Der Einstieg in eine neue Skiwelt
Die Ski-Zwillinge Shaienne und Leandra Zehnder aus Walterswil haben den Auftakt in ein neues Kapitel ihrer bislang so erfolgreichen Skikarrieren bravourös gemeistert. Als neue Mitglieder des Nationalen Leistungszentrums fahren die beiden 16-Jährigen in diesem Winter bereits FIS-Rennen.
Ski Alpin · Während die Skination Schweiz ihr Hauptaugenmerk dem Jahrhundert-Talent Marco Odermatt schenkt, wächst im «UE»-Gebiet im Skisport ebenfalls etwas äusserst Vielversprechendes heran. Seit Jahren gehören die Walterswiler Zwillinge Shaienne und Leandra Zehnder zu den besten Skifahrerinnen ihres Jahrgangs. Nun hat das Duo den nächsten wichtigen Schritt geschafft. Auf den Winter 2022/23 hin wurde das Duo vom Regionalkader ins Nationale Leistungszentrum NLZ aufgenommen. Ziel der Nationalen Leistungszentren Mitte (Engelberg), West (Brig) und Ost (Davos) ist es, die besten Athletinnen und Athleten aus der jeweiligen Interregion zusammenzuführen. Die NLZ bilden auf dem langen Weg an die Spitze die Stufe zwischen Regionalverband und dem C-Kader von Swiss-Ski. Swiss-Ski will die Nachwuchsförderung mit den NLZ optimieren, indem der Leistungssport und die schulische oder berufliche Ausbildung besser koordiniert werden. Davon profitiert auch das Duo des Skiclubs Ahorn-Eriswil. Die beiden 16-jährigen Skifahrerinnen gehören zum nur 15 Athletinnen umfassenden NLZ Mitte mit Standort Engelberg.
Aufgrund des Aufstiegs fahren Zehnders neu bereits FIS-Rennen. Der Einstieg in diese neue Skiwelt ist pickelhart. Als Neulinge erhalten Shaienne und Leandra Zehnder die schlechtesten Startplätze. Mit guten Resultaten und dementsprechend FIS-Punkten müssen sie sich nun mit harter Arbeit in der Punkteliste nach vorne arbeiten.
Gutes erstes Rennwochenende
Bei der skiverrückten Walterswiler Familie Zehnder ist aber alles darauf ausgerichtet, dass die beiden Mädchen – und später dann vielleicht auch der zwei Jahre jüngere Kjetil – es ganz nach oben schaffen können. Und die beiden Mädchen haben beim Saisonauftakt in Österreich bereits für Schlagzeilen gesorgt. Auf der Piste Resterkogel im bekannten Skigebiet Kitzbühel fanden zwei Slaloms statt. Am Samstag glänzte Shaienne Zehnder im Vergleich mit den besten Juniorinnen aus Italien, Österreich, Deutschland und der Schweiz. Sie belegte nach zwei Läufen den starken 11. Rang im Feld der 100 Angetretenen. Leandra schied im ersten Lauf aus. Am Sonntag blieb Shaienne Zehnder konstant und holte sich sogar den 10. Rang. Sie verlor auf Lena Frommer (3. Rang) in zwei Läufen nur etwas über eine Sekunde. Frommer gilt als eines der grössten Skitalente Österreichs. Und mit der ein Jahre älteren Sue Piller vom Skiclub Schönried konnte Zehnder eine langjährige Konkurrentin hinter sich lassen. Im Feld der 52 klassierten Athletinnen – dazu schieden 26 Fahrerinnen aus – belegte Leandra Zehnder den 26. Rang. Besonders der zweite Lauf glückte ihr sehr gut. Der Auftakt ist also gelungen. Es geht für die Zehnders mit zwei FIS-Rennen in St. Moritz Schlag auf Schlag weiter.
Auszug aus der Rangliste: Slalom Samstag (52 Klassierte): 1. Ambra Pomare, Italien, 1:26,35; 2. Giulia Valleriani, Italien, 1:26,91; 3. Kathrin Stock, Österreich, 1:27,84; 11. Shaienne Zehnder, Skiclub Ahorn-Eriswil, 1:29,98. – Slalom Sonntag (52): 1. Francesca Carolli, Italien, 1:23,98; 2. Maja Waroschitz, Österreich, 1:25,21; 3. Lena Frommer, Österreich, 1:25,94; 10. Shaienne Zehnder, Skiclub Ahorn-Eriswil, 1:27,23; 26. Leandra Zehnder, Skiclub Ahorn-Eriswil, 1:29,45.
Von Stefan Leuenberger