Der Donut soll zu einem Berliner werden
Huttwil habe mit der neuen Ortsdurchfahrt an Attraktivität gewonnen, sind sich die Redner an der Eröffnungsfeier vom Samstag zur neuen Ortsdurchfahrt einig. Die Sanierung der Strassen, welche seit 2019 in drei Etappen vorgenommen wurde, konnte diesen Frühling mit dem Deckbelag an der Kreuzung Luzern- und Eriswilstrasse abgeschlossen werden. Ebenfalls saniert wurde der Brunnenplatz, der zudem eine neue Verkehrsführung erhielt.
Huttwil · Die unattraktive und unangenehme Wohnlage in der Städtlimitte habe sich durch die Sanierung der stark befahrenen Ortsdurchfahrt verbessert, sagte Gemeindepräsident Walter Rohrbach bei seiner Ansprache an der Eröffnungsfeier zur neuen Ortsdurchfahrt. Er hofft, dass sich die vielen Leerwohnungen in Huttwil nun bald mit Leben füllen werden, weshalb die Gemeinde auch weiter in die Schulraumplanung investieren möchte.
Vom Donut zum Berliner
Zur Attraktivität von Huttwil als Wohnort steuern neben der neuen Ortsdurchfahrt auch die kürzlich abgeschlossene Sanierung des Schwimmbades und die Erschliessung von neuem Industriebauland mit bei. Zudem sei mit dem neuen Coop zusammen mit dem neuen Bahnhof ein kleinstädtischer, urbaner Ort entstanden. Huttwil wolle nicht länger wie ein Donut in der Mitte ein Loch haben, sondern das Städtli solle in Zukunft ein Berliner werden – mit der Marmelade in der Mitte als Herzstück.
Perfekte Arbeit und viel Herzblut
Christoph Neuhaus, Regierungsrat und Vorsteher der Bau- und Verkehrsdirektion, erwähnte in seiner Rede die neu gewonnene Sicherheit der neuen Ortsdurchfahrt durch die 30er-Zone. Sie diene ausserdem als Lärmschutz und fördere die Aufenthaltsqualität, ist er überzeugt. Doch eine neue Verkehrsführung brauche auch eine gewisse Angewöhnungszeit, weiss Neuhaus aus Erfahrung. Er sprach damit die nun in der 30er-Zone fehlenden Fussgängerstreifen an. Andererseits habe er miterleben dürfen, wie viel Herzblut hinter dem Projekt stecke und dass vor und auch während der Bauphasen perfekte Arbeit geleistet wurde.
Hans Mathys hingegen freute sich, dass durch die heutige Infrastruktur mehr Parkplätze als vorher entstanden sind. Als ehemaliger Gemeinderat Ressort Bau hat er das zehnjährige Ortsdurchfahrt-Projekt von Anfang an begleitet. «Viele Gespräche mussten geführt werden, bevor überhaupt mit der Sanierung der Strassen begonnen werden konnte», lässt der ehemalige Gemeinderat die Gäste wissen.
Auch die Ängste der Gewerbetreibenden im Hinblick auf monatelange Baustellen mussten ernst genommen werden. Doch der Fortschritt war während der Bauphasen schnell sichtbar und das Projekt wurde von der Bevölkerung dadurch besser akzeptiert. Trotz unvorhersehbarer Mehrarbeiten und trotz der ungeplanten Partnerschaft, welche mit dem Coronavirus eingegangen werden musste, konnten die Bauphasen zeitgerecht abgeschlossen werden. «Huttwil hat eine Aufwertung erhalten und das Zentrum kann nun multikulturell genutzt werden», freut sich auch Hans Mathys über die neue Ortsdurchfahrt.
Von Marion Heiniger