• Das Jodlerchörli Daheim, Hüswil, wussten an seinem Jubiläumskonzert in der Martinshalle in Zell zu brillieren und die Gäste mit seinen Darbietungen zu begeistern. · Bilder: Hans Minder

  • Dirigent und Komponist Josef Dubach (links) wurde für sein 25-jähriges Dirigentenjubiläum mit einer in Holz gefassten Stimmgabel geehrt.

24.04.2019
Luzerner Hinterland

Das Jodlerchörli feiert den 70. Geburtstag

Das Jodlerchörli Daheim, Hüswil, wird 70-jährig. Diesen Geburtstag feiern die Hüswiler mit zwei Jubiläumskonzerten. Die Premiere fand am Ostermontag in der vollbesetzten Zeller Martinshalle statt. Der Anlass wird am Freitag wiederholt.

Hüswil / Zell · Das Jodlerchörli Daheim, Hüswil, darf auf eine bemerkenswert erfolgreiche, 70-jährige Erfolgsgeschichte zurückblicken. Dieses Gnadenjubiläum feiern die Hüswiler mit zwei Jubiläumskonzerten. Die Premiere ist geglückt, sie ging am Ostermontag in der vollbesetzten Zeller Martinshalle über die Bühne.

Zauber der Begeisterung
Nicht 70 Jahre alt, sondern 70 Jahre reifer, so präsentierte sich das Jodlerchörli dem Publikum anlässlich der Premiere. Unter der musikalischen Leitung von Josef Dubach haben die «Hüswiler» nämlich einmal mehr gezeigt, wo «Barthli den Most holt». Der warme, aber kraftvolle Chorklang, der Schmuck des lebendigen Jutzes, die Freude am Singen und die dynamisch und agogisch ausgefeilten Liedvorträge liessen den Zauber der Begeisterung auf das Publikum überspringen.
Ein Hoch auf die Freundschaft und die «Nestwärme», das sagen die «Hüsu»-Jodler in ihren Konzertliedern aus. Dabei haben sie den Ball nicht etwa flach gehalten. Zu Hören waren anspruchsvolle Lieder wie «Am Thunersee» von Adolf Stähli, «Deheime si» und «Zyt för Frönde» von Josef Dubach, «Sängerfründe» von Theres Aeberhard, «Trinkliedli» von Ruedi Bieri, «Es Lied e Jutz» von Ueli Zahnd. Einige der Vorträge hat Jacqueline Christen auf der Handorgel begleitet.Anlässlich des Jubiläumskonzertes wurden Jakob Meyer (Huttwil) und Alois Wechsler (Luthern) für ihre langjährige Treue zum Chörli geehrt, Jakob Meyer gar für 70 Jahre. Dem Dirigenten und Jodelkomponisten Sepp Dubach (Ufhusen) wurde für sein 25 Jahre langes, umfassendes Engagement eine wunderschön in Holz gefasste Stimmgabel und, als Juxgeschenk, ein originelles Stimmgabeltäschchen verliehen.

Eine klingende «Bernerplatte»
Am Ostermontag wurde dem Publikum eine klingende «Bernerplatte» serviert. Die erfolggekrönte Eggiwiler Örgeli- und Jodlerfamilie Leuenberger bezauberte mit ihrer spannungsvoll arrangierten, ländlerisch und jodlerisch fein abgeschmeckten Hausmannskost. «Das ist emmentalische Bodenständigkeit im Hochformat», wusste ein Luthertaler Konzertbesucher zu würdigen. Im zweiten Teil des Jodlerabends forderte die Volksmusikgruppe «Urchig und Schräg» aus Geiss die Sportlichen und Junggebliebenen zum Tanze auf.

Unterhaltung aus eigenen Reihen
«Hochformatiges» haben auch die chörlieigenen Kleinformationen geboten. Das Quintett punktet mit dem augenzwinkernden Lied «Es wonderprächtigs Chend» von Ruedi Roth, das Sextett mit dem poppigen Trauffersong «Alpzyt». «Es Liedli sälb zwöit» hiess die Adolf-Stähli-Komposition, mit der das Jodelduett Eveline und René ihren wohlklingenden Trumpf ausspielte. Wie das Jodlerchörli Daheim wurden auch die Gäste und Kleinformationen nicht ohne Zugabe von der Bühne der Martinshalle entlassen.
Die traditionelle Theateraufführung wurde im Jubiläumskonzert ausgesetzt. Witz und Humor kamen aber trotzdem nicht zu kurz. Die Theatergruppe Hüswil – auch ein Ableger des Jodlerchörlis – klopfte die Schmunzler und Lacher im Publikum mit sechs komödiantisch, burlesk gespielten Einlagen, einer kurzen Wilderergeschichte, aus dem Busch.

Von Hans Minder