• Huttwils Trainer Daniel Bieri bedauert, dass die jungen und hungrigen Spieler ihren geliebten Eishockeysport nicht ausüben können. · Bild: Leroy Ryser

18.01.2021
Sport

Dem souveränen Leader den Stecker gezogen

Hockey Huttwil – Hockey Huttwil führt die MySports League nach sieben Partien an. Diese Leaderposition ist aber nichts mehr wert, weil die Meisterschaft wegen der Pandemie abgebrochen werden musste.

Eishockey · Aufgrund der Verlängerung der aktuellen Massnahmen für den Sport bleiben Sportanlagen bis Ende Februar geschlossen, Wettkämpfe im Amateur- und Nachwuchsbereich dürfen keine stattfinden. «Damit war klar, dass wir die Meisterschaft abbrechen müssen», sagt Paolo Angeloni, Direktor der Regio League. Die zuständigen Gremien der Regio League hatten bereits am 23. Dezember 2020 entschieden, die Meisterschaften in den unteren Ligen der Regio League, der Swiss Women’s Hockey League C und D sowie bei den Senioren, Veteranen und in der Division 50+ definitiv abzubrechen.

Zu späte Rückkehr
Für die MySports League, 1. Liga und Swiss Women’s Hockey League B wurde damals die Frist für den spätmöglichsten Meisterschaftsstart auf den 20. Februar 2021 gesetzt, mit einem Vorlauf von drei Wochen für den Trainingsbetrieb. «Diese Fristen sind nach den neusten Massnahmen des Bundesrats nicht mehr einzuhalten», meint Angeloni. «Und erst im März mit dem Spielbetrieb fortzufahren, macht keinen Sinn.» Darum entschied die Regio League, die Meisterschaften der MySports League, der 1. Liga und der zweithöchsten Frauenliga (wo auch die Brandis Ladies und der SC Langenthal mitspielen) abzubrechen.

Spieler können ihrer Leidenschaft nicht nachgehen
Bitter ist der Abbruch natürlich speziell für den MySports League-Leader Hockey Huttwil. «Eine Wertung der Saison nach bloss sieben oder acht Partien kam nicht in Frage. Es gibt keine Wertung 2020/21», informiert Paolo Angeloni. «Die Tabellensituation ist nur eine Momentaufnahme», meint Daniel Bieri, Trainer von Hockey Huttwil. «Natürlich ist es schön, vorne zu stehen. In der momentanen Situation müssen wir aber nicht darum trauern, dass die Saison nicht mehr weiter geht», findet Bieri. «Es geht wegen der Pandemie vielen Leuten schlechter als uns.» Sowieso ist es nicht die gute sportliche Lage, welcher der ehemalige Eishockeyspieler nachtrauert. «Weh tut mir die Tatsache, dass junge, hungrige Spieler nicht Eishockey spielen können. Es ist quasi ein verlorenes Jahr. Doch so geht es momentan allen Sporttreibenden auf Nicht-Profiebene.»

Saisonplanung 2021/22 läuft
Im Dezember habe der Teamchef noch gehofft, dass es mit der Meisterschaft weitergehen könne. «Doch nach dem Jahreswechsel musste man damit rechnen, dass es nicht mehr weiter geht. So gesehen, kam der Abbruch nicht überraschend», findet Bieri. Längst ist der erfolgreiche Bandenmann von Hockey Huttwil daran, die Zukunft zu planen. «Die Vorarbeiten für die nächste Saison haben längst begonnen. Ich bin topmotiviert.» Doch vorerst verhindert die Pandemie den Eishockey-Spielbetrieb auf Amateurstufe. «Ich hoffe, dass wir im September die MySports League 2021/22 unter normalisierten Bedingungen in Angriff nehmen können», schliesst Regio League-Direktor Paolo Angeloni.

Von Stefan Leuenberger