Der Käsemarkt zog wiederum Massen an
Der Huttwiler Käsemarkt geizte nicht an seiner 13. Ausgabe – dies obwohl jedes Jahr ein Verlust erwirtschaftet wird. 21 Käsereien und Käseproduzenten sowie über 30 Ausstellende boten ihre Produkte an. Tausende von Besucherinnen und Besuchern strömten ins «Blumenstädtchen» und genossen das herbstliche Markttreiben in vollen Zügen.
Schon bevor die ersten Sonnenstrahlen auf den Markt schienen, schlenderten die Besucherinnen und Besucher durch Huttwils Gassen. Viele waren von weit her angereist.
Richtig guten Käse herzustellen, ist eine Kunst. 21 Käsereien und Käseproduzenten und über 30 Ausstellende luden zum diesjährigen Markt ein. Zu Recht sind die regionalen kleinen und engagierten Manufakturen stolz auf ihre Produkte, die sie am Wochenende am grössten Schweizer Käsemarkt in Huttwil vorstellten. Alles Käse? Nicht ganz! Nebenbei wurden auch viele andere Produkte angeboten.
Einmalige Kulisse im «Städtli»
«Das schöne Herbstwetter hat wahrscheinlich zum ausserordentlichen Erfolg beigetragen», so Walter Rohrbach, Geschäftsführer der Pro Regio Huttwil. Es sei nicht nur geschaut, sondern auch gekauft worden. Das habe zu einer guten Stimmung bei den Standbetreibern und bei der Festwirtschaft auf dem Huttwiler Brunnenplatz geführt. Von zart-schmelzend, cremig-mild, würzig-chüstig bis rezent-sämig, für alle Käseliebhaber hatte es etwas dabei.
Einmalig war dabei die Kulisse des «Städtlis» mit dem Brunnenplatz im Zentrum, unvergleichlich die Am-
biance und vielfältig das Angebot aus dem Käseland Schweiz.
Neben vielen Spezialitäten konnten auch traditionelle Käsesorten wie Emmentaler AOC, Gruyère AOC und andere degustiert und gekauft werden. Der Käseliebhaber hatte es auch diesmal nicht leicht, die richtige Auswahl zu treffen. Der Käsemarkt bietet stets auch Attraktivitäten für die jüngsten Besucherinnen und Besucher. Das vielseitige und breite Rahmenprogramm wusste zu gefallen. So etwa das Schauschwingen mit Nachwuchsathleten des Schwingklubs Huttwil oder die Käseversteigerung mit Alois Wyss aus Grosswangen. Der Erlös aus der Käsegant wurde wie gewohnt zugunsten einer gemeinnützigen Tätigkeit in der Region weitergegeben.
Kompetent moderierte Annelies Mosimann die einzelnen Programmpunkte. Der Schweizerische Käsemarkt bot auch dieses Jahr eine Plattform für die Huttwiler Brocante mit Glas, Porzellan, Silber, Schmuck, Kleinantiquitäten und Sammlerobjekten im Saal des Hotels Kleiner Prinz. Ebenso in diesen Räumen fand ein Koffermarkt statt.
Seit erster Ausgabe nicht rentabel
Zur Deckung der Infrastruktur- und Rahmenprogrammkosten wurde am Markteingang ein freiwilliger Beitrag von einem «Fünfliber» erhoben. Doch dieser freie Zustupf bringt den «Märit» nicht auf einen grünen Zweig.
Der Käsemarkt ist seit seiner Erstausgabe vor 13 Jahren nicht rentabel – dies hat sich auch bis heute nicht verändert, dies obwohl die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren immer relativ hoch waren und der Käsemarkt sowohl von den Ausstellenden wie auch von den Besucherinnen und Besuchern sehr geschätzt wird. Viele Finanzierungsvorschläge scheiterten in den letzten Jahren, so auch ein obligatorischer Eintritt. Jahr für Jahr verschlingt der Huttwiler Käsemarkt über 100 000 Franken (der «Unter-Emmentaler» berichtete).
Rund die Hälfte des Geldes fliesst am Käsemarkt in den Auf- und Abbau der Häuser und in die gesamte Einrichtung des Marktgeländes. Pro Regio kann den Event nur tragen, weil er kein Unternehmen ist, sondern eine gemeinnützige Organisation. Der Verein kann mit anderen Themenmärkten, wie etwa dem Huttwiler Weihnachtsmarkt, die Defizite des Käsemarktes wettmachen.
Von Yanick Kurth