gewusst, dass es kein einfaches Spiel wird. Wir waren aber im Kopf parat und wollten den Sieg unbedingt.» Perzhaku ist mit dem Saisonstart – YF United führt die Tabelle der Gruppe 5 nach fünf Runden an – absolut zufrieden: «Mit praktisch lückenlosem Trainingsbesuch und grossem Einsatzwillen signalisieren mir die Jungs immer wieder, dass die sofortige Rückkehr in die 3. Liga das klare Saisonziel ist.» Der SC Huttwil liegt nach der Derby-Niederlage mit sechs Punkten Rückstand auf YF auf dem 8. Rang. «Natürlich war dies nicht der erhoffte Saisonstart. Wir sind aber motiviert, uns nach vorne zu arbeiten», erklärt Markus Meer. «Was mich erfreulich stimmt, sind die Leistungen der vielen jungen Spieler. Wir sind betreffend Nachhaltigkeit auf einem guten Weg», so Meer. Das Spiel verlief fair (nur zwei gelbe Karten) und blieb ohne Eklat. Die Fussball-Fans erfreuten sich an den vielen guten Abschlussgelegenheiten. «Der SCH-Speaker hat die Anwesenden sogar ermuntert, beiden Huttwiler Teams bei ihren Darbietungen Applaus zu spenden», was mich extrem gefreut hat», so YF-Coach Shpetim Perzhaku.
Matchtelegramm: 16. September. – Sportplatz Dornacker, Huttwil. – 300 Zuschauer. – Tor: 30. N. Zulliger 0:1. – Huttwil: F. Scheidegger; Eliosh Heiniger, J. Hiltbrunner, N. Gygli (J. Scheidegger), S. Carlini, K. Hofer (M. Hiltbrunner), J. Zehnder, L. Mathys, R. Röthlisberger (J. Kaderli), Aaron Kilchenmann, G. Steiner (N. Minder). – YF United: L. Günter; T. Mosimann, J. Wiedmer, M. Aerni, R. Herrmann, M. Wiedmer, E. Aerni, N. Zulliger, S. Nallathamby, J. Ramanesh, D. Kovac, H. Kusuran, D. Ferreira Soares, S. Flückiger, M. Amiri.
Von Stefan Leuenberger