• Bei ihrem letzten Start am Gettnauer Cross im Jahr 2019 konnte Flavia Stutz einen überlegenen Tagessieg feiern. · Bild: Hanspeter Roos

03.02.2022
Sport

«Das Heimrennen ist etwas ganz Spezielles»

Die Ufhuserin Flavia Stutz ist eines der Aushängeschilder der Läuferriege Gettnau. Pünktlich zu ihrem Heimrennen, dem Gettnauer Crosslauf, kehrt die 25-Jährige nach einem wegen vielen Verletzungen schwierigen Jahr 2021 ins Wettkampfgeschehen zurück.

Es ist etwas still geworden um Sie. Wie geht es Ihnen?
Momentan gut, danke. Ich blicke aber auf ein schwieriges Jahr 2021 zurück. Es begann mit einer Entzündung im Fuss. Als diese Verletzung okay war, zog ich mir eine Hamstring-Zerrung zu. Daraufhin hinderte mich das sogenannte Läuferknie beim Ausüben meines Sports. Das nächste Problem, mit dem ich mich herumschlagen musste, war die Coronavirus-Erkrankung im August, von der ich aber zum Glück keine Folgen verspüre. Im Oktober schliesslich bin ich bei einem Trailrun im Pilatus-Gebiet beim Abwärtsrennen blöd gestürzt und habe mir eine Schleimbeutelentzündung im anderen Knie zugezogen. Schlussendlich habe ich erst im Dezember wieder vorsichtig mit dem Lauftraining beginnen können.  

Zuletzt sorgten Sie im Juli 2021 mit dem Gewinn des Vogellisi-Berglaufs in Adelboden vor der Duathlon-Weltmeisterin Petra Eggenschwiler sportlich für Aufsehen.
Zusammen mit dem Stanserhorn-Berglauf zwei Wochen zuvor waren dies meine beiden einzigen richtigen Wettkämpfe im letzten Jahr. Es war in jener Phase, als ich mich gerade mit keiner Verletzung herumschlagen musste.  
Wie ist Ihr aktueller Formstand im Vergleich zum vergangenen Sommer?
Ich bin natürlich noch nicht gleich weit. Gerade die Schnelligkeit ist mir stark abhanden gekommen. Zuletzt war ich aber in einem zweiwöchigen Trainingslager in Italien. Einen Familienbesuch in Holland konnte ich wenig später mit meinem ersten Wettkampfstart seit langer Zeit verbinden. Auf der Durchreise, in Belgien, absolvierte ich innert zwei Tagen drei Rennen einer Trailrunning-Serie. Ich konnte die drei Rennen über Wald- und Feldwege für mich entscheiden. Aufschluss über meinen Formstand gaben diese Wettmessen aber nur bedingt, da die Besetzung nicht sehr gut war.

Die zuletzt stattgefundenen Crossläufe in Affoltern am Albis, Bern und Lausanne haben Sie ausgelassen.
Genau, weil ich eben zu dieser Zeit in Italien und Belgien weilte.

Nun geben Sie ausgerechnet an Ihrem Heimrennen das Comeback.
Darauf freue ich mich sehr. Es ist immer etwas ganz Spezielles, am Rennen des eigenen Vereins starten zu dürfen.

Bei der letzten Austragung des Gettnauer Crosslaufs 2019 haben Sie im Eliterennen der Frauen überlegen gesiegt. Glauben Sie daran, die wiederum gemeldeten OL-Cracks auch heuer in Schach halten zu können?
Ich bin sicher nicht gleich gut parat wie vor drei Jahren. Was genau möglich ist, weiss ich aber nicht. Ich werde auf jeden Fall mein Bestes geben.

Was erwarten Sie für Streckenverhältnisse?
Ich mag es am meisten, wenn auf richtig tiefem Morast gelaufen werden muss. Gemäss den Wettervoraussichten dürfte mir das Rennen vom Samstag entgegenkommen.

Wann haben Sie Ihre Nagelschuhe zuletzt verwendet – und sind die richtigen Nägel geschraubt?
Dies ist schon eine Ewigkeit her. Tatsächlich habe ich noch die kurzen 6 mm-Nägel drin. Ich muss sie noch auswechseln.
 
Auf was freuen Sie sich beim Heimrennen am meisten?
Endlich wieder einmal ein Rennen in der Schweiz laufen zu können. Ich hoffe auf ganz viele Zuschauer und freue mich speziell auf meine Verwandten und Bekannten, die am Streckenrand stehen werden.

Rund 40 Mitglieder der Läuferriege Gettnau stehen am Samstag als Helfer im Einsatz. Haben Sie auch ein «Jöbli» gefasst?
Ja, ich helfe bei der Startnummernausgabe mit. Und ich tue dies sehr gerne. Ich konnte schon so viel vom Verein profitieren. Mit meiner Mithilfe am Crosslauf kann ich etwas zurückgeben. Es handelt sich allerdings nur um eine kleine Aufgabe.

Interview: Stefan Leuenberger im Gespräch mit Flavia Stutz, Laufsportlerin der Läuferriege Gettnau