Das Huttwiler «Gürteltier» auf der jüngsten Dauermarken-Serie
Der Bahnhof Huttwil hat es in die neuste Schweizer Dauermarken-Serie «Schweizer Bahnhöfe» geschafft und ist damit Teil einer dreijährigen «Schweizerreise». Das langfristige Ersetzen der Dauermarken-Serie durch die Post mit «Schweizer Bahnhöfen» dauert seit 2016 und wird in diesem Jahr abgeschlossen.
Huttwil · In ihrer Herbstausgabe 2016 lancierte die Post eine neue Dauermarken-Serie, machte einen Besuch im Verzascatal und ging damals auch philatelistisch in die Luft. Eine Sondermarke mit Verkaufszuschlag widmete sie zudem den Verdingkindern, während ein gelaserter Sonderblock für originelle Briefmarkenkunst sorgte. Vor allem die Serie «Verdingkinder» warf grössere Wellen. Die Sondermarke wurde mit Verkaufszuschlag herausgegeben und leistete einen Beitrag dazu, dass den noch lebenden, einstigen Opfern von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen wenigstens eine finanzielle «Gutmachung» geleistet werden konnte.
Der Verkaufszuschlag von 50 Rappen pro verkaufter Briefmarke floss vollumfänglich in den «Soforthilfefonds für Opfer von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen vor 1981 (FSZM)». Auch dies war eine zeitlich beschränkte Briefmarkenserie. Die im September 2016 gleichzeitig lancierte neue Dauermarken-Serie mit den Schweizer Bahnhöfen war der Beginn eines dreijährigen Projekts, mit welchem bis 2018 alle Dauermarken-Werte abgelöst werden sollten; meist in Viererblöcken, aber auch durch die Herausgabe von einzelnen Werten.
Schweizer Bahnhöfe zieren gesamte Serie
Neu war dabei, dass es nicht mehr verschiedene Themen für die gängigen und grossen Werte gab, sondern dass das Thema «Schweizer Bahnhöfe» die gesamte Serie zieren sollte. Dabei sind Gebäude vieler Bahnunternehmen der Schweiz (buchstäblich) zum Zug gekommen. Den Anfang machten 2016 die Bahnhöfe von Brig, Luzern, Bellinzona und Genf, gestaltet vom Grafiker Marc Weller. Weller ist Inhaber der Agentur Silversign und kann mit bis 2016 über 30 gestalteten Briefmarkensujets als Routinier betrachtet werden. Er zeichnet sich durch einen detailgetreuen Stil aus. Seine Stärken kommen bei technischen und architektonischen Elementen besonders zum Tragen; zu seinen Markenzeichen gehören aber auch dramatische Markenhintergründe. Der Start erfolgte vorerst mit den vier gängigen Frankaturwerten CHF 0,85 (Brig), 1,00 (Luzern), 1,50 (Bellinzona)und 2.00( Genf). Im Frühherbst 2017 erschien die zweite Dauermarken-Etappe «Schweizer Bahnhöfe». Auf den vier neuen Wertzeichen zu sehen sind seither die Bahnhöfe Appenzell, Zug, Interlaken Ost und Scuol-Tarasp. «Appenzell» (CHF 1,10), «Zug» (CHF 1,30), «Interlaken Ost» (CHF 1,40) und «Scuol-Tarasp» (CHF 1,80). Noch im selben Jahr erschien der Bahnhof Zürich (4 Franken) auf einer Dauermarke; der Bahnhof Basel trägt den Wert CHF 5,30. Nun also wird die Dauermarkenserie abgerundet mit dem dritten Viererblock, in welchem auch der neue, von einem Kolumnisten als «Gürteltier» bezeichnete Bahnhof Huttwil eine Rolle spielt.
Ein Gegenstück
Die aktuelle Fahrt zur Dauermarken-Serie «Schweizer Bahnhöfe» startet im Berner Oberland, führt durchs Emmental in den Oberaargau, macht Zwischenhalt im Engadin und endet im Val de Travers. Zweisimmen, der traditionsreiche Bahnhof der Montreux-Oberland-Bahn strahlt nostalgisch auf dem kleinsten Wert der Serie, 10 Rappen. Als Gegenstück eben das «Gürteltier» der Bern-Lötschberg-Simplon-Bahn BLS und Beispiel modernster Bahnhofarchitektur, der Bahnhof Huttwil mit dem «Wert» von 15 Rappen. Auf der Alp Grüm macht die Rhätische Bahn beim historischen, auf knapp 2100 m ü. M. gelegenen Gebäude Halt (CHF 0,20).
Auch der Bahnhof im Val de Travers, Fleurier, blickt auf eine lange Geschichte zurück. In Fleurier halten die Transports Publics Neuchâtelois/transN (CHF 0,50).
Die neue «Bahnhof»-Serie kommt am 6. September auf den Markt. Begleitet wird sie von limitierten Sondermarken wie «125 Jahre Stanserhornbahn», «175 Jahre Schweizer Apotherkerverband», «50 Jahre Ballenberg», «Europa-Brücken» und weiteren.
Von Liselotte Jost-Zürcher